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FH kooperiert mit Mies-van-der-Rohe-Schule

Schüler:innen der zweijährigen Berufsfachschule für Ingenieurtechnik werden mit Studierenden der FH Aachen gemeinsam die Vorlesungen, Übungen und Praktika zum Lehrmodul "Fertigungsverfahren" absolvieren

Der Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik der FH Aachen und die Mies-van-der-Rohe-Schule Aachen gehen zukünftig gemeinsam einen neuen Weg. Im Wintersemester 2024/25 werden erstmals Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Berufsfachschule für Ingenieurtechnik mit Studierenden der FH Aachen gemeinsam die Vorlesungen, Übungen und Praktika zum Lehrmodul "Fertigungsverfahren" absolvieren. Die Mies-van-der-Rohe-Schule Aachen ist das Berufskolleg für Technik der Städteregion Aachen und bietet verschiedene Ausbildungswege an.

Verbindung zur Berufspraxis

Zielgruppe dieser neuen Zusammenarbeit sind Schülerinnen und Schüler des zweijährigen vollzeitschulischen Bildungsgangs mit ingenieurtechnischem Schwerpunkt. Nach dem Erlangen der Fachhochschulreife beginnen viele von ihnen eine Facharbeiterausbildung. "Wenn nach einigen Jahren Berufspraxis der Wunsch nach Weiterbildung besteht, dann soll ihr Weg sie zurück an die FH Aachen führen", sagt Prof. Dr. Kristian Arntz, Dekan des Fachbereichs und verantwortlich für das Lehrgebiet Fertigungsverfahren.

Nach der Facharbeiterausbildung trauen sich viele ein Studium allerdings nicht zu – auch weil sie die Ersten in der Familie wären, die einen akademischen Ausbildungsweg gehen. Die Kooperation zielt darauf ab, diese Hemmschwellen abzubauen, die beruflichen Kompetenzen der Schüler:innen der Mies-van-der-Rohe-Schule zu fördern und ihnen Einblicke in die Hochschulbildung zu ermöglichen. Die FH erhält durch die Kooperation die Möglichkeit, ihre Angebote den Schüler:innen vorzustellen. "Wir nehmen sehr gerne Studienbewerber:innen auf, die bereits einen Berufsabschluss haben", sagt Prof. Arntz. "Diese bringen nicht nur wertvolle berufspraktische Erfahrungen mit, sondern auch eine sehr zielorientierte Arbeitsweise, die sie gut durch das Studium bringt."

Anwendungsorientierter Ansatz

Für den Leiter der Mies-van-der-Rohe-Schule, Guido Gehre, liegt der Mehrwert der Kooperation vor allem im anwendungsorientierten Ansatz – und er zitiert Goethe: "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun."

Anrechnung auf Praktikumszeiten

"Das Lehrgebiet Fertigungsverfahren ist gut für eine Kooperation geeignet, weil es hier viele Schnittmengen zwischen fachhochschulischer und berufsfachschulischer Ausbildung gibt", betont Lutz Thelen, Lehrer für Ingenieurtechnik an der Mies-van-der-Rohe-Schule Aachen, der die Zusammenarbeit mit Andreas Gossens, Abteilungsleiter der zweijährigen Berufsfachschule für Ingenieurtechnik, initiiert hat. "Die Praxiselemente des Moduls können wir zudem unseren Schülerinnen und Schülern auf ihre erforderlichen Praktikumszeiten anrechnen", freut sich Andreas Gossens, "und die online-gestützten Übungen zur Lehrveranstaltung werden an der Schule mit Unterstützung von Fachlehrern bearbeitet werden."

Einblick ins studentische Leben

"Die Schüler erhalten Einblicke in das studentische Leben mit Hörsaal-, Labor- und Mensabesuchen", sagt Grit Jacobi, die im Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik die Zusammenarbeit mit Schulen unterstützt, um Schülerinnen und Schüler für ein späteres ingenieurwissenschaftliches Studium zu begeistern.