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Mathe macht den Unterschied

FH präsentiert Angebot am Studienort Köln. Derzeit sind dort 100 Studierende für Angewandte Mathematik und Informatik eingeschrieben.

Die FH Aachen bietet Studiengänge in Aachen, Jülich und … Köln. Köln? Ja, im Technologiepark Müngersdorf im Westen der Millionenstadt am Rhein hat die FH eine Etage in einem Bürokomplex angemietet; dort absolvieren etwa 100 junge Menschen den akademischen Teil ihres dualen Bachelorstudiums Angewandte Mathematik und Informatik (AMI). Das Angebot gibt es seit 15 Jahren; jetzt öffnete der Studienort Köln seine Türen für Schülerinnen und Schüler, die sich über das FH-Studium informieren wollen.

Von Robotik bis zu Künstlicher Intelligenz

Fünf Workshops standen auf dem Programm des Infotags, und die Spannbreite der Themen zeigt, wie vielfältig die Anforderungen in diesem Berufsfeld sind: Im Robotikworkshop ging es darum, aus Bausteinen eine Armprothese zu bauen; über eine Programmierung wurden die verbauten Sensoren und Motoren angesteuert. Die rund 70 Schüler:innen konnten außerdem ihre Talente in einem Escape Room unter Beweis stellen, sie konnten sich eingehend mit Künstlicher Intelligenz beschäftigten oder an einem Mathe-Workshop teilnehmen.

Große Nachfrage aus der Wirtschaft

Um das Thema Mathematik dreht sich vieles am FH-Studienort Köln. "Mit unserem dualen Studiengang AMI haben wir ein echtes Alleinstellungsmerkmal", betont Prof. Dr. Karola Merkel, die das Programm in Köln koordiniert. Im Vergleich etwa zu einer Fachinformatik-Ausbildung gibt es einen deutlich höheren Anteil an Entwicklungsarbeit, was die Absolvent:innen für die Industrie sehr attraktiv macht. "Wegen der großen Nachfrage haben wir uns damals entschieden, das Studium in Köln anzubieten", sagt Prof. Merkel. Vor allem Unternehmen aus der Finanz- und Versicherungswirtschaft entlang der Rheinschiene haben Bedarf an gut ausgebildeten Nachwuchskräften; sie wollten die jungen Leute aber nicht für das Studium nach Aachen oder Jülich schicken.

Absolvent:innen sind vielseitig einsetzbar

Seit 2024 ist auch Ford unter den rund 50 Wirtschaftspartnerunternehmen. Stefan Vogt ist IT-Ausbilder beim Automobilkonzern; er erläutert, warum sein Unternehmen junge Leute in Kooperation mit der FH ausbildet: "Wir brauchen IT-Fachleute in unterschiedlichen Bereichen. Das betrifft nicht nur die Softwareentwicklung für unsere Fahrzeuge, sondern auch die Steuerung und Vernetzung von Prozessen innerhalb des Konzerns." Gerade der hohe Mathematikanteil mache die Absolvent:innen vielseitig einsetzbar. Auch für den Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik ist der enge Kontakt zu den Unternehmen sinnvoll: "Wir haben regelmäßig eine Ausbildersitzung, wo wir uns über neue Anforderungen austauschen", erläutert Karola Merkel. So gebe es beispielsweise die Möglichkeit, neue Wahlpflichtfächer im Rahmen des Curriculums anzubieten.

Gute Bewerber:innen gesucht!

Zum Programm des Infotags gehörte auch eine Softwaremesse, bei der die aktuellen Studierenden ihre Entwicklungsprojekte vorstellten. So konnten die Schüler:innen nicht nur einen realistischen Einblick in Themen des Studiums gewinnen, sie hatten auch die Chance, sich mit den Studierenden zu allen Fragen rund um den Studienalltag auszutauschen. Die Organisator:innen um Theresa Hünemeyer, Karola Merkel, Moritz Mathieu und Jochen Goeser erhoffen sich von dem Tag der offenen Tür, neue Interessierte für das AMI-Studium am Standort Köln zu gewinnen. "Wir sind immer auf der Suche nach guten Bewerberinnen und Bewerbern", sagen sie.

Bewerbung und Zulassung

Zu einem Studium im Bachelorstudiengang Angewandte Mathematik und Informatik kann nur zugelassen werden, wer einen Ausbildungsvertrag zur/zum Mathematisch-Technischen Softwareentwickler:in (MATSE) mit einem kooperierenden Unternehmen vorlegt. Interessierte müssen sich daher in Schritt 1 um einen Ausbildungsplatz bei einem Forschungsinstitut oder einem Ausbildungsbetrieb bewerben. Bei erfolgreichem Abschluss eines Ausbildungsvertrages erfolgt in Schritt 2 die Qualifizierung durch einen Bewerbertest vor Ort und in Schritt 3 die Einschreibung an der FH Aachen. Viele Ausbildungsbetriebe beginnen mit der Bewerber:innenauswahl bereits ein Jahr vor Studienbeginn im September des Folgejahres. Eine Bewerbung ist aber bis in den Juli vor Studienbeginn möglich, da regelmäßig Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben.

Mehr Informationen zum Studiengang

 

Hintergrund

Den Studiengang Angewandte Mathematik und Informatik gibt es an der FH Aachen seit nunmehr 25 Jahren. In dieser Zeit haben rund 2000 junge Frauen und Männer ihr Bachelorstudium in Aachen, Jülich und Köln abgeschlossen. Zwischen 150 und 200 Studierende schreiben sich pro Jahr ein, die Quote der Absolventinnen und Absolventen in Regelstudienzeit ist hoch. Dies ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass es sich um einen dualen Studiengang mit hohem Praxisbezug handelt. In drei Jahren erwerben die Studierenden nicht nur den Bachelorabschluss, sondern auch eine IHK-zertifizierte Ausbildung zur/zum Mathematisch-Technischen Softwareentwickler:in, abgekürzt MATSE. Rund 100 Unternehmen aus der Region sind an dem Ausbildungsnetzwerk beteiligt, vorwiegend aus der IT- und der Versicherungsbranche. Im Gegensatz zu anderen dualen Studiengängen gibt es keine Berufsschulpflicht.