Solarthermische Systeme

Technologien zur Verbesserung der Flexibilität der bedarfsnahen Bereitstellung von Wärme und Strom werden in Energiesystemen mit hohem Anteil erneuerbarer Energien an Bedeutung zunehmen. Wir entwickeln Komponenten wie zum Beispiel Hochtemperaturspeicher, erstellen Gesamtkonzepte und simulieren deren Einsatz.

Abgeschlossene Projekte

Cuve Waters

Integriertes Wasserressourcen-Management im nördlichen Namibia

Laufzeit: 01.07.2009 - 30.06.2012

Kurzinformation: Im Projekt "CUVEwaters" wurden sechs mehrstufige Entsalzunganlagen in Akutsima im Norden Namibia installiert, um einen Beitrag zur Trinkwasserversorgung der circa 500 Bewohner zu leisten.

In Namibia, dem trockensten Land südlich der Sahara, ist der Norden mit 42 Prozent am Bevölkerunsanteil des Landes der am dichtesten besiedelte Raum. Ziel des Verbundprojektes war es, die Lebensbedingungen der Menschen in Namibia durch ein integriertes Wassermanangement zu verbesern.

Das Solar-Institut Jülich hat gemeinsam mit dem Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Jülich eine mehrstufige Eintsalzungsanlage (MSD - Multi-Stage Desalination System) zur solarthermicshen Wasserentsalzung entwickelt, die insbesondere durch wartungsarmen und robusten Betrieb speziell für entlegene Gebiete mit schwacher Infrastruktur geeignet ist und je nach Kollektortyp zwischen 60 und 80 Liter ´Trinkwasser pro Tag produziert. Der Betrieb benötigt keine elektrische Energie, da die Wärmezufuhr in die Anlagen rein thermosiphonisch erfolgt.

Im Rahmen des Projektes, wurde Ende 2010 sechs solcher MSD-Systeme in Akutsima, im Norden von Namibia, installiert und leisteten erfolgreich einen Beitrag zur Trinkwasserversorgung der circa 500 Bewohner.

Nähere Informationen finden Sie bitte unter folgendem Link: http://www.bmbf.wasserressourcen-management.de/de/106.php

Projektpartner:

  • Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Jülich (IBEU)

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

DynaSalt-2

Unterstützung des dynamischen Betriebs von Salzschmelzereceivern

Projektbeginn: August 2017

Ziel des Projektes ist es, den transienten Betrieb von Solarthermischen Turmkraftwerken mit Flüssigsalz als Wärmeträgermedium mit Hilfe von modellbasierten Regelungs- und Betriebsführungsmethoden zu verbessern. Dazu entwickelt das Solar-Institut Jülich gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie eine Modellprädiktive Regelung (MPR) für den Betrieb des gefüllten Receivers sowie ein Betriebsassistenzsystem (BAS) für den Betrieb des Übergangs zwischen ungefülltem und gefülltem Receiver.

Um das dynamische Verhalten des Receivers abzubilden, werden die in den Projekten DynaSalt und HPMS entwickelten Fluid- und Komponentenmodelle weiterentwickelt. Für die MPR und das BAS werden zudem vereinfachte Modelle erstellt, die es ermöglichen, im laufenden Betrieb eine modellbasierte Prozessprädiktion durchzuführen. Letztlich wird das im Projekt SiBops eingesetzte SWFramework weiterentwickelt und dort die MPR sowie das BAS implementiert und getestet.

Projektpartner:

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - Institut für Solarforschung
  • Institut für Regelungstechnik der RWTH Aachen
  • LeiKon GmbH
  • General Elctric (Switzerland) GmbH

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

HiTexStor

High Temperatures heat Exchange and Storage

Laufzeit: 01.10.2010 - 31.12.2016

Die Idee, Sand als Speichermedium für Wärmeenergie zu nutzen, ist Grundlage dieses Projektes. Die Beständigkeit bei hohen Temperaturen, die hohe Verfügbarkeit und die niedrigen Materialpreisen machen Sand zu einem hervorragenden Speichermaterial.Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Verfahrens zur Übertragung von Wärme aus bis zu 700°C heißer Luft in Sand.

In Zusammenarbeit mit dem DLR wurden in Laborversuchen die Eigenschaften von verschiedenen Sanden und Schüttgütern auf ihre Eignung als Wärmeträgermedium und als Wärmespeichermaterial getestet. Darauf aufbauend wurde eine Versuchsanlage für eine direkte Wärmeübertragung von Luft auf Sand konzeptioniert und gebaut. Damit wird das Verhalten des Sandes im Betrieb untersucht.

Dieser Wärmeübertrager soll eingesetzt werden um in Solarkraftwerken Schüttgut-Wärmespeicher zu realisieren. Ein weiterer Einsatzzweck ist bei Industrieprozessen zur Abluftwärme-Rückgewinnung denkbar.

 

HPMS

Entwicklung eines hocheffizienten Receiversystems für Salzturmkraftwerke

Projektlaufzeit: 01.10.2014 - 31.12.2016

In dem Projekt HPMS wird in Kooperation mit Partnern aus Forschung und Industrie eine hocheffiziente Receivertechnologie mit Salzschmelze als Wärmeträger-Fluid entwickelt.

Das Projekt zielt auf die Kostenreduktion bei Solarturmkraftwerken mit Salzschmelze als Wärmetransport- und Speichermedium durch die Entwicklung eines hocheffizienten Receiversystems für die nächste Generation von Salzturmkraftwerken ab. Der Receiver und der solare Hochtemperaturkreislauf (Receiversystem) werden aus technischer und ökonomischer Sicht optimiert. Derzeit werden sowohl Hochflussdichte- als auch Hochtemperatur-Receiverkonzepte als die nächste Generation von Salzturmkraftwerken betrachtet.

Beim Receiver soll durch Auswahl des vielversprechendsten Receiverkonzeptes und durch eine detaillierte Designoptimierung der Wirkungsgrad und die Lebensdauer verbessert, sowie die Kosten gesenkt werden. Hierzu werden verbesserte Werkstoffkonzepte und innovative Beschichtungen berücksichtigt.

