Ralf Fischer, M.Sc., Maschinenbau

Schon früh während meines Abiturs wusste ich, dass ich etwas Technisches studieren möchte. Auch wenn ich nicht genau wusste, welche Richtung es werden sollte, entschied ich mich für den Maschinenbau, da ich mir hier am meisten vorstellen konnte, wie man das erlernte Wissen anwenden kann – Systeme, die ich mir vor Augen führen und anfassen kann, kann ich am besten verstehen. Aufgrund dessen entschied ich mich, mich an der Fachhochschule Aachen einzuschreiben, da hier viele Praktika während des Studiums angeboten wurden, die sich intensiv mit dem Wissen aus der Vorlesung beschäftigen.

Die Entscheidung nach Aachen zu ziehen fiel mir vergleichsweise leicht. Neben dem hervorragenden Ruf der Universität und der Fachhochschule Aachen im Bereich Maschinenbau ist die Stadt groß genug um als größere Stadt durchzugehen, aber klein genug, um fußläufig oder mit dem Fahrrad schnell alle wichtigen Punkte zu erreichen. Durch die hohe Studierendendichte fiel es mir auch leicht neue Bekanntschaften zu schließen, die mir auch heute noch wichtig sind.

Die ersten Semester nach meinem Abitur kann ich nur als hart beschreiben. Die größte Hürde für mich war es, das Lernen zu lernen. Besonders für Grundlagenmodule wie Mathematik oder Mechanik galt, dass stetiges Wiederholen der Aufgaben nötig ist. Mein Tipp hier ist, eine Freundesgruppe zu finden und zusammen an Problemen zu arbeiten. Auch lohnt es sich, sich einen Arbeitsplatz, ob in der Bibliothek, am Fachbereich oder zu Hause, zu suchen. Sollten anschließend immer noch Fragen bestehen, sind die Professoren immer bereit einem zu helfen. Dies ist dank der geringen Größe der Fachhochschule möglich und ist ein weiter Pluspunkt für die FH Aachen. Nach Abschluss der Grundlagenfächer gingen mir und auch vielen anderen die Vertiefungsrichtungen viel leichter von der Hand.

Ab ca. meinem dritten Semester fing ich eine HiWi-Stelle am Fraunhofer Institut für Lasertechnik an. Hier wurde ich an das Thema Additive Fertigung metallischer Werkstoffe herangeführt. Heute würde ich sagen, dass dies eins meiner Highlights des Studiums gewesen ist, da Wissenschaft live erleben mein Interesse für den Maschinenbau neu weckte.

Ein weiteres Highlight war mein Praktikum an der Auburn University in den USA, wo ich auch heute noch bin. Dank der Hilfe und Unterstützung von Prof. Reichert war es mir möglich, meine Bachelorarbeit im Ausland zu schreiben. Das Thema meiner Bachelorarbeit, keramische Wärmeschutzschichten für Jet Turbinen, war komplett neu für mich. Hier fiel mir auf, wie gut mich die Zeit an der FH auf das Einarbeiten in neue Themen und kreative Problemlösungen vorbeireitet hat. Zudem kam ich hier mit meinem derzeitigen Betreuer in Kontakt, der neue Studenten für seine Forschungsgruppe suchte. Durch mein Praktikum und meine gesammelte Erfahrung als HiWi am Fraunhofer Institut habe ich meinem Master nun hier erhalten und befinde mich derzeit dabei, meine Promotion im Bereich Werkstoffkunde mit Fokus auf Laser-Powder Bed Fusion zu vollenden.

Zum Abschluss kann ich nur jedem wärmstens empfehlen, Maschinenbau zu studieren. Das Studium bereitet einen auf viele unterschiedliche Szenarien vor, und ermöglicht es, sich in viele unterschiedliche Richtungen zu spezialisieren, sobald man mehr weiß, wohin es für einen selbst gehen soll. Am meisten am gesamten Studium hat mich überrascht, wie vielseitig diese Vertiefungen sein können: ob Produktionstechnik, Automatisierungstechnik, Forschung und Entwicklung, Werkstoffkunde oder wie bei mir, eine Mischung aus all diesen.