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"Stop dreaming, start doing!"

Zahra Mahdi im Interview.

Portrait Zahra Mahdi

Seit April 2024 ist Zahra Mahdi die neue Abteilungsleiterin für die Abteilung „Energiespeicher“ am Solar-Institut Jülich (SIJ). Ich durfte sie interviewen und einiges mehr über ihren Werdegang und ihre Ziele und Visionen für ihre Abteilung erfahren.

Zahra ist seit 2014, also seit genau 10 Jahren, Teil des SIJ-Teams. Zuerst startete sie bei uns als wissenschaftliche Hilfskraft aber wurde bereits ein paar Monate später als wissenschaftliche Mitarbeiterin eingestellt. Zuvor studierte sie „Energiesysteme“ an der FH Aachen – ein Studium, das auf ihren Bachelorabschluss aus dem Iran zum Studienfach „Maschinenbau“ aufbaut. Unser eigentlicher Dank sollte aber ihrer Mutter gelten, denn Zahras ursprünglicher Plan war, in Amerika oder Kanada zu studieren. Um ihre Tochter aber noch in ihrer Nähe zu wissen, bat sie Zahra darum, in Europa zu studieren. Obwohl die Fristen für die Einschreibungen fast überall abgelaufen waren, konnte sich Zahra mit Glück noch fristgerecht an der FH Aachen bewerben, um bereits zwei Monate später ihre Reise nach Deutschland zu beginnen.

In ihren 10 Jahren hier am SIJ war sie unter anderem in den Projekten „Qanat“, „Indiref“, „SWS“ und „Tes4Trig“ beschäftigt, unterstützte darüber hinaus aber auch noch an anderen Stellen. Zum Beispiel war sie als Vertreterin der Mitarbeitenden im Vorstand tätig und konnte hier schon einmal in die Geschäftsleitung reinschnuppern.

Was viele nicht wissen, ist, dass Zahra als Teenagerin Angst hatte, Vorträge zu halten. Zum Ende ihrer Schulzeit und während des Bacherlorstudiums war sie von Vorträgen sehr gestresst. Dennoch stellte sie sich ihrer Angst immer wieder und fing schließlich an, in Aachen Theater zu spielen. Eigentlich wollte sie nur bei den Proben dabei sein und nicht auftreten, aber ihr Regisseur ermutigte sie schließlich mitzumachen. „Das war ein Lebensretter für mich“, erzählte sie mir. So wurde sie immer sicherer, was sich auch auf Vorträge innerhalb ihrer Arbeit übertrug. Heutzutage merkt man ihr das überhaupt nicht mehr an, denn ihre Vorträge sind immer ziemlich sicher und souverän.

Was Zahra nun aber als Mitarbeiterin in den Forschungsprojekten alles gelernt hat, ist vielschichtig. Insbesondere gefällt es ihr, wenn die Simulationsmodelle, die zuvor in vielen Stunden aufgebaut wurden, funktionieren. „Das ist echt ein cooles Gefühl“, erzählt sie mir strahlend. Darüber hinaus ist sie aber auch gerne in der Welt auf Dienstreisen unterwegs und findet es toll, viele verschiedene interessante Menschen kennenzulernen. Am begeistertsten berichtet sie allerdings vom Brainstorming im Team - wenn eine Idee zu etwas Konkretem heranreift und man im Team daran arbeitet. Eine Tätigkeit, die insbesondere für Zahras neue Aufgabe von Bedeutung sein wird: Viele Anträge schreiben, um die Abteilung wachsen zu lassen. Auch wenn es nicht ganz leicht ist, einzuschätzen, wie der Projektträger die Anträge bewertet, ist Zahra zuversichtlich. Sie hat nun ja bereits 10 Jahre Erfahrung, unter anderem im Formulieren von Anträgen, auf die sie zurückgreifen kann. Was sie mir in diesem Zusammenhang auch noch verrät, ist, dass sie als Teenagerin als Journalistin bei einem Magazin gearbeitet und früher viele Kurzgeschichten geschrieben hat. „Wenn ich alt und in Rente bin, will ich viele Romane schreiben“, sagt sie lachend. Die Kreativität, die das mit sich bringt, kommt ihr natürlich beim Brainstormen und Formulieren der Anträge zu Gute. Und vielleicht wird sich unter die zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen in ferner Zukunft auch noch ein Roman einschleichen. Ich werde es auf jeden Fall verfolgen.

Auf ihre neue Aufgabe als Abteilungsleiterin freut sich Zahra sehr. „Es gibt noch einiges, was ich lernen muss, aber ich bin bereit dazu“, sagt sie. „Ich bin sehr glücklich am SIJ und es ist mir sehr viel wert, dass wir uns hier alle gut verstehen.“ Sie sieht die Zukunft zuversichtlich und ist sich sicher, dass sie in ihre Aufgaben hereinwachsen wird.

„Ganz nebenbei“ ist Zahra außerdem noch in den letzten Zügen ihrer Dissertation. Inhaltlich ist sie fertig; muss die Ergebnisse nun noch auf Papier bringen. Bis zum Sommer hat sie dafür noch Zeit, um im Anschluss eine Reise nach Amerika anzutreten. Für ihre Zukunft hat sie auch noch einige Pläne. Nach dem Abschluss ihrer Dissertation möchte Zahra viel mehr singen. Derzeit nimmt sie Gesangsunterricht, hat aber nicht so viel Zeit für Auftritte. Das möchte sie auf jeden Fall intensivieren. Außerdem interessiert sie sich für die ehrenamtlichen Tätigkeiten des Vereins SolarGlobal oder Engineers ohne Grenzen und könnte sich auch vorstellen, hier tätig zu werden.

Man merkt, dass Zahra etwas bewegen will. Als ich sie nach ihrem Wunsch für die Zukunft frage, antwortet sie mit einem Zitat von Steve Jobs: „We're here to put a dent in the universe. Otherwise why else even be here?“. Ich finde, das kann man einfach mal so stehen lassen.