Beim Receiversystem sollen die während des Betriebes und den An- und Abfahrvorgängen auftretenden Verluste optimiert und so die Betriebskosten entscheidend reduziert werden. Für eine anschließende Projektphase wird das Basic Engineering für ein Test-Receiversystem basierend auf den Ergebnissen des Projektes erstellt.

Projektpartner:

  •     Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. | DLR
  •     Babcock Borsig Steinmüller GmbH | BBS
  •     Bilfinger Piping Technology GmbH | BPT
  •     M + W Germany GmbH | M+W
  •     STEAG Energy Services GmbH | STEAG
  •     Salzgitter Mannesmann Forschung | SZMF
  •     Outokumpu VDM GmbH | als assoziierter Partner
  •     BASF | als assoziierter Partner

H2Loop

Quasi-geschlossene Heliostatenfeld-Regelung eines Multi-Kammer-Reaktors zur solaren Wasserstofferzeugung

Projektbeginn: Oktober 2018

Das Vorhaben verfolgt das Ziel eine vollautomatisierte Regelung der Prozesstemperatur in einem solarchemischen Multi-Kammer-Reaktor mittels des Heliostatenfeldes zu realisieren. Zu diesem Zweck wird ein innovatives, neuartiges, quasi-geschlossenes Regelungskonzept (H2Loop) entwickelt.

Ein innovatives modellbasiertes Optimierungstool ermöglicht die vorausschauende Berechnung und Optimierung der Zielpunktstrategien für einen Multi-Kammer-Reaktor. Der zweite innovative Schritt ist die Integration eines Online-Kalibrierverfahrens in die Heliostatfeld-Kontrollsoftware. Das echtzeitfähige Kommunikationsnetzwerk stellt die dritte Innovation im Heliostatfeld dar. Die vierte Innovation betrifft den Heliostaten selbst. Hierfür wird zum einen die Konstruktion des Heliostaten für den Einsatz des Netzwerks optimiert. Zusätzlich wird ein individuelles, automatisiertes Canting ermöglicht.

Diese Innovationen ermöglichen als Ganzes die automatisierte Regelung des Multi-Kammer-Reaktors und leisten unabhängig voneinander einen bedeutsamen Beitrag zur Leistungssteigerung und Kostenreduzierung in Solarturmanlagen, was zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit der solaren Wasserstoffherstellung führt.

Das SIJ hat sowohl verschiedene bestehende Kalibrierverfahren untersucht und verbessert, als auch neue Verfahren entwickelt. Es wurde ein Kalibrierverfahren ausgewählt, das im weiteren Verlauf des Projekts in größerem Maßstab getestet werden soll.

Projektpartner:

  • Hilger GmbH
  • Heliokon GmbH
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.

Gefördert durch:

  • Europäische Union - Investition in unsere Zukunft Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
  • Landesregierung NRW - Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
  • EFRE.NRW - Investition in Wachstum und Beschäftigung

Indiref

Indirekt solar-beheizter Reformer zur Herstellung von Methanol

Projektlaufzeit: 01.12.2016 - 31.12.2019

Im Projekt "Indiref" wird ein Prozess der indirekt solar-beheizten Reformierung zur Herstellung von Methanol aus Kohlenstoffdioxid und Erdgas weiterentwickelt. Die konventionelle Herstellung von Synstesegas, das Ausgangsprodukt für viele chemische Produkte wie zum Beispiel Methanol ist, verursacht signifikante Kohlenstoffdioxid Emissionen. Beim Einsatz von konzentrierter Solarstrahlung lassen sich die Emissionen stark reduzieren. Ein Kohlenstoffdioxid-Recycling im Prozess reduziert die Emissionen weiter. So kann die Nutzung von Sonnenergie in den Bereich der Chemieindustrie ausgeweitet werden.

Im Vordergrund stehen die Entwicklung des Reformierungsreaktors und eines modifizierten Solar-Receivers für diese Anwendung, welche technisch umgesetzt und unter solaren Bedingungen getestet werden kann. Zur Erreichung maximaler Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems wird parallel ein Prozesssimulationsmodell aufgebaut und anhand der Versuchsergebnisse validiert. Auf Basis dessen erfolgt eine virtuelle Hochskalierung des Prozesses, um das technisch-ökonomische Potenzial für eine Markteinführung zu bewerten.

Bisher wurde der solarbeheizte Reformierungsreaktor zur Erzeugung von Synthesegas entwickelt. Mit Hilfe von CFD-Simulationen erzielte das SIJ eine besonders effektive Wärmeübertragung und Synthesegaserzeugung für das entwickelte Bajonettrohrreaktorkonzept, auf dessen Basis ein Testreaktor konstruiert wurde. Der Versuchsaufbau wurde im Rahmen des Projekts im Synlight (künstliche Sonne des DLR) in Jülich aufgebaut, wo anschließend Tests mit künstlicher Sonneneinstrahlung durchgeführt werden. Eine Prozesssimulation der solarbeheizten Reformierungsanlage wurde mit der Software Dymola im industriellen Maßstab modelliert und simuliert.

Projektpartner:

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
  • Hilger GmbH
  • Hille & Müller GmbH

Gefördert durch:

  • Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen unter Einsatz von EFRE-Mitteln

OER4EE

OERContent.nrw "Technologien für die Energiewende"

Projektbeginn: September 2020

Die Verbreitung von Wissen über Erneuerbare Energien wird als gesellschaftliche Aufgabe mit höchster Aktualität verstanden. Durch die Überführung von Lehrinhalten zu Erneuerbaren Energien in digitale OER (Open Educational Resources) Formate bietet sich die Chance, die Umsetzbarkeit der Energiewende maßgeblich zu beschleunigen. Bisher gibt es keine öffentlich zugänglichen, editierbaren Medien, die ganze Lerneinheiten umfänglich und in hoher fachlicher Qualität abdecken. Im Projekt sollen die Inhalte, die länger aktuell bleiben, mediendidaktisch angemessen aufbereitet werden. Ein Austausch mithilfe von inhaltlichen Gerüstdateien, in denen sich aktuelle Daten leicht aktualisieren lassen, soll ebenfalls angestoßen werden. Die so entstandenen Materialien befähigen so auch Lehrende außerhalb des Projektkonsortiums, Studierende vertieft auszubilden. Im Ergebnis sollen Absolvent*innen der geplanten Module durch digitale Übungsmöglichkeiten vertiefte Kompetenzen in der Bewertung und Analyse von Technologien für die Energiewende erhalten. In besonderer Weise eignet sich das zu erstellende Material zudem dazu, auch die Allgemeinheit mit wissenschaftlich fundiertem Material über die Energiewende sachkundig zu machen.

