Integriertes Klimaschutzkonzept Hückelhoven

Förderer:

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Forschungszeitraum  |  2012 - 2013

Förderung  |  Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)  |  Nationale Klimaschutzinitiative (BMU)  |  Förderkennzeichen: 03KS4281

Ausgangslage  |  In Angliederung an das 2010 beschlossene Energiekonzept der Bundesregierung möchte die Stadt Hückelhoven, getreu dem Motto „Global denken – lokal handeln“, durch die Entwicklung anspruchsvoller, innovativer und kommunaler Effizienzmaßnahmen das Energiekonzept der Bundesregierung unterstützen. Hinzu kommt der Ausbau regenerativer Energiequellen und der Kraft-Wärme-Kopplung. Für die Unterstützung wurde daher ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellt.

Das Klimaschutzkonzept soll insbesondere zur Zukunftssicherung der Stadt beitragen, indem die Attraktivität jedes einzelnen Stadtteils erhalten oder sogar gesteigert wird. Zur Steigerung der Attraktivität dienen dabei: die Sicherung von Arbeitsplätzen, das Wohnangebot, die Freizeitgestaltung, die Infrastruktur sowie die Anpassung fiskalischer Abgaben und Gebühren.

Grundsätzlich dient das Klimaschutzkonzept als Entscheidungshilfe für zukünftige Planungen von Aktivitäten rund um den Klima- und Umweltschutz. Dabei steht die Entwicklung und Koordination von sinnvollen Maßnahmen im Vordergrund, die kurz-, mittel- und langfristig den Primärenergiebedarf der Stadt senken und CO2-Emissionen einsparen.

Klimaschutzziele

Für die Stadt Hückelhoven sind folgende Klimaschutzziele als Vorschlag zum Beschluss ermittelt worden:

Energieeinsparung

Im Sektor Private Haushalte wird durch Sanierungen und den Austausch von Altgeräten gegen energieeffiziente Neugeräte ein deutlicher Rückgang von Strombezug und Wärmebedarf verzeichnet. Der Austausch von alten Heizsystemen schreitet auch in Zukunft voran und führt zu einer Zunahme von effizienten und zum Teil regenerativen Heizsystemen bzw. dem Anschluss an die Fernwärme.

In den Sektoren Gewerbe & Handel sowie Industrie werden zur Senkung von Betriebskosten Energieeinsparmaßnahmen durchgeführt, die neben Umstellung auf regenerative Systeme auch einen Rückgang des Energiebedarfs beinhalten.

Kraft-Wärme-Kopplung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes in Hückelhoven wird vorangetrieben und weitere Stadtteile werden ans Netz angekoppelt. Die Errichtung von BHKWs wird nicht nur von der öffentlichen Hand sondern auch in den Sektoren Gewerbe und Handel sowie Industrie diskutiert und umgesetzt.

Einsatz regenerativer Energien anstatt fossiler Energieträger

Das angestrebte Repowering der Windenergieanlagen (WEA) wird umgesetzt und weitere neue Anlagen werden auf der erweiterten Windkraftkonzentrationsfläche errichtet. Anhand der im Klimaschutzkonzept getroffenen Annahmen und Abschätzungen basierend auf den für die Stadt Hückelhoven ermittelten Minderungspotenzialen lassen sich die Klimaschutzziele anhand des Zeithorizontes 2050 skalieren. Die Entwicklung der Einsparungen ist dabei bis zum Zeithorizont 2050 linear angenommen und sieht eine Ausschöpfung von 70 % aller Potenziale vor.

Anhand der ermittelten Werte werden folgende Klimaschutzziele für die Stadt Hückelhoven vorgeschlagen:

>  für das Jahr 2020: CO2-Einsparungen von 8 % der Netto-CO2-Emissionen (2011)

>  für das Jahr 2030: CO2-Einsparungen von 22 % der Netto-CO2-Emissionen (2011)

Maßnahmenprogramm

In Abstimmung mit der Stadt Hückelhoven wurden aus einer Reihe von Klimaschutzvorschlägen sechs konkrete Maßnahmenthemen mit diversen Einzelmaßnahmen ausgewählt. Im Rahmen des Klimaschutzkonzepts werden die folgenden Maßnahmenthemen detaillierter untersucht:

>  Öffentlichkeitsarbeit/Klimaschutzberatung
>  Energieeffizienznetzwerk
>  Untersuchung Energieeffizienz aller städtischer Gebäude
>  Ausbau des lokalen Fernwärmenetzes
>  Ausbau der Photovoltaik
>  Ausbau der Windkraft

Zudem wurde die Aufnahme weiterer kleinerer Maßnahmen ins Konzept beschlossen. In einer Langfassung des Klimaschutzkonzepts werden die jeweiligen Einzelmaßnahmen erläutert, die bei ihrer Umsetzung entstehenden Kosten abgeschätzt, der erwartete Umfang an Endenergie- und CO2-Einsparungen bestimmt sowie eine Aussage zur kommunalen Wertschöpfung getätigt.

Controllingkonzept

Begleitend zu der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen ist es unerlässlich, die erstellte Energie- und CO2-Bilanz auch in Zukunft weiter fortzuschreiben. Eine Hauptaufgabe des Controllings ist es, die initiierten Klimaschutzmaßnahmen auf deren Wirkung, Funktion und Erfolg hin zu analysieren und zu bewerten. Weitere Aufgaben des Controllings werden die fortlaufende Begleitung der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen sein, sowie die Kommunikation der aufgearbeiteten Erkenntnisse. Diese anfallenden Aufgaben lassen sich gut in die Arbeit eines Klimaschutzmanagers einbinden.

Den Abschlussbericht können Sie hier herunterladen.

Unseren Flyer zum Thema Klimaschutz für Kommunen können Sie hier herunterladen.