Es ist ein altes Spiel mit weit zurückreichenden Wurzeln, das seit der Antike Menschen begeistert: Capture the Flag. Dabei treten Teams gegeneinander an – es gilt die Flagge der Gegner zu erobern und die eigene zu verteidigen. Auch im Computerzeitalter hat das Spiel Bestand: Heute wird die Flagge durch einen Computer oder ein kleines Netzwerk ersetzt. Punkte werden für die erfolgreiche Verteidigung der eigenen Rechner sowie für Angriffe auf Computer der Gegner vergeben. An der RWTH Aachen wurde von der Forschungsgruppe IT-Sicherheit zum internationalen Turnier aufgerufen. Von den mehr als 120 angemeldeten Mannschaften aus aller Welt traten letztlich 65 gegeneinander an, darunter die FH Aachen.
„Unser Team hat sich aus 16 Teilnehmern des Kurses zum ethischen Hacker zusammengesetzt“, erzählt FH-Professor Dr. Marko Schuba. Zusammen mit Dipl.-Ing. Hans Höfken bietet er regelmäßig Kurse an, in denen Studierende auf die Prüfungen zum zertifizierten Hacker ausgebildet werden. Ziel ist es, Sicherheitsüberprüfungen von IT-Systemen zu erlernen und durchzuführen. Zudem wird vermittelt, welche Sicherheitsmaßnahmen gegen Hackerangriffe schützen. „Das Capture the Flag-Turnier war daher eine sehr gute Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden.“
Im ersten Anlauf hat die FH Platz 42 belegt. Der Lerneffekt sei groß gewesen und die 42 ist für Informatiker sowieso eine hochgeschätzte Zahl. „Ich weiß nicht, ob Sie je Douglas Adams ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ gelesen haben, aber dort ist 42 ja die Antwort auf die Frage ‚nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest‘“. Hans Höfken ergänzt: „In der Abwehr standen wir gut. Wir haben das Spiel im Angriff verloren. Andererseits … Ziel unserer Ausbildung ist ja auch die Sicherheit eigener IT-Infrastrukturen und nicht der Angriff auf andere.“ Bei den nächsten Turnieren dieser Art möchten die ethischen Hacker der FH Aachen sich erneut virtuell ihren Capture the Flag-Gegnern stellen. Das nächste Event wird am 6. Dezember von der University of California ausgerichtet. „Mal sehen, was wir gelernt haben“, meint Höfken gespannt.