Projektpartner:

  • TH Köln (THK)
  • FH Aachen (FH AC)
  • RWTH Aachen (RWTH)
  • Ruhr-Universität Bochum (RUB)
  • HS Düsseldorf (HSD)
  • HS Bonn-Rhein-Sieg

PV-eCarPort

Digitalisierter Photovoltaik-Energie-CarPort für großflächige Parkplätze

Link zur PVeCarport-Homepage: PVeCarport

Projektbeginn: Oktober 2019

Ein wesentlicher Teil der heutigen Treibhausgase und Luftschadstoffe wird durch den Verkehrssektor emittiert. Die Elektromobilität stellt eine vielversprechende Möglichkeit für den nachhaltigen und umweltfreundlichen Umbau des Straßenverkehrs dar: Elektrofahrzeuge erzeugen gegenüber Verbrennungsmotoren weniger Schadstoffe und CO2-Emissionen. Dieser Effekt wird signifikant verstärkt, wenn der benötigte Strom durch erneuerbaren Energien bereitgestellt wird. Mit dem zunehmenden Ausbau der Elektromobilität steigt somit auch der Bedarf an regenerativ erzeugtem Strom sowie flächendeckender Ladeinfrastruktur und smarten Lösungen für die Entlastung der Stromnetze.

Im Projekt PVeCarport entwickelt das Solar-Institut Jülich ein digitalisiertes Photovoltaik-Energie-Carport-System für großflächige Parkplätze. Das System besteht aus einer PV-Carport-Anlage, mehreren Ladesäulen sowie stationären und mobilen Batteriespeichern. Der Fokus der Entwicklungsarbeit liegt auf der Vernetzung der Teilsysteme und die Entwicklung einer digitalen Lösung für die Steuerung und das Energiemanagement der Anlage. Dadurch kann die Anlage nicht nur als solare Ladestation zum Laden von E-Fahrzeugen, sondern auch als virtuelles Kraftwerk zur Bereitstellung von Regelenergie genutzt werden.

Darüber hinaus sollen die individuellen Wünsche der Fahrzeughalterin und des Fahrzeughalters, wie die Parkdauer oder gewünschte Ladekapazität, über ein mobiles Anwendungsprogramm (App) in die Anlagensteuerung einfließen. Dies ermöglicht wiederum ein zeitlich flexibles und kostengünstiges Laden der E-Fahrzeuge.

 

Qanat

Wasserqualitätsverbesserung mit Hilfe einer solaren Entsalzungsanlage

Projektbeginn: Mai 2017

Das Ziel ist die Trinkwasserqualität in ländlichen Regionen Marokkos zu verbessern. Das Projekt realisiert ein umweltfreundliches und ökologisches Wasserressourcen-Management Marokkos durch erneuerbare Energien.

Am Ende des Projektes wird eine solare Demonstrationsanlage zur Wasserentsalzung in der Nähe von Oujda, Marokko installiert und in Betrieb genommen und so sauberes Wasser mit hoher Trinkwasserqualität für die lokale Bevölkerung bereitgestellt. Anvisiertes Ziel wird dabei sein, die durch das Solar-Institut Jülich ausgereifte und gründlich getestete Technologie vorrangig auf dem marokkanischen Markt günstig anzubieten.

Im Rahmen des Projektes werden wissenschaftliche Analysen in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis der Technologie durchgeführt. Darauf basierend werden neue innovative Konstruktionen entwickelt sowie Systemsimulationen zur weiteren Optimierung durchgeführt. Anschließend wird ein Prototyp gebaut und umfangreich getestet.

Die Solarentsalzungsanlage bietet eine kostengünstige und CO2-freie Trinkwasserversorgung. Für das vom Solar-Institut Jülich und Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Jülich (IBEU) entwickelte Entsalzungssystem ergeben sich aufgrund seiner einfachen Bauweise, Handhabung, Wartungsmöglichkeit, Reinigungsmöglichkeit und seines effizienten Betriebverhaltens, viele Einsatzmöglichkeiten in ariden, sonnenreichen Regionen Nordafrikas (wie z. B. Siedlungen, Farmen, Schulen und kleine Hotels).

Projektpartner:

  • Mohamed Premier University (MPU)
  • Unterauftragnehmer: Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik Jülich (IBEU)

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

ReSoL

Nachrüstung von bestehenden Parabolrinnenkraftwerken mittels einer Erweiterung durch einen Solarturm

Projektlaufzeit: 01.10.2012 - 31.03.2017

Das ReSol-Projekt untersucht die Nachrüstung von bestehenden Parabolrinnenkraftwerken (PRK) mit Solartürmen, um die Synergien beider Technologien zu nutzen und die Stromgestehungskosten auf ein attraktives Niveau zu senken.

Durch das Projekt soll die solare Stromerzeugung weiter gesteigert werden. Die Nachrüstung, mittels Integration eines Solarturms, verspricht eine Verbesserung der Effizienz und eine Flexibilitäts- und Verfügbarkeitserhöhung der Anlage. Das Nachrüstungspotenzial wird in Bezug auf folgende Retrofit-Merkmale (A und B) untersucht (siehe Abbildungen):

A: Retrofit zur Ertragssteigerung unter Beibehaltung der Kraftwerkgröße. Hierbei wird ein Teil des bestehenden Solarfelds zurückgebaut und auf der freigewordenen Fläche ein Solarturm errichtet.

