Kira Wehner, B.Sc.

Kira Wehner, Wirtschaftsingenieurwesen

Zu Beginn wusste ich nicht, was mich im Wirtschaftsingenieurwesen-Studium an der FH Aachen erwarten würde. Nachdem ich mich in ganz Deutschland an Unis beworben hatte, entschied ich mich letztlich und kurzfristig für Aachen, hauptsächlich wegen des guten Rufs der Stadt und einigen ersten persönlichen Eindrücken. Ich wollte mir die ersten Semester zunächst einmal anschauen, wie das Studium ist, was einem vermittelt wird, und ob es mir Spaß macht. Ich war dann im ersten Semester überaschenderweise sehr gut im Studium und die Module weckten mein Interesse, was nicht zuletzt auch an der Art der Lehre lag. Grade in den ersten Semestern wird den Studierenden an der FH Aachen stark geholfen, sich in das Studium einzufinden. Mit regelmäßigen Übungen, Praktika und Tutorien wird der Stoff auf verschieden Arten vertieft und gelehrt und man wird optimal auf die Klausuren vorbereitet. Man sieht theoretisches Wissen praktisch angewendet und hat einen nahen Bezug zu allen Lehrerenden, an welche man sich immer bei Rückfragen wenden kann. Auch haben die meisten dieser bereits in der freien Wirtschaft gearbeitet, weshalb man auch öfter einen Eindruck bekommt, wie es in der „richtigen“ Welt abläuft.

Aachen ist meiner Meinung nach eine der besten Studentenstädte. Es ist vergleichsweise günstig, alles ist sehr zentral und fußläufig erreichbar - sei es die Uni, die Stadtmitte, Bars, Clubs und Cafés -und die Studentendichte ist extrem hoch. Dementsprechend ist vieles in der Stadt auf die Bedürfnisse der Studenten angepasst. Man kann sich mit dem Semesterticket in ganz NRW bewegen und ist direkt an der Grenze zu den Niederlangen und Belgien. Nur regnet es häufig hier ;-)

Das Studium war anspruchsvoll aber mit dem nötigen Ehrgeiz gut zu schaffen. Einige Module sind schwieriger als andere (wie z.B. Elektrotechnik), jedoch bekommt man stets Unterstützung, wenn man Fragen hat. Auch der Fachschaftsrat bemüht sich immer, sich für die Studierenden einzusetzen und tolle Veranstaltungen zu organisieren (Hofgrillen, Ersti-Woche, Weihnachtsmarkt).

Ein Höhepunkt meines Studiums war mein Aufenthalt in Mexiko während des 5. Und 6. Semesters. Im Rahmen eines Programmes des DHIK konnte ich einen Doppelabschluss an der Tec de Monterrey absolvieren. Ich war die erste in meinem Studiengang, die dies getan hat, weshalb ich in starker Zusammenarbeit mit meinem Professor früh anfing, den Aufenthalt und die Kurse zu planen, um auch für nachfolgende Studierende einen einheitlichen Plan zu erstellen.  

Meiner Meinung nach ist Wirtschaftsingenieurwesen einer der besten Studiengänge, da man Einblick in zwei sehr wichtige, jedoch grundlegend unterschiedliche Bereiche in der Industrie bekommt: Maschinenbau und BWL. Während des Studiums werden die wichtigsten Module aus beiden Studiengängen vermittelt und eine entsprechende Basis geschaffen. Dadurch kann man sich entscheiden, in welchem Bereich man sich nach dem Studium, ja schon bei der Bachelorarbeit, vertiefen möchte. In beiden Bereichen kann man mit dem nötigen Interesse und der entsprechenden Eigeninitiative arbeiten oder promovieren.

Aktuell bin ich im Master in Wirtschaftsingenieurwesen und habe eines gelernt: Die Module, die im Bachelor vermittelt werden, sind gut ausgewählt und wichtig für den weiteren Werdegang in diesem Bereich. Die Grundlagen, die man dort lernt, werden im späteren Verlauf der Karriere noch häufiger gebraucht und schaffen eine gesunde Basis, um sich in so gut wie jeden Themenbereich und Studiengang reindenken zu können.

Es sollte jedoch klar sein, dass ein überaus tiefgehendes Wissen in einzelnen bestimmten Bereichen nicht vermittelt wird. Entwickelt sich ein bestimmtes Interesse, liegt es am Studierenden selbst sich in dem Bereich weiterzubilden oder den Studiengang zu einem spezifischeren zu wechseln. Da man aber die wichtigsten Kernmodule beigebracht bekommt, kann man auch mit ein wenig Mühe einen spezifischeren Master machen.