Climate Protection Management - CPM@FH-Aachen

Förderer:

Gefördert wird das Projekt vom BMU, über den Projektträger ZUG

Forschungszeitraum  |  1. Sept. 2013 - 31. Mai 2016

Förderung  |  Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)  |  Förderkennzeichen: 03KSF044

Ausgangslage  |  Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage an Fachkräften für den Bereich Klimaschutz wird im Rahmen des Projekts ein Studienangebot für eine Ausbildung zum Klimaschutzmanager entwickelt. Es wird zum einen für verschiedene Bachelorstudiengänge eine Vertiefungsrichtung Klimaschutzmanagement in Form von modular aufgebauten, ausführlichen Curriculum-Teilbereichen erarbeitet, die auch andere Universitäten und Fachhochulen nutzen können. Zum anderen wird ein Konzept für die Einführung eines Masterstudienganges Klimaschutzmanagement entwickelt.

Ziel des Projektes ist es, der stetig wachsenden Nachfrage an Fachkräften für den Bereich Klimaschutz gerecht zu werden. Im Rahmen des hier beantragten Projekts wird daher ein Studienangebot für eine Ausbildung zum Klimaschutzmanager/zur Klimaschutzmanagerin entwickelt, das an Universitäten und Fachhochulen angeboten werden kann. Dies erfolgt in zwei Varianten:

  • Aufbau einer Vertiefungsrichtung für verschiedene Bachelorstudiengänge
  • Konzeption eines Masterprogrammes für Voll- und Teilzeit-Studierende


Die gezielte Ausbildung von Studierenden führt zu fundierten Kompetenzen im Bereich Klimaschutz. Absolventen können somit Bürger, Firmen und Kommunen effektiv bei unterschiedlichen Klimaschutzaktivitäten beraten und unterstützen. Die nachhaltige Einsparung von CO2-Emissionen steht dabei im Vordergrund. Hierbei wird mit einer Einsparung von 400.000-Tonnen CO2/Jahr im Jahr 2020 gerechnet. Die eingesparte Menge nimmt zu, da durch nachhaltige Schulung von Fachpersonal weit über die Projektlaufzeit hinaus effizient CO2 eingespart werden kann (Multiplikator-Effekt).

Hintergrund des Projektziels

In Deutschland werden 80 % der Treibhausgasemissionen in Städten verursacht. Davon entfallen nur rund 3 % auf die Kommunen und ihre Liegenschaften. Die übrigen 77 % werden in den Sektoren private Haushalte, Wirtschaft, Gewerbe und Dienstleistung verursacht. Viele Kommunen haben bereits die dringende Notwendigkeit erkannt, innerhalb ihres Einflussfeldes auf das Klimaschutzziel hin zu arbeiten.

So haben sich beispielsweise die in einem Netzwerk europäischer Städte, Landkreise und Gemeinden zusammengeschlossenen Klimabündnis-Kommunen zum Ziel gesetzt, die im städtischen Raum ausgestoßenen Treibhausgase alle fünf Jahre um 10 % zu reduzieren und bis 2025 die Emissionen um 50 % gegenüber 1990 zu senken. Häufig werden die gesetzten Ziele jedoch nicht innerhalb des geplanten Zeitraumes oder gar nicht erreicht.

Das Handlungsfeld des kommunalen Klimaschutzes ist sehr komplex und die Hemmnisse in Verwaltung und Politik, in Wirtschaft und Gesellschaft sind vielgestaltig. Die Mehrzahl der Kommunen arbeitet unter den rigiden Bedingungen von Haushaltssicherungskonzepten oder ähnlichen wirtschaftlichen Rahmensetzungen. Zusätzliche Personalmittel für kommunales Klimaschutzengagement sind schwer durchsetzbar. Häufig muss das Thema Klimaschutz als Teilaufgabe zusätzlich zu anderen Aufgabengebieten bearbeitet werden. Stoßen die Initiativen in Sachen Klimaschutz zusätzlich auf hemmende Personal- oder Finanzstrukturen wie mangelnde Weisungsbefugnisse oder drohende Budgetkürzungen in Folge von Energiekosteneinsparungen, bleiben die erwarteten Erfolge aus. So bricht die Motivation der beauftragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und die Unterstützung aus Verwaltungsmanagement und Politik lässt nach. Die als notwendig erkannten kommunalen Klimaschutzziele scheinen in dieser Situation schnell unerreichbar.

