Geschichte des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik

Zahlen und Fakten

  • 1902 Gründung der Königlichen Höheren Maschinenbauschule Aachen
  • 1907 Bau des Gebäudes Goethestraße
  • 1919 Umbenennung in Staatliche Ingenieurschule Aachen
  • 1944 Zerstörung und Schließung der Schule
  • 1946 Neubeginn als Staatl. Ingenieurschule für Maschinenwesen Aachen
  • 1955 Gründung der Abteilung Flugtechnik und Flugzeugbau
  • 1957 Gründung der Abteilung Allgemeine Elektrotechnik
  • 1969 Bezug des Gebäudes Hohenstaufenallee
  • 1971 Gründung der Fachhochschule Aachen mit den Fachbereichen Maschinenbau, Flugzeug und Triebwerkbau, Elektrotechnik
  • 1995 Bezug des Gebäudes in der Eupener Straße und Renovierung des Gebäudes Goethestraße
  • 2000 Erweiterung des Fachbereichsnamens zu "Maschinenbau und Mechatronik"
  • 2002 Feier anlässlich der 100-jährigen Ingenieurausbildung an der Fachhochschule Aachen
  • 2021 50 Jahre FH Aachen
  • 2022 Eröffnung des Kompetenzzentrums Mobilität Aachen (KMAC)

Die wichtigsten Meilensteine

Ingenieurschule für Maschinenwesen

Die Geschichte der Fachhochschule Aachen beginnt im Jahre 1902 mit der Gründung der Ingenieurschule für Maschinenwesen in Aachen und ist eng mit der industriellen Entwicklung der Region im 19. Jahrhundert verbunden. Der Aachener Raum war Preußen zugeschlagen worden, die industrielle Revolution drängte von England über Belgien nach Deutschland. Die dampfmaschinengetriebene Textilindustrie, die Nadelindustrie, der Dampfkesselbau, die Blei- und Zinkindustrie, die Steinkohlebergwerke samt der eisenverarbeitenden Industrie in und um Aachen waren im Aufwind. Durch den Bau einer Eisenbahnstrecke 1841 von Köln nach Lüttich-Antwerpen über Düren-Aachen wurde der Raum Aachen an das moderne Verkehrsnetz angebunden und eine Industrieansiedlung möglich.

Königliche Höhere Maschinenbauschule Aachen

Dampfkesselbau, Schwerindustrie, Glasfertigung, Waggon- und Textilmaschinenbau sind nur einige Beispiele von Industrieansiedlungen, deren Spuren heute noch in Aachen zu finden sind. Zur Deckung des Bedarfs an praxisorientierten Ingenieuren wurde am 1. Oktober 1902 die "Königliche Höhere Maschinenbauschule Aachen" gegründet. Die Stadt Aachen errichtete das Schulgebäude in der Goethestraße im Jahre 1907, das bis heute das Gebäude des Fachbereichs Maschinenbau geblieben ist. Der Fachbereich Maschinenbau befindet sich also seit über 100 Jahren am Standort Goethestraße und ist einer der ältesten Fachbereiche der FH.

Zerstörung im 2. Weltkrieg

Ein Ende fand der geordnete Schulbetrieb nach dem schweren Bombenangriff auf Aachen am 11. April 1944. Die Schulgebäude waren schwer getroffen und völlig zerstört. Der Unterricht wurde nach Ilmenau verlagert und bis zum Ende des Wintersemesters 44/45 dort fortgeführt. Da einzelne Dozenten und Studierende in Aachen versuchten, noch brauchbares Material zu sichern und zu erhalten, konnte bereits im Mai 1946 der Schulbetrieb im stark zerstörten Gebäude wieder aufgenommen werden.

Bau eines neuen Maschinenlaborgebäudes

Die erste große Aufgabe nach der Zerstörung war der Bau eines neuen Maschinenlaborgebäudes, das am 4. Oktober 1952 eingeweiht wurde. Anschließend erfolgte die Wiederinstandsetzung des Hauptgebäudes. Die Studierendenzahl hatte sich gegenüber der Vorkriegszeit verdreifacht. 1955 wurde die Abteilung für Flugtechnik und Fahrzeugbau gegründet, kurz darauf 1957 folgte die Abteilung für Allgemeine Elektrotechnik. Im neugebauten E-Trakt an der Habsburger Allee wurden Laboratorien untergebracht.

Bau des Gebäudes in der Hohenstaufenallee und Gründung der Fachhochschule

Die weiter anwachsende Studierendenschaft erforderte einen weiteren Ausbau, der 1969 in der Hohenstaufenallee realisiert wurde. Der Komplex der Ingenieurschule hatte sich damit deutlich erweitert und auch für den Triebwerkbau hervorragende Labore geschaffen.
1971 wurde die Fachhochschule Aachen gegründet. Die Abteilungen der Ingenieurschule wurden als Fachbereiche Maschinenbau, Flugzeug- und Triebwerkbau und Elektrotechnik in die Fachhochschule Aachen integriert.

Bau des Gebäudes in der Eupener Straße

Der Fahrzeugbau war 1964 an die Ingenieurschule Köln abgegeben worden. Die Raumfahrttechnik und die Rechnerintegrierte Produktionstechnik erweiterten Ende der 80-er Jahre das Studienangebot. Die Studierendenzahl hatte sich wiederum verdreifacht und war auf über 2000 angestiegen. Dies machte eine erneute Erweiterung 1995 notwendig, mit der ein großer Teil des Fachbereichs Elektrotechnik in die Eupener Straße 70 verlagert wurde.

Erweiterung des Fachbereichnamens

Obgleich die o.g. drei Fachbereiche eigenständig Studiengänge anbieten, führt die enge Verbindung von Maschinenbau und Elektrotechnik zu einer starken Verzahnung des Studienangebots. Der Studiengang Mechatronik verknüpft seit 1998 das Studienangebot der drei Fachbereiche besonders intensiv. Er ist ebenfalls in der Goethestraße angesiedelt und hat im Jahr 2000 zur Erweiterung des Fachbereichsnamens in Maschinenbau und Mechatronik geführt.

Bau des Kompetenzzentrums Mobilität Aachen (KMAC)

Im Kompetenzzentrum Mobilität Aachen (KMAC), das im September 2022 eröffnet wurde, sind Lehr- und Forschungsgebiete mit Bezug zur Mobilität aus den Fachbereichen 5, 6 und 8 angesiedelt. Unserem Fachbereich stehen dort für die Lehr- und Forschungsgebiete Bahnsystemtechnik, Antriebstechnik, Mobile Robotik, Digitale Produktentwicklung und Schienenfahrzeugtechnik große, gut zugängliche Laborflächen zur Verfügung.

Fazit

Vieles von der Ingenieurschule ist erhalten geblieben, das Gebäude Goethestraße ist äußeres Zeichen dafür. 
Der enge Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden und der Praxisbezug sind weitere wichtige bleibende Elemente. 

Manches hat sich äußerlich den technischen Neuerungen angepasst wie der Wechsel vom Reißbrett zum CAD System.

Das wichtigste liegt allen Lehrenden immer noch am Herzen: Junge Menschen zu qualifizierten, kritikfähigen und verantwortungsbewussten Ingenieuren auszubilden, die eigenständig Problemlösungen entwickeln und vertreten können.
Der hohe Zulauf an Studienanfängern sowie die hohe Akzeptanz der Absolventen in der Industrie sind ein Beleg dafür, dass der Fachbereich auch 100 Jahre nach der Gründung der Ingenieurschule auf dem richtigen Weg ist.