"(K)Ein Ausblick", "Dreifensterraum" oder "come together" sind einige Namen der Plastiken, die im Rahmen des Workshops Metaraum 2 im italienischen Formine entstanden. Die Arbeiten werden nun von den Studierenden des Fachbereichs Architektur ausgestellt.
Das zu entdecken, was sich hinter dem offensichtlichen, dem statischen Raum verbirgt, seine Besonderheiten zu erschließen, war die Aufgabe der Studierenden. Jeder der Teilnehmer hat sich einem Raum oder Ort gewidmet, ihn analysiert und durch eine ganz individuelle Herangehensweise in einer Plastik realisiert. Nicht alle Exponate, die auf den ersten Blick an seltsame Vogelhäuschen erinnern, sind statisch auf einem Sockel fixiert. So ist "Piazza Pazzi" von Max Bitsch zusätzlich an der Decke befestigt, Thomas Griefs "Auge der Treppe" ist schwenkbar. Der Workshop diene, so Prof. Thomas Tünnemann, daher auch der Schulung im Bereich Wahrnehmung des Raumes. Die Rauminterpretation "Ciminiera obscura" von Myriam Julie Thiel zum Beispiel zeichnet alle Luftströme des Kaminzimmers nach, die von außen in das Zimmer ziehen und sich dann in einem Punkt miteinander verbinden.
22 Architekturstudierende haben neun Tage in Formine, einem italienischen Bergdorf über dem Lago Maggiore, in einem abgeschiedenen Rahmen gemeinsam gearbeitet und gelebt. Unterstützt werden sie durch den Bremer "Verein zur Förderung des deutsch-italienischen wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs e.V." Die Workshops finden seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten in Formine statt, das Programm und die Arbeiten beziehen sich dabei immer direkt auf den Ort und die Umgebung. Als ein "königliches Fest" bezeichnet Prof. Tünnemann diese Zeit, die den Teilnehmern neue Anregungen liefert und Perspektiven eröffnet. Neben dem Katalog zur Ausstellung und vielen Fotografien ist außerdem ein Film entstanden, der nicht nur die Schaffensprozesse und die fertigen Arbeiten zeigt, sondern auch einen ersten Eindruck der inspirierenden Umgebung am Lago Maggiore liefert.
Der Workshop knüpft an Metaraum 1 an, bei dem filmische Interpretationen im Vordergrund standen. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 20. Dezember im FH-Gebäude Bayernallee 9, Brücke 4. Danach wird Metaraum 2 nach Berlin, Galerie Zweigstelle, Lehrter Str. 37 umziehen und ist vom 11. Januar bis zum 8. Februar zu sehen.