Die Nationale Klimaschutzinitiative zielt darauf ab, durch die geförderten Projekte die Potenziale zur Treibhausgas-Emissionsminderung kosteneffizient und breitenwirksam zu erschließen. Das Projekt CPM@FH-Aachen verfolgt diese Zielsetzung durch die Schließung der Umsetzungslücke zwischen den dringend notwendigen Veränderungen im Bereich kommunaler Klimaschutz und den Realisierungsschwierigkeiten in der Mehrzahl der Kommunen. Die Umsetzungslücke kann nur durch die Arbeit umfassend ausgebildeter kommunaler Klimaschutzmanager geschlossen werden. Dazu werden im Projekt CPM@FH-Aachen alle notwendigen Grundlagen für eine an die Anforderungen ideal angepasste Hochschulausbildung für Sachbearbeiter und Manager des kommunalen Klimaschutzes geschaffen.

Kompetenzen für den Klimaschutz

Die Anforderungen an die Kompetenzen von kommunalen Klimaschutzmanagerinnen und -managern sind stark interdisziplinär geprägt. Zu den Anforderungen, die in der Praxis an eine/n Klimaschutzmanager/in gestellt werden, gehören u.a. kommunikative Fähigkeiten zur Vermittlung von Informationen an verschiedene Zielgruppen wie z.B. Experten, Kommunalpolitiker, Medienvertreter, Verbraucher und Investoren (z.B. durch  Moderation und Anwendung von Mediationstechniken), ein vertieftes Verständnis ökonomischer Zusammenhänge, Kenntnisse über relevante Einzeltechnologien und deren Kopplung sowie Kenntnisse der kommunalen Verwaltungsstruktur. Nur sehr wenige Kommunen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits über diese umfassenden Kenntnisse verfügen. Durch fehlende Kenntnisse bleibt aber der Umsetzungserfolg von Klimaschutzmaßnahmen oft aus und die jeweilige Kommune schöpft ihre Emissionseinsparpotentiale nicht oder nicht ausreichend aus.

Durch eine alle wichtigen Kompetenzbereiche umfassende Hochschulausbildung könnte das notwendige Wissen vermittelt werden, um die Herausforderung des kommunalen Klimaschutzmanagements zügig, zielgerichtet und strukturiert bewältigen zu können. Beispielsweise könnten umfassend ausgebildete Klimaschutzmanager Hemmnisse aufgrund von Organisationsstruktur oder Finanzverwaltungssystem bereits bei Aufnahme ihrer Tätigkeit identifizieren und die notwendigen strukturellen Veränderungen effektiv in Gang bringen. Damit könnte die Frustration von ins Leere laufenden Initiativen ebenso vermieden werden wie ineffektive Zeit- und Geldinvestitionen.

Eine konzentrierte Vermittlung der umrissenen Kompetenzen in einem speziell auf diese Anforderungen ausgerichteten Studiengang gibt es bislang nicht in Deutschland.

Daher werden im Projekt CPM@FH-Aachen alle für das kommunale Klimamanagement relevanten Wissensbereiche ermittelt. Im Abgleich mit den bereits etablierten Teilbereichen des kommunalen Klimamanagements abdeckenden Studiengängen wie beispielsweise Architektur oder Verwaltungsmanagement, werden die zur Abdeckung des gesamten Wissensfeldes ergänzend notwendigen Bausteine identifiziert. Entsprechende Curriculum-Ergänzungen werden für alle geeigneten grundständigen Bachelorstudiengänge zusammengestellt und die notwendigen Lehrinhalte detailliert ausgearbeitet.

Vor allem in größeren Städten benötigt das Klimaschutzmanagement als fachbereichs- oder ämterübergreifendes Arbeitsfeld Mitarbeiter mit vertieften Fachkenntnissen in allen wesentlichen Kompetenzgebieten, die auch Leitungsaufgaben gewachsen sind. Hier ist die Entwicklung eines Masterstudiengangs „Kommunales Klimaschutzmanagement“ notwendig, der durch einen modularen Aufbau alle notwendigen komplementären Wissensbausteine zu unterschiedlichen grundständigen Bachelorstudiengängen bietet.

 

Projektergebnisse und Lehrmaterialien:

Unter den hier angegebene Links finden Sie die erarbeiteten Ergebnisse sowie Lehrmaterialien und eLectures zum Thema Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement. Wenn Sie diese nutzen möchten bitten wir um eine kurze E-Mail an cpm(at)fh-aachen.de, darüber bekommen Sie die Kennwörter zum entpacken der Dateien. Hier finden Sie auch einen Flyer zum Projekt. Hier finden Sie den Abschlussbericht.

Paket 1_eLecture_Klimaschutzkonzept

Paket 2_Vorlesung Klimaschutzmanagement

Paket 3_Protokolle Workshops

Paket 4_Modulhandbücher_Übersicht VT_Lernbaum