Vikrant Rampal, Schienenfahrzeugtechnik

„Wenn Sie früh viel Verantwortung übernehmen wollen, sind Sie hier genau richtig“, das war einer der ersten Sätze, die ich in dem Studiengang Schienenfahrzeugtechnik zu hören bekommen habe. Natürlich habe ich zu Beginn gedacht, dass es nur Floskeln seien, aber nein, es stimmt wirklich – ich leite derzeit ein Produkt-Portfolio, verkaufe diese Produkte weltweit und das mit meinem internationalen Team.

Natürlich ist nicht alles auf den Bachelor zurückzuführen, da ich nach diesen noch einen Master in „Bahnsystemtechnik“ an der RWTH Aachen angestoßen habe. Dennoch war die Entscheidung, Schienenfahrzeugtechnik an der FH Aachen zu studieren, ein entscheidender Schritt. Der Grund, warum ich mich nicht nach dem Abitur für ein „allgemeines“ Maschinenbau-Studium entschieden habe, lässt sich auf alte Freunde zurückführen. Diese predigten mir immer wieder, dass es besser sei, sich direkt zu vertiefen. Da das Grundstudium gleich zum allgemeinen Maschinenbau-Studium aufgebaut ist, hatte ich mir damals gedacht, dass man mit der Entscheidung, Schienenfahrzeugtechnik an der FH Aachen zu studieren, wenig falsch machen kann. Nach dem Grundstudium habe ich mir die ersten Fächer des Studiengangs angehört und durch die interessanten ersten Fächer, das Interesse der Professoren, dass aus uns etwas wird, und vor allem die bodenständige und persönliche Art der Professoren haben mich darin bestärkt, dass dieser Schritt richtig war. Durch die überschaubare Anzahl von Studierenden in meinem Jahrgang baute sich ein gutes Netzwerk auf, von dem ich noch heute profitiere und vor allem die Entwicklung meiner Soft Skills durch die enge Teamarbeit bei unseren Studienprojekten hilft mir sehr in meiner jetzigen Tätigkeit als Produktmanager und Gruppenleiter. Hinzu kam, dass durch die guten Kontakte der Professoren zur Industrie ein Praktikum oder auch ein Job „leichter“ zu bekommen war. 

Nach dem Bachelor entschied ich mich noch für ein Masterstudium. Aufgrund der guten anerkannten Ausbildung und der Fächer war ein Einstieg zum Master reibungslos möglich, es mussten lediglich 3-4 Klausuren aus dem Bachelor wiederholt werden. Zwei Gründe sprachen für das Masterstudium: Zum einen das persönliche Interesse, noch einen Masterabschluss zu erwerben und zum anderen die gesamte Bahnwelt zu verstehen. Im Bachelor Schienenfahrzeugtechnik liegt der Fokus auf der Fahrzeugtechnik und deren Komponenten wie den Motoren und Rädern. Die Fahrzeugtechnik steht in der Bahnwelt allerdings in einer sehr engen Interaktion mit der Infrastruktur. So wird zum Beispiel das Lenken des Fahrzeugs und ein sicherer Betrieb durch Infrastrukturkomponenten gewährleistet. Geht es vor allem um Bahnautomatisierung und Autonomes Fahren dann rücken die Infrastrukturkomponenten mehr und mehr in den Vordergrund. Meine Motivation für ein Masterstudium war es also, die gesamte Thematik verstehen zu können und ein möglichst vollständiges Profil zu haben. Sehr erfreulich war, dass die gute Ausbildung im Bachelorstudium dazu geführt hat, eine Teilzeitstelle  als Projektingenieur neben dem Master zu bekommen. 

Alles in allem muss gesagt werden, dass das Image der „Deutschen Bahn“ leider oftmals mit dem Begriff Bahn- oder Schienenfahrzeugtechnik assoziiert wird. Das weitere Firmen wie z.B. Siemens, Bombardier, Knorr-Bremse und diverse weitere große, mittelständische und kleine Unternehmen feste Größen in dieser Branche sind, wird leider oftmals übersehen. Für Firmen wie diese ist nicht nur die Deutsche Bahn ein Kunde, sondern alle großen und kleinen sowie privaten und öffentlichen Bahnbetreiber auf der Welt. Dadurch steht man schnell mit der gesamten Welt in Kontakt, da fast alle Länder auf dem Globus Bahnverkehr betreiben. Dementsprechend sind die Projekte und Kunden sehr abwechslungsreich, man kommt viel herum und lernt schnell. In meiner jetzigen Position ist genau das der Fall – es ist beispielsweise normal morgens mit Kollegen aus Australien und nachmittags mit Kunden in den USA zu telefonieren. Bahnverkehr - egal ob High Speed, Mass Transit oder Freight - gibt es weltweit und damit dieser weiterhin funktioniert, sind gute Fachkräfte vonnöten. Die FH Aachen mit dem Studiengang Schienenfahrzeugtechnik bietet dafür den ersten Schritt.