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Zum Forschungspreis nominiert: Prof. Dr. Jörg Laumann

FH Aachen | Julia Marcussen
Praxisnah und zukunftsorientiert: Die Forschungsprojekte der Wissenschaftler:innen der FH Aachen sind vielfältig und befassen sich mit konkreten Problemstellungen. Dafür wird auch in diesem Jahr der Forschungspreis verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden das Engagement sowie die Leistungen von Professor:innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen anerkannt. Gleichzeitig soll der Preis dazu motivieren, weiterhin praxisnahe, innovative und zukunftsweisende Forschung zu betreiben und den Wissensaustausch aktiv zu fördern.
Der Forschungspreis in Höhe von 10.000 Euro wird von der Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen gestiftet und bei herausragender Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien zusätzlich mit weiteren 10.000 Euro aus dem Nachhaltigkeitsfonds der FH Aachen unterstützt.
Drei Projekte sind in diesem Jahr nominiert:
- Steigerung der Biegesteifigkeit und Ertüchtigung beulgefährdeter Bauteile im Stahlbrückenbau mittels Klebeverbindungen „KlebVerstärk“ und „KleVerStaB“: Prof. Dr.-Ing. Jörg Laumann
- Modulare und fahrzeugübergreifende Automatisierungssysteme für autonome Fahrzeuge: Prof. Dr. Michael Reke und Prof. Dr. Alexander Ferrein, MASKOR Institut
- Neue biobasierte Lipopeptide aus nachhaltiger Produktion (LipoPep): Prof. Dr. Petra Siegert

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Geklebt und widerstandsfähig
Ein Großteil deutscher Autobahnbrücken wurde in den Jahren zwischen 1960 und 1980 errichtet. Nicht nur das Verkehrsaufkommen, sondern auch die Last der zu befördernden Güter ist seitdem erheblich gewachsen und stellen eine Mehrbelastung für die Brücken dar. Die erhöhte Beanspruchung kann zu Tragfähigkeitsproblemen und Schäden an den Brücken führen, beispielsweise in Form von Ermüdungsrissen oder Plattenbeulen. Zurzeit gestaltet sich eine Verstärkung der Brücken als schwierig oder nicht möglich, da die Stähle älterer Brücken häufig nicht schweißgeeignet sind und nur durch aufwändige Schraubverbindungen unterstützt werden könnten.

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Zusammen mit seinem Team entwickelt Prof. Dr. Jörg Laumann in dem Forschungsprojekten „KlebVerstärk“ und „KleVerStaB“ Klebeverbindungen, mithilfe derer Stahlträger kostenschonend und nachhaltig verstärkt werden können. Dadurch kann die Lebensdauer von Bestandsbrücken verlängert werden.
„Die Vorteile sind, dass wir die Brücken nicht abreißen oder lange sperren müssen und es keinen jahrelangen Neubau braucht. Mit den Klebeverbindungen können wir die Brücken in sehr kurzen Sperrpausen verstärken und der Verkehr kann schneller wieder normal fließen“. erklärt Prof. Laumann.
Bislang werden sogenannte Beulsteifen mittels Schweißnaht oder Schraubverbindung an den Stahlträgern angebracht, um die Bildung von Plattenbeulen zu verhindern und die Tragfähigkeit der Brücken zu unterstützen. Die Anwendung dieser Fügetechniken bilden jedoch einen Eingriff in den Stahlmaterialkomplex dar, auch Kerbwirkung genannt, und führen zu einer schnelleren Ermüdung des Materials. Eine Verklebung von Versteifungen erzeugt keine zusätzliche Kerbwirkung für den Stahlquerschnitt und bildet somit eine materialschonende Alternative zu herkömmlichen Fügetechniken.

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