B: Retrofit zur Steigerung der Nennleistung. Hierbei wird die thermische Gesamtleistung durch einen Solarturm erweitert, um das optimale Verhältnis von Rinnen- und Turm-Anlage herauszufinden.

Projektpartner:

  •     MAN Diesel & Turbo | MAN
  •     Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. | DLR

SophosM-Def

System zur bedarfsgerechten Bereitstellung solarer Prozesswärme am Beispiel einer Phosphatschlammtrocknung in Marokko - Definitionsprojekt

Projektbeginn: August 2018

Das Ziel des Definitionsprojektes ist es, im Partnerland Marokko im Sektor der Prozesswärmebereitstellung innovative Lösungen mittels konzentrierender Solartechnologie zu entwickeln und deren Machbarkeit am Prozess einer Phosphatschlammtrocknung zu demonstrieren. Hierzu wird ein neuartiges Solar-System, bei dem innovative deutsche Solartechnologie zum Einsatz kommt, konzipiert. Die Neuartigkeit liegt darin, dass der Standort der Solaranlage räumlich von dem Standort der Trocknungsanlage mit Prozesswärmebedarf getrennt ist, die erzeugte Solarwärme also erst zur Trocknungsanlage über eine längere Entfernung transportiert werden muss.

Im Rahmen des Projektes soll ein Netzwerk, bestehend aus Forschungs- und Innovationspartnern aus Deutschland und aus dem Zielland Marokko, aufgebaut werden mit dem Ziel längerfristige Kooperation und Partnerschaft zu ermöglichen.

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

SpOpt

Erhöhung der Wirtschaftlichkeit, des Nutzungsgrades sowie der Flexibilität und die Betriebsdauer des Speichersystems im Solarturm Jülich

Projektbeginn: 01.07.2010 - 31.12.2013

Mit dem solarthermischen Versuchskraftwerk Jülich (SVJ) wurde das weltweit erste Kraftwerk dieser Art in Deutschland gebaut. Dieses Projekt dient dem verbesserten Einsatz der Speichertechnologie und der damit verbundenen Senkung der Kraftwerksbetriebskosten. Schwerpunkt dieses Projektes ist mittels neuen nummerischen Simulationstools die Wirtschaftlichkeit, den Nutzungsgrad, die Flexibilität und die Betriebsdauer des Speichersystems zu erhöhen. Die Optimierungen sollen in einem innovativen Speichersystem-Konzept münden, der für den Einsatz in Solarturmkraftwerken prädestiniert ist.

Projektpartner:

  •     KBA-MetalPrint GmbH | KBA
  •     Kraftanlagen München GmbH | KAM

TRAKSOL

Entwicklung und Qualifizierung von Solarreceivern auf Basis transparenter Keramik für solarverfahrenstechnische Prozesse

Projektbeginn: März 2018

Hochtemperaturwärme aus konzentrierenden Solaranlagen wird heute kommerziell zur Produktion von elektrischem Strom genutzt, eignet sich aber auch zur Substitution von fossilen Energieträgern in der Verfahrenstechnik. Vor allem in der chemischen Industrie liegen große Potenziale für die Nutzung von Solarenergie.

Im Projekt TRAKSOL wird ein Receiverkonzept für die Anwendung konzentrierender Solartechnik in chemischen Prozessen entwickelt. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung und Qualifizierung der von CeramTec entwickelten transparenten Keramik Perlucor® hinsichtlich der Eignung für konzentrierende Solartechnik. Durch die Möglichkeit die Arbeitsmedien direkt zu erhitzen verspricht der Einsatz dieser Keramik höhere Wirkungsgrade. Aufgrund der hohen Beständigkeit kann die Keramik für eine große Bandbreite von Prozessen verwendet werden.

Als exemplarischer Prozess wurde die Verdampfung von Schwefelsäure bei etwa 400 °C betrachtet. Die Verdampfung der Schwefelsäure ist der energieintensivste Teil des zweistufigen Schwefelsäurehybridprozesses (HyS), in dem Wasser unter Einsatz von thermischer Energie gepalten und Wasserstoff erzeugt wird. Die konventionellen Herstellungsverfahren von Wasserstoff verursachen hohe CO2-Emissionen. Der Einsatz von Solarenergie kann diese Emissionen stark reduzieren.

Die Zielrichtung des Projektes wurde an die Resultate aus erfolgten Korrosionstests und an das Eigenschaftsprofil der Keramik angepasst:  Der Fokus der Entwicklung liegt nun auf der Entwicklung eines Hochtemperatur-Partikelreceivers. Die extrem harte und temperaturbeständige Keramik ermöglicht dabei die direkte Bestrahlung der Partikel. Die thermische Energie der Partikel kann nach der Erhitzung gespeichert werden und für Dampfkreisprozesse zur Elektrizitätserzeugung oder für kontinuierliche chemische Prozesse, wie z.B. den der Schwefelsäureverdampfung, genutzt werden.

Projektpartner:

  • CeramTec-ETEC GmbH
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
  • Hilger GmbH

Gefördert durch:

  • Europäische Union - Investition in unsere Zukunft Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
  • Landesregierung NRW - Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
  • EFRE.NRW - Investition in Wachstum und Beschäftigung

ConSolTi-Def

Konzentrierende Solarthermie im Iran

Projektbeginn: September 2018

Das Ziel des Definitionsprojektes ist es, das erfolgsversprechende Anwendungsgebiet für die solarthermische Demonstrationsanlage im Iran zu identifizieren, eine adäquate deutsche Technologie dafür auszusuchen und stabile Kooperationen für das Verbundprojekt zu initiieren. 

Zu diesem Zweck soll ein Netzwerk, bestehend aus Forschungs- und Innovationspartnern aus Deutschland und aus dem Zielland Iran, aufgebaut und eine längerfristige Kooperation und Partnerschaft ermöglicht werden. In diversen Anwendungen wird die Anlage die Sonnenenergie nutzen, um Wärme, Kälte, Strom, sauberes Wasser oder eine Kombination der genannten bereitzustellen.

