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Ministerin Schulze besucht FH-Stand auf der CeBIT

Forscher präsentieren Entwicklung im Bereich Informationslogistik

Treten oder treten lassen – das ist die Frage für Radfahrer, seit es Pedelecs und andere elektrounterstützte Fahrräder gibt. Der eingebaute Rückenwind macht das Radeln einfacher und komfortabler, aber wer ihn nutzt, verbraucht auch Energie. Eine neue Entwicklung der FH-Forschergruppe um Prof. Dr. Thomas Ritz macht es möglich, den Energieverbrauch – und die Einsparung gegenüber anderen Verkehrsmitteln wie etwa dem Auto – auf Smartphones oder im Internet darzustellen. Präsentiert wird das Konzept auf der Computermesse CeBIT, die noch bis zum 9. März in Hannover stattfindet.

Gestern hat Landeswissenschaftsministerin Svenja Schulze dem gemeinsamen Messestand der NRW-Hochschulen, an dem auch die FH Aachen beteiligt ist, einen Besuch abgestattet. „Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen liefern innovative Lösungsbeiträge, die das Leben der Menschen in Zukunft wesentlich verbessern können. Ich bin stolz darauf, dass sich so vielfältige und fortschrittliche Projekte aus der Informations- und Kommunikationstechnik in Hannover präsentieren können", sagte Schulze anlässlich ihres CeBIT-Besuches. „Damit die Forschungsergebnisse den Weg in die Gesellschaft finden, sind Kooperationen mit Unternehmen und anderen Forschungsinstituten wichtig. Die CeBIT in Hannover bietet unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine hervorragende Plattform, um Kontakte zu knüpfen.“

Die Wissenschaftler des FH-Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik sind mit einem Pedelec, aufgebockt auf einem Rollentrainer, auf dem Messestand vertreten . Die Gäste können nach Herzenslust in die Pedale treten. Ein Sensor misst, wie viel Energie der Radfahrer aufbringt – und wie viel, etwa bei einer simulierten Steigung, der Elektromotor zusätzlich beisteuern muss. "Diese Daten schicken wir in Echtzeit in die Cloud", erklärt Prof. Ritz, dort werden sie erfasst und aufbereitet. Das Demonstrationsfahrrad ist mit einem Smartphone ausgestattet, auf dem die Werte angezeigt werden. Es ist aber auch möglich, die Daten im Netz darzustellen. Ein Beispiel für eine zukünftige Anwendung: Ein Unternehmen stellt seinen Mitarbeitern eine Flotte von Pedelecs zur Verfügung. Im Internet kann man dann nachsehen, wie viel Energie die Mitarbeiter durch den Verzicht auf das Auto eingespart haben und welche Abteilung die meisten Kilometer zurückgelegt hat.

"Die Anwendung ist nur ein Beispiel dafür, was mit guter Informationslogistik möglich ist", betont der Wissenschaftler. Es geht um die Mobilität der Zukunft, um das Zusammenspiel der einzelnen Verkehrsträger, um effizienten Umgang mit Energie und mit Ressourcen. Grundlage dafür ist, dass der Nutzer die nötigen Informationen jederzeit und an jedem Ort abrufen kann. In diesen Bereich fällt auch das Projekt zur Informationslogistik im E-Car-Sharing, das das Team um Prof. Ritz im vergangenen Jahr präsentiert hat.

 Die CeBIT ist die weltweit größte Messe zur Darstellung digitaler Lösungen aus der Informations- und Kommunikationstechnik für die Arbeits- und Lebenswelt. Besucherzielgruppen sind Anwender aus Industrie, Handel, Handwerk, Banken, dem Dienstleistungsgewerbe, der öffentlichen Verwaltung und der Wissenschaft sowie alle technikbegeisterten Nutzer.