Simon Dunkel, M.Sc.

Simon Dunkel, Wirtschaftsingenieurwesen

Warum ich mich für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Aachen entschieden habe, hatte verschiedene Gründe. Die Kombination der Themengebiete Maschinenbau und Betriebswirtschaftslehre war schließlich ausschlaggebend für mich. Man erhält Einblick in zwei Studienrichtungen, die eine Vielzahl von Schnittstellen besitzen. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen vermittelt, in welchen Bereichen diese Schnittstellen auftauchen können und wie man hier Schnittstellen- und Kommunikationsprobleme lösen und Synergieeffekte erzeugen kann. Der Vorteil der FH Aachen liegt hierbei darin, dass man die Veranstaltungen der beiden Studienrichtungen Maschinenbau und Betriebswirtschaftslehre an den jeweiligen Fachbereichen besucht und dadurch keine für Wirtschaftsingenieure "abgespeckte" Version der Lerninhalte erhält. Dies führt dazu, dass man in beiden Themengebieten tiefgehende Einblicke erhält und sie nicht nur oberflächlich bearbeitet. Allerdings kam es öfter zu Organisationsschwierigkeiten bezüglich der Abstimmung von Stunden- und Klausurplänen der beiden Fachbereiche.

Im Laufe des Studiums hat man die Möglichkeit, sich in den Richtungen Wirtschaftsingenieurwesen oder Vertriebsingenieurwesen zu vertiefen. In mehreren Informationsveranstaltungen wird man über die beiden Vertiefungsrichtungen samt Vorlesungsinhalten aufgeklärt. Ich selbst habe mich für die Vertiefung Vertriebsingenieurwesen entschieden. Hier gab es viele interessante Module, die besonderen Wert auf die Schnittstellenfunktion von Wirtschaftsingenieuren legen. Einen sehr hohen Praxisbezug hatte hierbei das Modul "Vertriebsprojekt", bei welchem es uns ermöglicht wurde, in Kooperation mit einem Industrieunternehmen eine Aufgabenstellung zu bearbeiten und zu lösen. 

Für die FH Aachen habe ich mich ganz bewusst entschieden, da es mir wichtig war, dass während meines Studiums ein möglichst hoher Praxisbezug hergestellt wird. Dieser wird z.B. durch eine Vielzahl von Planspielen und Praktika geboten. Zudem haben die Dozenten zumeist über viele Jahre Erfahrungen in der Industrie gesammelt, die sie in ihre Vorlesungen einfließen lassen. Dies ist ein Grund, warum die FH Aachen in der Industrie einen besonders guten Ruf genießt. Was dies für Vorteile hat, habe ich vor allen Dingen vor und während meines Praxisprojekts gemerkt. Bei der Bemühung um eine Praktikumsstelle mit sich anschließender Bachelorarbeit war es für die Bewerbungsphase stets von Vorteil, sich als Student der FH Aachen vorzustellen, da viele Unternehmen offensichtlich bereits gute Erfahrungen mit Studierenden und Absolventen der FH Aachen gemacht hatten. Dies half, sich von der Masse der Bewerber abzusetzen. 

Die größten Hürden während meines Studiums waren, neben den schon angesprochenen organisatorischen Problemen, sicherlich die Klausuren. Vor allem zu Beginn des Studiums kam es hier durch nicht bestandene Prüfungen zu immer wiederkehrenden Frustrationsspitzen. Ich habe einige Zeit gebraucht, mich an die hohen Anforderungen des Studiums zu gewöhnen. Mit guten Lerngruppen, aus denen auch wichtige und wertvolle Freundschaften entstanden sind, gelang es mir jedoch, diese Hürden Schritt für Schritt zu meistern und mich dem Ziel eines Bachelorabschlusses zu nähern.

Auch wenn der Lernaufwand im kompakten Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen sehr hoch war, gelang es mir trotzdem, die vorlesungsfreie Zeit nach dem zweiten Semester für ein Auslandspraktikum in Thailand zu nutzen. Hier habe ich einige Zeit an einer Schule im eher ländlichen Saraburi verbracht. Die interkulturellen Erfahrungen, die ich hier sammeln konnte, waren sehr wichtig und wertvoll für mich. Der Kontrast nach der stressigen Lernphase gibt neue Energie und Anreize für das nachfolgende Semester und die anstehenden Prüfungsleistungen. Ich empfehle jedem, der die Möglichkeit hat, eine solche Erfahrung zu machen, vielleicht auch durch ein Auslandssemester an einer der vielen Partnerhochschulen der FH Aachen, diese Chance unbedingt wahrzunehmen.

Das Masterstudium Wirtschaftsingenieurwesen unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht vom Bachelorstudium. So waren bspw. die Studiengruppen in der Regel deutlich kleiner. Vorlesungen mit 20-30 Kommilitonen ermöglichten einen direkteren Austausch mit den Dozenten, sodass die Vorlesungsinhalte stärker von den Studierenden geprägt wurden. Mir persönlich ist vor allem positiv aufgefallen, dass die Themen Innovationsmanagement und Entrepreneurship in unterschiedlichen Vorlesungsreihen bearbeitet wurden. Vor allem das Thema Innovationsmanagement hat mich nachhaltig interessiert, weshalb ich dieses Thema im Rahmen meiner Masterarbeit mit großer Aufmerksamkeit verfolgte.

Während der intensiven Bearbeitungsphase der Masterarbeit wurde mir klar, dass ich mich auch nach Abschluss des Masterarbeitsstudiums weiterhin mit innovativen Themen beschäftigen möchte. Mit dem Ziel, neuartige und innovative Produkte bzw. Ideen auf einem Markt zu etablieren, habe ich mich erfolgreich bei einer Unternehmensberatung beworben. In der Position als Connectivity Consultant arbeite ich an unterschiedlichen Projekten, die sich  hauptsächlich auf die Digitalisierung des Mobilitätssektors konzentrieren. Hierbei werden unterschiedliche Unternehmen bzw. Kunden unterstützt neue Produkte und Dienstleistungen zu etablieren, bestehende Leistungsangebote zu verbessern, neue Leistungsangebote zu schaffen und Mehrwert für den Endkunden zu generieren.

Rückblickend habe ich mit dem Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Aachen die richtige Wahl getroffen. Das interdisziplinäre Wissen, das man während des Studiums erlernt, hat mir bisher an vielen Stellen in meiner beruflichen Tätigkeit weitergeholfen. Darüber hinaus sind die Freundschaften und Kontakte, die man während eines solchen Studiums knüpft wertvolle Ratgeber, durch die sich Herausforderungen im beruflichen Alltag meistern lassen.