Details

Technik trifft Teamgeist

Bei der ROS Summer School erlernen internationale Studierende praxisnah das Programmieren autonomer Systeme

Die ROS Summer School an der FH Aachen bringt seit über 10 Jahren Teilnehmer:innen aus der ganzen Welt zusammen, um das Robot Operating System (ROS) kennenzulernen und anzuwenden. In diesem Jahr kamen Studierende aus Ländern wie Südafrika, Indien und Belgien, um an dem praxisorientierten Programm rund um mobile autonome Systeme teilzunehmen. Der Fokus der zweiwöchigen Veranstaltung liegt darauf, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und eine internationale Plattform für den Austausch in der Robotik zu bieten. Die intensive Beschäftigung ermöglicht den Teilnehmer:innen innerhalb der zwei Wochen praktisch anwendbares Wissen zu erlangen.

Learning by doing

In der Sommerschule wird eine Mischung aus Theorie und Praxis angeboten. Am Vormittag erhalten die Teilnehmenden in Vorlesungen das notwendige theoretische Wissen, das sie am Nachmittag in die Praxis umsetzen können. Der Schwerpunkt liegt auf ROS2, dem weiterentwickelten Open-Source-Softwareframework, das in der Robotik breite Anwendung findet. Die praxisorientierte Arbeit umfasst die Programmierung und das Testen von kleinen Rovern, die autonom durch einen Parcours steuern.

Im Kompetenzzentrum Mobilität (KMAC) versammeln sich die Teilnehmer:innen in Teams an ihren Computern, um an den gestellten Aufgaben zu arbeiten. Während einige ihren Code testen, überprüfen andere die Kameras an den Turtle Bots. Die Atmosphäre ist lebhaft und von einer starken Gruppendynamik geprägt. "Das Beste an der Summer School ist die Gemeinschaft", berichtet Florian Stöckl, einer der Teilnehmenden. "Wir waren sofort eine richtig coole Gruppe, haben gut zusammengearbeitet und uns bei Problemen unterstützt. Das war ein richtig wertvoller Austausch, weil jeder aus einem anderen Bereich kam und somit unterschiedliche Erfahrungen mitbringt."

Bereit für die Abschluss-Challenge

Der Höhepunkt der Veranstaltung ist der Wettbewerb, bei dem die Teams ihre Roboter autonom durch einen Parcours navigieren lassen. Die Roboter müssen dabei April-Tags, schwarz-weiße Positionsmarker, lokalisieren und identifizieren. "We’re ready!" ruft Sherpherd Nemutandani, Student an der Tshwane University of Technology in Südafrika, seinem Team zu. Begleitet von mechanischem Summen setzt sich der kleine Roboter in Bewegung. Auch bei der Abschluss-Challenge zeigt sich die positive Stimmung unter den Teilnehmenden; gegenseitig motivieren sich die Teams dazu, ihre jeweilige Bestleistung zu erbringen.

Blick in die Zukunft

Die Inhalte der Summerschool passen sich den neuesten Entwicklungen in der Technologie an. Neben dem Umstieg auf ROS2 spielen auch aktuelle Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) eine zunehmend wichtige Rolle. Prof. Dr. Stephan Kallweit sieht in der Kombination von Robotik und KI einen zentralen Aspekt für die Zukunft der Veranstaltung, allerdings mit Einschränkungen. "Die praktische Anwendung der Hardware müssen weiterhin Menschen machen", erklärt der betreuende Professor, "ChatGPT wird zumindest vorerst keine erfahrenen Robot Operator ersetzen." Eine gute Nachricht, denn zu diesen sollen die Teilnehmer:innen auch in den kommenden Jahren ausgebildet werden.

Einige Absolvent:innen des Programms planen, die erlernten Fähigkeiten in Projekten in ihren Heimatländern anzuwenden. So kommen die Technologien etwa im Wildtierschutz zum Einsatz, bei dem mit ROS programmierte Roboter und Drohnen verwendet werden, um gefährdete Tierarten zu überwachen. Diese praktische Anwendung zeigt den Einfluss der Summerschool auf globale Herausforderungen.