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Mittendrin!

Architekturstudierende präsentieren in einer Ausstellung ihre Sicht auf Aachen – in einem leerstehenden ehemaligen Kaufhaus

Wer als Architekt:in Stadtentwicklung betreiben will, muss erst einmal beobachten, wie Städte sich entwickeln. Architekturstudierende der FH haben sich in einem Seminar mit Aachen auseinandergesetzt, mit zentral gelegenen Siedlungsbereichen ebenso wie mit Alltagsorten, Wohnarealen und eher ländlich geprägten Kontexten. Die Ergebnisse sind jetzt in der Ausstellung "Stadt|Land > Stalker. Eine Phänomenologie zwischen Drinnenstadt und Draußenstadt" zu sehen.

Neue Herausforderungen für Stadtplaner:innen

Bis zum 18. Mai werden die Arbeiten der Studierenden im "LustAufLife" gezeigt. Der Ausstellungsort steht sinnbildlich für die Aufgabe, vor der Architekt:innen bei Fragen der Stadtentwicklung stehen: Wie können Bebauung und Infrastruktur so gestaltet werden, dass sie den sich verändernden Lebensgewohnheiten der Menschen gerecht werden? Über Jahrzehnte befand sich in dem Gebäude am Ende des Dahmengrabens ein Kaufhaus, es war Anziehungspunkt für viele Menschen. Seit einigen Jahren steht es leer. Konsum- und Lebensgewohnheiten haben sich geändert, und so ändern sich auch die Herausforderungen für Stadtplaner:innen.

Feldforschung

Gemeinsam mit dem Team um Prof. Isabel Maria Finkenberger, Antonia Leicht, Anna Palarz und Gian-Luca Patti haben Masterstudierende der Architektur die Stadt ins Auge gefasst. "Wir haben uns der Innenstadt genauso verschrieben wie den peripheren Orten oder regionalen Kontexten", erläutert Isabel Maria Finkenberger. Antonia Leicht fügt hinzu: "Wir haben fotografische Feldforschung betrieben. Die Studierenden sollten rausgehen und sich auf Spurensuche begeben." Primäre Aufgabe sei es gewesen zu fotografieren und die Ergebnisse für die Ausstellung aufzubereiten, die Teilnehmenden hätten darüber hinaus Texte, Filme und Modelle entwickelt. Ziel des Projekts sei es gewesen, die Praxis der Wahrnehmung zu schulen. "Das wird in der Architektur immer wichtiger", sagte sie, schließlich werde sich der Aufgabenbereich von Architekt:innen in Zukunft verschieben: "Wir müssen mit dem Bestand arbeiten."

Im Herzen der Stadt

Parallel – und thematisch passend – ist im LustAufLife auch die Schau "warmalwarenhaus" mit Projekten von Masterstudierenden zu sehen, die von Prof. Dr. Carolin Stapenhorst und Prof. Frank Hausmann betreut wurden. Auch hier geht es um Zukunftsperspektiven für Gebäude und Bereiche, die im Herzen der Stadt liegen und in ihrer ursprünglichen Funktion nicht mehr genutzt werden. Der Dank aller Veranstaltenden galt Georg Helmes, der das ehemalige Kaufhaus in den letzten Monaten in einen Ort der Begegnung umgewandelt hat – und damit einen Weg aufzeigt, wie Transformation und Stadtentwicklung funktionieren kann.

"Stadt|Land > Stalker. Eine Phänomenologie zwischen Drinnenstadt und Draußenstadt" enthält Arbeiten von Nuhra Abnoel, Linus Ahlers, Someya Asmerom, Hangaw Barazanjy, Moritz Beck, Hanna Bergmann, Jennifer Claßen, Jesse Dilworth, Cornelia Drews, Justine Eichler, Sönke Freund, Sina Fritsch, Aurela Gashi, Süheyla Genctürk, Dominik Gilles, Yasar Güven, Jona Hahnengress, Greta-Luisa Heidig, Pia Houpperichs, David Jansen, Kris Kallentin, Julian Kitschen, Pol Kummer, Anne Köppl, Luisa Marx, Aleyna Middik, Nora Mohammed, Gero Mutz, Leila Nagil, Nadia Natta, Pavlina Nikolovska, Angelika Ohm, Anna Palarz, Gian-Luca Patti, Shirley Peters, Janina Rakipi, Hannah Ritzerfeld, Timo Rüland, Reza Saleh, Fares Selo, Alina Sultani, Amirbahador Tavakoli, Michelle Ulfig, Daniela Villarroel Sosa und Apichaya Youprasit.

Die ausgestellten Projekte von "warmalwarenhaus" stammen von Hanna Bergmann & Davina Altgott, Antonia Wieneke & Noel Huschke, Alina Sultani & Linus Ahlers, Moritz Beck & Fares Selo, Leila Nagil & Anne Schwickerath, Anna Mevißen & Kristina Rehm, Anna Palarz & Gian-Luca Patti.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist am Do 02.05., Fr 03.05., Sa 04.05., So 05.05., Mi 08.05., Fr 10.05., Sa 11.05., So 12.05., Do 16.05., Fr 17.05. und Sa 18.05. jeweils von 15.00–19.00 Uhr geöffnet. Der Eingang zur Ausstellung erfolgt von der Komphausbadstraße.