Plus Re-Papier

Förderzeitraum: 01.07.2019-31.12.2022

Förderkennzeichen KESW-1-1-011A

Projektbeschreibung:

Während des Papierrecyclings fallen große Mengen Kurzfaserfraktion an, d.h. kurzfaserige Papierschlämme, die nicht wieder zu Papier verarbeitet werden können. Diese werden zurzeit unter hohem Energieaufwand entwässert, abtransportiert und kostenpflichtig thermisch verwertet.

Im Vorgängerprojekt RE-Papier wurde gezeigt, dass die Kurzfaserfraktion der Papiermühle Metsä Tissue GmbH (Werk Kreuzau) energetisch genutzt werden kann, indem sie zu Biogas umgesetzt wird. Langzeitversuche im Labormaßstab und im Scale-up haben das bestätigt. Eine ökonomische und ökologische Gesamtbilanzierung zeigte, welchen positiven Effekt die Einbindung einer Biogasanlage im betrachtete Werk haben würde: Betriebskosten und CO2-Emissionen könnten gesenkt und ca. 1/3 des gesamten Energiebedarfs durch das Biogas gedeckt werden.

Aus diesen vielversprechenden Ergebnissen leitete sich die Fragestellung ab, ob die Einbindung von Biogasanlagen in andere Papierunternehmen ebenfalls einen Mehrwert in Form von geringeren Betriebskosten und CO2-Emissionen darstellt. Da jedes Papierunternehmen anders aufgebaut ist, andere Altpapierquellen und Qualitäten nutzt und andere Verwertungs- bzw. Entsorgungswege hat, ist eine direkte Übertragbarkeit der Ergebnisse nicht möglich.

Daher ist Ziel des Projektes Plus RE-Papier, das Biogaspotential verschiedener Reststoffe und Rejekte aus unterschiedlichen Unternehmen der Papierindustrie zu analysieren und geeignete Strategien zur Einbindung der Biogastechnik in diese Unternehmen zu erarbeiten. Dabei werden sowohl die Nutzung des Biogases vor Ort als auch die Abgabe in das öffentliche Netz betrachtet und jeweils eine ökologische und eine ökonomische Bewertung vorgenommen.

Parallel dazu konzeptioniert der Projektpartner PlanET Biogastechnik GmbH eine flexibel einsetzbare Pilotanlage zur anaeroben Vergärung von Reststoffen und Rejekten aus der Papierindustrie, um eine zeitnahe Markteinführung zu ermöglichen.

PlanET Biogastechnik

Als assoziierte Partner konnten fünf Papierunternehmen gewonnen werden.

Prof. Dr.-Ing. Isabel Kuperjans  |  Leiterin des Instituts NOWUM-Energy

Dr. Simone Krafft

Svea Ziegner