Zum Abschluss des Definitionsprojektes werden die Kooperationspartner gemeinsam eine FuE-Verbundprojekt-Skizze im CLIENT II Förderaufruf einreichen, um die Aufgaben und Verantwortlichkeiten für die gemeinsame Entwicklung der Pilotanlage zu definieren.

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

Editor

Evaluation of the Dispatchability of a Parabolic Trough Collector System with Concrete Storage

Link zur EDITOR-Homepage: EDITOR

Projektlaufzeit: 01.10.2015 bis 30.09.2018

Die Zielsetzung von EDITOR ist es, die Grundlastfähigkeit sowie Leistungsfähigkeit eines solarthermisches Systems, das für kontinuierlichen Betrieb konzipiert ist, zu demonstrieren und zu verifizieren. Während der Projektlaufzeit wird ein System bestehend aus einem mittelgroßen Parabolrinnenkollektor, Betonwärmespeicher und Kessel auf Zypern errichtet. Mit dem System wird Sattdampf produziert und in das Dampfsystem eines Getränkeherstellers eingespeist.

Der Parabolrinnenkollektor erhitzt mit einem innovativen Vakuumreceiver ein neuartiges, umweltfreundliches Thermoöl auf über 400 Grad Celsius. Ein innovatives neues Betonwärmespeichersystem speichert die gewonnene Wärme, um diese in Zeiten ohne (ausreichender) Direktsolarstrahlung für die Produktion von Sattdampf zu nutzen.

Im Projekt werden sowohl die technischen Aktivitäten der Installation, Inbetriebnahme und dem Betrieb der Anlage, als auch kommerzielle Gesichtspunkte, wie zum Beispiel die Machbarkeit hinsichtlich Hochskalierung, die Identifizierung von zukünftigen Kunden und der begleitende Kommunikationsprozess mit dem potentiellen Markt, umgesetzt.

Projektpartner:

  • protarget AG
  • Cyprus University of technology
  • CADE Soluciones de Ingeniería, S. L.
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.

Helibo

Heliostatfeld-Betriebsoptimierung für Turmanlagen zur solaren Strom- und Wasserstofferzeugung

Projektbeginn: November 2017

Ziel des Projektes HELIBO ist die Kostensenkung für solarthermisch erzeugten Strom durch technische Entwicklungen zur Verbesserung der Effizienz von Heliostatfeldern im Betrieb. Maßnahmen, insbesondere verbesserte Mess-, Steuer- und Regelungstechnik für die Heliostaten, haben ein signifikantes Potential zur Erhöhung der Ausnutzung der Spiegelfläche und künftigen Anlagen um 10 - 15 % werden erwartet.

Das Solar-Institut Jülich hat das Forschungsziel, mit einer neuartigen, präzisen und schnellen Online-Kontrollmethode basierend auf Lasertechnologie, die Nachführgenauigkeit von zweiachsig nachgeführten Heliostaten zu verbessern. Bei dieser patentierten Online-Kontrollmethode werden von einer zentralen Position aus Laserstrahlen auf einen zu vermessenen Spiegel ausgesendet. Die vom Spiegel reflektierten Strahlen werden aufgrund von Streuprozessen in der Atmosphäre für Kameras sichtbar und fotografiert. Zur Bestimmung der Ausrichtung des Heliostaten werden die Fotos mit einem Auswertungs-Algorithmus automatisch ausgewertet und die Korrektur der Ausrichtung für den Heliostaten im Azimut- und Zenitwinkel berechnet.

Im Projekt wird für die Durchführung der Tests im Heliostatfeld ein Prototyp eines Lasersystems mit Nachführung von einem Projektpartner entsprechend der vom SIJ entwickelten Anforderungen hergestellt. Mit dem Prototyp soll es ermöglicht werden, eine kleine Gruppe Heliostaten automatisiert zu vermessen.

Projektpartner:

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. - Institut für Solarforschung
  • CSP Services GmbH
  • LeiKon GmbH
  • Radiant Dyes Laser & Accessories GmbH

Gefördert durch:

  • Land Nordrhein-Westfalen

Heureka

Heliumkreislaufsysteme für Solarturmkraftwerke

Projektlaufzeit: 01.09.2013 - 31.08.2016

Ziel des Projekts ist die Untersuchung, Entwicklung und Bewertung eines geschlossenen Heliumturbinenkreislaufs in Verbindung mit einem druckaufgeladenen Solarreceiver. Dazu werden verschiedene Kraftwerks-Konzepte mit der Simulationssoftware EBSILON®Professional modelliert. Weiterhin wird ein Helium-Receiver entwickelt, konstruiert und im Labormaßstab getestet. Die konzentrierte solare Energie wird hierbei durch ein Nahinfrarot-Strahlungsmodul nachgeahmt.

Nutzen für die Allgemeinheit: Solar betriebene Gasturbinenprozesse weisen ein hohes Potenzial auf, um die Kosten solarthermischer Stromerzeugung zu senken. Helium hat sehr gute thermische Eigenschaften. So können Wärmeübertrager kleiner dimensioniert werden. Zudem müssen bei Einsatz von Helium keine Korrosionsvorgänge berücksichtigt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass Helium einen geringen Druckverlust im Kreislauf aufweist. Dies wirkt sich positiv auf den Gesamtwirkungsgrad aus.

Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektpartner:

  • Heaeus
  • Enertech
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.

MHF

Mikrohelix-Feldtest

Projektbeginn: März 2018

Das Projekt MHF verfolgt das übergeordnete Ziel die Investitionskosten für ein Heliostatenfeld durch Entwicklung, Fertigung und Qualifizierung eines massenfertigungstauglichen und materialsparenden Mikoheliostaten zu reduzieren. Das entspricht einer drastischen Reduktion der Investitionskosten im Heliostatenfeld und somit einer deutlichen Gesamtinvestitionskostenreduktion von solarthermischen Turmkraftwerken. Die hiermit erzielten wettbewerbsfähigen Stromgestehungskosten sollen den Ausbau der CSP-Technologien beschleunigen und eine weitere Reduzierung der umweltschädlichen Treibhausgase erwirken.

