Kompetenzzentrum "Integrierte Quartiersplanung"

Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende erfordert die Integration klimaneutraler Quartiere. Doch wie gelingt der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen Energieversorgung in diesen Quartieren? Ist der Weg für alle Quartiere identisch oder hängt er vielmehr von der individuellen Struktur und Einbindung in die Gesamtversorgung ab? Diese Fragen stehen seit 2021 im Fokus der Zusammenarbeit zwischen der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG und dem Solar-Institut Jülich der FH Aachen.

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Wissenschaftliche Leitung

Im Rahmen eines Kooperationsvertrags wurde Prof. Ulf Herrmann, Direktor des Solar-Instituts Jülich der FH Aachen, beauftragt, den Fraunhofer-IEG-Standort in Jülich auszubauen und das Kompetenzzentrum "Integrierte Quartiersplanung" wissenschaftlich zu leiten.

Ulf Herrmann ist Professor für Regenerative Energien an der FH Aachen, Campus Jülich. Zuvor war er 15 Jahre in der Industrie bei der Flagsol GmbH sowie am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung in Stuttgart tätig, wo er Solarkraftwerke und Flüssigsalz-Energiespeicher entwickelte. Herrmann hat Maschinenbau an der RWTH Aachen studiert und dort promoviert.

 

Photo Prof. Dr.-Ing. Ulf Herrmann

Prof. Dr.-Ing.
Ulf Herrmann

Heinrich-Mußmann-Str. 5
Room N104
52428 Jülich

Näheres

Ulf Herrmann betont: "In der Energiewende sollten wir den Fokus weg von isolierten Komponenten hin zum Gesamtsystem lenken und Konzepte entwicklen, wie wir die verschiedenen Energiesektoren besser miteinander verknüpfen. Quartiere – mit ihren Büros, Gewerbegebieten, Wohnungen und Straßen – bilden den Raum, in dem Energiebedarf und -angebote zusammenkommen und idealerweise synergetisch interagieren. Unser Team möchte hier durch innovative Lösungen unterstützen."

Im Rahmen der Kooperation zwischen der FH Aachen und dem Fraunhofer IEG konzentriert sich Herrmann zunächst auf die Entwicklung anwendungsnaher Werkzeuge und Modelle für Quartiersplanenden und -entwickler:innen. Diese Softwarewerkzeuge sollen den Projektplaner:innen ermöglichen, die Energieerzeugung, -verbrauch, -speicherung und -verteilung im Quartier effizient und nachhaltig an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Es ist entscheidend, die Perspektiven verschiedener Beteiligten einzubeziehen, darunter Betreibende von Strom-, Gas- und Wärmenetzen, Wohnungswirtschaft, Nutzer:innen, Quartiersbetreiber:innen und Industriekund:innen. Technologien wie Solarenergie, Wärmepumpen, lokale Energiespeicher und Kraft-Wärme-Kopplung könnten Quartiere dekarbonisieren und klimaneutral machen. An der FH Aachen liegt der Fokus von Herrmann auf solarthermischen Systemen, Energiespeichern und intelligenten Energieversorgungssystemen. Er betont: "Durch die Bündelung der Stärken von Fraunhofer und FH Aachen können wir die Quartiersforschung deutlich vorantreiben."