Ein Musikfestival in Aachen etablieren? Für die meisten ein echtes Mammutprojekt. Jana Wetzlar, Studentin im Bachelorstudiengang Kommunikationsdesign am Fachbereich Gestaltung, hat sich dieses riesige Ziel im Zuge ihrer Bachelorarbeit gesetzt. Das Ergebnis konnte Ende Juli im Tuchwerk Aachen beim "Vielgut Festival" ein ganzes Wochenende lang bestaunt werden.
Nicht irgendein Festival
Jana ist seit 2020 ehrenamtliches Mitglied im Musiknetzwerk e.V. in Aachen. Das Musiknetzwerk vertritt und vernetzt Musikerinnen und Musiker in der Region. Als letztes Jahr die Frage nach einem Festival aufkam, um die hiesige Musikszene zu stärken, war die 23-Jährige sofort begeistert. Gleichzeitig stand auch die Suche nach einem Bachelorarbeitsthema an. So verband die Aachenerin beides und entwickelte das Festivalkonzept samt Branding und Werbekampagne mit ihrer Bachelorarbeit. Die letztendliche Planung des Festivals war dann Teil ihres ehrenamtlichen Engagements beim Musiknetzwerk e.V..
Aber Jana wollte nicht nur irgendein Festival planen, sondern eine Veranstaltung, die auch die Herausforderungen der heutigen Zeit berücksichtigt. Das Festival sollte ökologisch nachhaltig sein. Deswegen wurde das Busticket in die Eintrittskarte integriert. „Passend zum Konzept gab es ein rein vegetarisches und veganes Essensangebot sowie ein Recycling-Konzept,“ erzählt Jana.
Um Frauen in der Musikwelt zu fördern, hat das Musiknetzwerk Aachen ein besonderes Augenmerk auf die geschlechtergerechte Besetzung der Bands gelegt. Zusätzlich hatte die Aachenerin das Ziel, neue Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne zu bringen. „Wir haben sechs Newcomer-Bands aus Aachen eingeladen, sowie sechs bekanntere aus ganz Deutschland,“ erklärt Jana das Vorgehen.
Die Vielfalt im Studium half bei der großen Herausforderung
Für Jana war die Zeit zwischen Festivalplanung und Bachelorarbeit eine große Herausforderung – doch die Belohnung für die Mühe kam zum Festival-Wochenende. "Die Stimmung war richtig schön. Es war so, als hätten wir uns selbst eine riesige Party geschmissen. Auch bei unbekannteren Bands wurde getanzt und mitgesungen. Viele Besucherinnen und Besucher haben das Festival und die Liebe, die in die Veranstaltung gesteckt wurde, gelobt," resümiert die Studentin.
Bei der Bewältigung dieser großen Aufgabe habe ihr das Studium sehr geholfen. "Ich konnte in meinem Studiengang in viele verschiedene Bereiche wie Corporate Design oder Marketing reinschnuppern", erzählt sie. Jana bleibt vor allem die Unterstützung der Lehrenden am Fachbereich Gestaltung im Gedächtnis. "Das Gute an meinem Studium ist, dass man ermutigt wird, selbst große Projekte anzugehen. Ganz egal worauf man Bock hat, die Dozierenden bringen einem großen Vertrauen und Unterstützung entgegen."
Text: Nina E. Schreyer