Zu diesem Zweck hat das Solar-Institut Jülich, in Kooperation mit der Hilger GmbH, eine neue Heliostatentechnologie, den Mikroheliostaten (MH), entwickelt. Die ersten MH-Prototypen wurden bereits gebaut und unter Laborbedingungen getestet. Die Ergebnisse zeigten die prinzipielle Tauglichkeit dieser Heliostatentechnologie für den Einsatz in solarthermischen Kraftwerken. Im Vorhaben MHF sollen die Mikroheliostaten im industriellen Maßstab, das heißt im größeren Testfeld und unter realen Bedinungen untersucht werden. Um die Vorteile des MH-Konzeptes voll auszuschöpfen, sollen die Mikroheliostaten außerdem für eine Massenproduktion optimiert werden.

Bisher wurde der Quellcode einer eigenen Raytracer-Software „SolCal“ für die Auslegung der MH-Felder umfassend überarbeitet. Die Ergebnisse der durchgeführten Simulationen wurden analysiert und die optimale MH-Feldaufstellung wurde bestimmt. Das SIJ hat CFD- und FEM-Modelle erstellt, um die Temperatur sowie mechanische Belastungen des Mikroheliostaten zu simulieren. Darüber hinaus wurde bereits eine erste Testreihe mit einem kleinen MH-Prototyp durchgeführt und die Funktionalität der angeschafften Laborgeräte zur Messung von Spiegeloberflächen teilweise nachgewiesen.

Projektpartner:

  • Hilger GmbH
  • HELIOKON GmbH

Gefördert durch:

  • Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen unter Einsatz von EFRE-Mitteln

Morewa-Def

Mobile und regenerative Energie- und Wasserversorgungseinheit für ländliche Bevölkerungen in semiariden Gebieten

Projektbeginn: April 2017

In diesem Definitionsprojekt werden Kontakte zu verarbeitenden Betrieben und der staatlichen Universität in Südkasachstan aufgebaut. Übergeordnetes Ziel dabei ist die Entwicklung einer Versorgungseinheit für die ländliche Bevölkerung in Kasachstan. Mit dieser Versorgungseinheit soll durch solare Anwendungen Trinkwasser aus der Luft gewonnen sowie Wärme und Strom bereitgestellt werden. Aufgrund von hohen Temperaturunterschieden zwischen Sommer und Winter, stellt die Wasser- und Wärmeversorgungn im Flächenland eine große Herausforderung dar.

Im ersten Teil des beabsichtigten Projektes werden die Bedürfnisse und die Möglichkeiten in Kasachstan ausgelotet. Im zweiten Teil wird ein Prototyp der Versorgungseinheit konzipiert und produziert. Anschließend sind Feldtests der Anlage in Kasachstan geplant, um die Versorgungssicherheit zu testen.

Näheres finden Sie hier.

Ein Artikel der Deutschen Welle finden Sie hier.

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung

OMF

Optimierung der Mikroheliostatfelder

Kurzinformation: Anwendung generischer Algorithmen zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit von Klein-Heliostat-Systemen (Mikroheliostaten)

Das Heliostatfeld verursacht mit rund 50 % den größten Anteil an den Gesamtinvestitionskosten eines Solarturmkraftwerks. Das SIJ hat sich zur Aufgabe gemacht neue Heliostatkonzepte zu entwickeln, um diese Investitionskosten zu senken. Der Mikroheliostat ist ein zweiachsig der Sonne nachgeführtes Spiegelsystem. Im Gegensatz zu konventionellen Heliostaten wird eine Vielzahl von einzelnen kleinen Spiegelfacetten miteinander gekoppelt und sychron der Sonne nachgeführt. Die Nachführung erfolgt innerhlab einer festinstallierten Modulbox. Ziel des Projektes war die Entwicklung eines numerischen Optimierungswerjkzeugs um bereits in der konzeptionellen Entwurfsphase innovativer Konzentratorsysteme deren Wirtschaftlichkeit optimieren zu können. Zur Bewertung der Mikroheliostate wurden diese im Kraftwerkskontext untersucht. Dazu wurden Simulationswerkzeuge entwickelt, die unter Berücksichtigung der optischen Effekte eine resultierende Strahlungsflussverteilung auf dem Absorber ermitteln (Raytracing).

Projektlaufzeit: 01.09.2012 - 30.06.2015

Projektpartner:

  • Hilger GmbH, Wipperführt
  • Jokey Plastic Wipperfürth GmbH

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

S3

Smart Solar System

Eine der besten erneuerbaren Technologien für die Versorgung mit industrieller Prozesswärme ist die konzentrierte Solarthermie (CST), zumal sie mit Hilfe von thermischen Energiespeichern (TES) Wärme nach Bedarf liefern kann. Das Hauptziel des industriellen Forschungsprojekts S3 ist die Realisierung eines intelligenten Solarsystems der nächsten Generation zur Dampferzeugung auf der Grundlage der CST-Technologie. Zu diesem Zweck werden ein bestehender Parabolrinnenkollektor (PTC) und ein TES, die bei KEAN Soft Drinks Ltd. in Limassol, Zypern, im Rahmen des vorangegangenen Projekts EDITOR installiert wurden, weiterentwickelt. Das vorgeschlagene intelligente Steuerungssystem soll prädiktive und automatische Eigenschaften aufweisen. Ein Ziel ist es, die Gesamtleistung dieses Systems zu verbessern und einen Übergang zu Industrie 4.0 zu schaffen. Die Projektpartner sind im Folgenden zusammen mit ausgewählten Details zu ihren Arbeitsinhalten aufgeführt.

  • Protarget AG
  • Universität zu Patras
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
  • Solar-Institut Jülich

Assoziierter Partner:

  • Technische Universität Zypern

Protarget AG (Koordinator): Das Herzstück des intelligenten Solarsystems ist eine Hauptsteuereinheit (MCU), die von Protarget entwickelt wird. Die MCU erhält verschiedene Eingaben wie CST- und TES-Sensordaten, Sensordaten des Fabrikkessels, den Produktionsplan der Fabrik sowie DNI- und Verschmutzungsprognosen und Echtzeitdaten. Die MCU wählt auf der Grundlage dieser Eingaben eine geeignete Steuerungsstrategie aus. Mit der Entwicklung von Regelungsstrategien der nächsten Generation und neuen Hybridmodi wird der Betrieb der Anlage noch effizienter werden.

