Details
Mit Rat und Tat: Talentscouting hilft, den richtigen Weg zu finden

FH Aachen | Arnd Gottschalk
"Für Jugendliche ist es wichtig, Menschen an seiner Seite zu haben, die einen mit Rat und Tat unterstützen und die einem helfen, den richtigen Weg zu finden." So beschreibt Martina Kuckertz, stellvertretende Schulleiterin der Kupferstädter Gesamtschule in Stolberg, die Vorteile, die das Talentscoutingprogramm für die Schülerinnen und Schüler bietet. Fünf Jugendliche werden im Rahmen des Programms derzeit gefördert, jetzt wurde die Kooperationsvereinbarung der Schule mit den beiden Hochschulen RWTH und FH Aachen auch offiziell besiegelt.
Partnerschaft mit 53 Schulen aus der Region
Damit sind nun 53 Schulen aus der Städteregion Aachen sowie den Kreisen Heinsberg, Düren und Euskirchen Partner des Programms, rund 950 Schülerinnen und Schüler von Wegberg bis Schleiden, von Roetgen bis Vettweiß werden von den neun Talentscouts aktiv betreut. Auch an der Kupferstädter Gesamtschule haben bereits 20 Jugendliche das Angebot in Anspruch genommen.
Mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit
Seit 2017 betreiben die beiden großen Aachener Hochschulen das Programm, das das Ziel hat, Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu fördern. Hierzu kooperieren die Talentscouts beider Hochschulen mit Berufskollegs, Gesamtschulen und Gymnasien, um begabte Schülerinnen und Schüler zu identifizieren und individuell im Übergang Schule-Beruf-Studium zu unterstützen. Seit dem Jahr 2024 fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen das Programm Talentscouting NRW dauerhaft mit rund 10 Millionen Euro pro Jahr.
Persönliches Verhältnis zu den Talenten
Ein entscheidender Punkt hierbei ist die individuelle Beratung, und zwar in einer für die Jugendlichen gewohnten Umgebung. "Wir kommen zu den Gesprächen in die Schulen und bauen ein persönliches Verhältnis zu den Talenten auf", erzählt Anneke Krüttgen, die das Programm für die FH koordiniert. Eva-Marie von Agris, Talentscout der RWTH, berichtet: "Ich habe hier in Stolberg Schülerinnen und Schüler getroffen, die neugierig und entschlossen Visionen für ihre Zukunft entwickeln." Dies sei auch dank der Unterstützung der engagierten Lehrkräfte möglich.
Den Weg ins Studium ebnen
Das Angebot im Rahmen des Talentscoutings ist umfangreich, im Kern geht es aber darum, engagierten Jugendlichen, die in ihrem familiären und sozialen Umfeld keinen Kontakt zu Hochschulen haben, den Weg ins Studium zu ebnen. Da geht es um Zugangsvoraussetzungen und Finanzierung ebenso wie um Studienorganisation und studentisches Leben. Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung berichteten Helin Janset Colak und Zara Kaçar, Schüler:innen aus dem Talentscouting, dass die Beratung ihnen wertvolle Orientierung bei der Studienwahl gegeben habe. Zara will Medizin studieren; ihr sei aber durch die Gespräche klar geworden, dass es wichtig sei, "auch einen Plan B zu haben".
Starke Netzwerkpartner
Die Kupferstädter Gesamtschule ist 2017 aus einer Sekundarschule hervorgegangen. An den beiden Standorten Breslauer Straße und Mausbach werden 930 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. "Wir sind eine Schule für alle", betont Martina Kuckertz, "wir wollen allen Kindern eine chancengerechte Bildung ermöglichen." Auf diesem Weg sei es wichtig, starke Netzwerkpartner zu haben – so wie RWTH und FH Aachen im Rahmen des Talentscoutings.

FH Aachen | Arnd Gottschalk