Universität von Patras: Mit einem neu entwickelten Verschmutzungsprognose-Tool soll die Verringerung des Reflexionsvermögens von Parabolrinnenspiegeln aufgrund von Staubablagerungen vorhergesagt werden. Anhand der Verschmutzungsprognose kann die MCU entscheiden und Termine für die Reinigung der Spiegel vorschlagen. Dies vermeidet Wasserverschwendung und senkt die Kosten, da die Spiegelreinigung nach Bedarf und nicht nach einem festen Zeitplan durchgeführt wird. Auch die Kosten für das Wartungspersonal können reduziert werden.

Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Das DLR wird das Wärmeträgermedium HELISOL® XLP mit dem Ziel testen, einen höheren Anlagenwirkungsgrad zu erreichen. Insbesondere wird die Bildungskinetik von Gasen im Bereich von 300 - 400 °C untersucht. Diese Informationen werden mit der Löslichkeit der Gase verknüpft, um geeignete Entlüftungsstrategien zur Kontrolle der Gaskonzentrationen im System zu definieren. Es wird eine optimale Wartung des HTF-Systems ermittelt, um die Wasserstoffkonzentration zu kontrollieren.

Technische Universität von Zypern (CUT): Der assoziierte Partner CUT unterstützt das Projekt und führt z. B. die Inspektion des CST-Systems, die Wartung einer Wetterstation und Spiegelreflexionsmessungen durch.

Solar-Institut Jülich (SIJ): Das SIJ konzentriert sich auf die Entwicklung eines DNI-Prognosewerkzeugs mit dem Ziel, die Menge der Prozessdampfproduktion und die Systemleistung zu erhöhen. Die DNI-Prognosedaten werden von der Hauptsteuerungseinheit (MCU) verwendet, um über die Betriebsstrategie für den nächsten Tag zu entscheiden, wozu auch die Entscheidung gehört, wann die TES geladen oder entladen werden soll. Das DNI-Prognosetool wird als Input frei verfügbare Wolkenvorhersagedaten mit einer Auflösung von 1 Stunde verwenden. Das Prognoseinstrument wird an der KEAN CST-Anlage getestet und für diese optimiert. Das SIJ führt auch Simulationsarbeiten durch, um die Kosteneinsparungen für fossile Brennstoffe für das KEAN-Werk bei einer vergrößerten CST-Anlage zu bewerten.

Alle Partner: Ein sehr wichtiger Aspekt des Projekts ist die Verbreitung der Projektergebnisse am Ende des Projekts durch Veröffentlichungen und einen Verbreitungsworkshop. Der geplante Verbreitungsworkshop, zu dem Akteure aus Industrie und Politik sowie die Medien eingeladen werden, wird gegen Ende des Projekts in Zypern oder online stattfinden.

Gefördert durch: Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen

SiBopS

Simulationsunterstützte Betriebsoptimierung für Solartürme durch innovatives Heliostatnachführungsystem, Zielpunktoptimierung und Betriebsassistenzsystem

Projektlaufzeit: 01.02.2012 - 31.05.2015

Ziel des Vorhabens ist die Effizienzsteigerung von Solarturmkraftwerken durch softwarebasierte Maßnahmen. Die Arbeiten konzentrieren sich auf innovative Methoden zur Heliostatfeldsteuerung und zur effizienzoptimalen Betriebsführung. Aufbauend auf Vorarbeiten der Partner werden softwarebasierte Verfahren entwickelt und am Solarturm Jülich getestet. Die auch für andere Turmkraftwerkskonzepte andwendbaren Methoden bieten zusammen mit dem Funktionsnachweis am Solarturm Jülich die Chancen einer zeitnahen Umsetzung der CSP-Branche. Gleichzeitig wird die Forschungsinfrastruktur am Solarturmkraftwerk Jülich durch Installation der entwickelten Verfahren und ein partiell verbessertes Heliostatfeld qualitativ aufgewertet.

Projektpartner:

 

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. | DLR
  • RWTH Aachen - Institut für Regelungstechnik | IRT
  • RWTH Aachen - Institut für Dampf- und Gasturbinen | IDG
  • Kraftanlagen München GmbH | KAM
  • CSP Services GmbH | CSPC
  • Stadtwerke Jülich | SWJ
  • Universität Leuven, Belgien | OPTEC_Gruppe
  • LeiKon GmbH

 

SolMethCO²

Solare Produktion von Methanol aus Kohlendioxid

Projektlaufzeit: 01.02.2009 bis 31.01.2012

Im Rahmen des Projektes "SolMethCO²" wurden die Eigenschaften verschiedener Katalysatoren für die Reformierungsreaktion untersucht. Auf Basis von Literaturrecherche, Praxiserfahrung, Experimentenergebnisse und Simulationsrechnungen wurden diverse CO²-zu-Methanol-Verfahren analysiert und bewertet. Um ein besseres Verständnis über die Prozessparameter, wie Umsatz, Effizienz und Reaktionsgeschwindigkeit der CO²--Reformierung von Methan, zu gewinnen, wurde ein Laborteststand entwickelt und aufgebaut. Die Betriebscharakteristika wurden unter konstanten Bedingungen als auch unter solar-typischen fluktuierenden Randbedingungen analysiert. Es wurden zwei Szenarien untersucht: CO2-Erzeugung durch "Post-Combustion" und Synthesegasherstellung durch CO2-Reformierung, sowie Absorption von CO2 aus der Atmosphäre und photokatalytische Methanol-Direkterzeugung. Die Kommerzialisierung des Prozesses erlaubt eine Diversifizierung der Solarenergienutzung, zusätzlich zur Stromerzeugung als Brennstoff und als Rohstoff für die Chemieindustrie. 

Projektpartner:

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
  • Ferrostaal AG
  • FB Chemie und Biotechnologie der FH Aachen

Gefördert durch:

  • Europäische Union - Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung

SWS

Strom-zu-Wärme-Technologien mit Salzspeicher für den Einsatz in der Industrie und in PV CSP-Hybridkraftwerken

Projektbeginn: Mai 2018

Etwa 30 % des Endenergiebedarfs der Bundesrepublik Deutschland bezieht der Industriesektor. Davon werden etwa zwei Drittel für die Erzeugung von Prozesswärme verwendet, wobei in der Regel große Mengen an Abwärme anfallen. Die Abwärme entsteht in der Regel auf einem Temperaturniveau, das unterhalb der erforderlichen Temperatur für die jeweiligen Prozesse liegt. Im Projekt SWS wird daher eine Hochtemperatur Wärmepumpe in Kombination mit einem Salzschmelze Wärmespeicher untersucht. Mittels der Wärmepumpe wird Abwärme auf eine Temperatur von über 500 °C gebracht und in den Wärmespeicher eingespeichert. Das Entladen des Speichers erfolgt bedarfsgeführt in Abhängig des angeschlossenen Verbrauchers.

Neben einer Hochtemperatur-Wärmepumpe wird als weitere Strom zu Wärme-Technologie (engl. Power to Heat, P2H) ein kommerzieller Widerstandserhitzer untersucht. Dieser kann ebenfalls zum Beladen eines thermischen Speichers eingesetzt werden. An der Strombörse werden in Zeiten mit großem Angebot an erneuerbarem Strom und dem daraus resultierenden Überschuss, regelmäßig negative Strompreise beobachtet. Mithilfe der untersuchten Technologien kann dieser Überschussstrom genutzt werden und somit zusätzlich zur Netzstabilität beitragen. Weiterhin wird die Implementierung von P2H Technologien in CSP Kraftwerken (Concentrating Solar Power) untersucht. Dies ist für den Standort NRW von besonderem Interesse, da hier ansässige Industrieunternehmen einen hohen Marktanteil an der Herstellung von CSP-Komponenten haben und des Weiteren Dienstleistungen in diesem Bereich anbieten. Darüber hinaus wird die Auslegung dieser beiden P2H-Technologien in einem innovativen Konzept für den Einsatz als PV-CSP-Kraftwerk untersucht. Hierbei wird kostengünstiger PV-Strom teilweise in Hochtemperaturwärme-speichern (Carnot-Batterie) für Zeiten ohne Sonneneinstrahlung zwischengespeichert und dadurch bedarfsgerecht angeboten werden.

Bisher wurde für den Standort NRW eine Marktanalyse des Prozesswärmebedarfs für verschiedene geeignete Industriebranchen durchgeführt. Das SIJ hat bestehende energieintensive Prozesswärmeerzeuger und -verbraucher in NRW identifiziert, bewertet und zu einer Auswahl prozesswärmeintensiver Unternehmen Kontakt aufgenommen.
Darüber hinaus wurden bereits dynamische Simulationen von verschiedenen Power-to-Heat Systemen in Kombination mit einem Salzschmelze Wärmespeicher für verschiedene Leistungsklassen, Arbeitsmedien und Kopplungskonzepte mit der Software Dymola® durchgeführt und teilweise validiert.

Projektpartner:

  • TSK Flagsol
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.

Gefördert durch:

  • Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen unter Einsatz von EFRE-Mitteln

Vesuw

Versuchsanlage für Schüttgut und Wärme

Projektbeginn: Juli 2019

Eine Kernaufgabe für dauerhaft verfügbaren und günstigen Strom ist die Kostenreduktion in der Wärmespeicherung von Solarenergie. Hierzu hat das SIJ ein neuartiges Luft-Schüttgut Wärmeübertragersystem entwickelt, das sich im Gegensatz zu den auf dem Markt erhältlichen Systemen, durch den direkten Stoffkontakt und einer maximalen Prozesstemperatur von bis zu 800°C auszeichnet. Der bessere Wärmeübergang aus dem direkten Kontakt steht dabei den Herausforderungen der strömungstechnischen Phänomenologien gegenüber.

Im Projekt VESUW wird das System gemeinsam mit lokalen Projektpartnern zur Marktreife vorangetrieben. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Temperaturverhalten der Werkstoffe (800° Temperaturdifferenz), der Lebensdauer und Betriebskosten, sowie der Optimierung des Wärmeübertragungsprozesses. Fundiert erforscht wird dies durch die Kombination von numerischen Simulationen mit umfänglichen Experimenten im Labormaßstab. Finales Ziel ist dabei der Innovationstransfer mit Anhebung des Entwicklungsstatus auf die nächste Ebene.

Projektpartner:

  • Hilger GmbH
  • Grenzebach BSH

Gefördert durch:

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Vorwairts

Volumetrischer Receiver mit hoher Luftrückführrate zur Verbesserung des Systemwirkungsgrades

Projektbeginn: September 2016

Die Technologie des offenen volumetrischen Receivers (HiTRec) bietet ein erprobtes, effektives und skalierbares Konzept zur bedarfsgeführten solaren Stromerzeugung an. Die HiTRec-Technologie hat deutliche Vorteile in der Einfachheit und Robustheit des Betriebs gegenüber Anlagen mit Salzschmelzereceiver. Die höhere Prozesstemperatur eröffnet darüber hinaus das Potential zur Nutzung moderner hocheffizienter 620°C­ Dampfprozesse.

In diesem Projekt werden neue Ansätze zur Verbesserung der Luftreceivertechnik entwickelt. Dabei werden Konzepte sowohl für die kurzfristige, als auch für die längerfristige Umsetzung erarbeitet und getestet. Hauptansatz ist eine Modifikation in der Geometrie des Receivers inklusive einer verbesserten Rückführung der Warmluft. Zudem sollen durch eine optimierte Betriebsführung die Effizienz und der Jahresertrag gesteigert werden.

Projektpartner:

  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. | DLR
  • Kraftanlagen München GmbH | KAM