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Gemeinsam für innovativen Holzbau

5. Aachener Holzbautagung bietet Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung

"Sie haben hier einen tollen Ausbildungs- und Forschungsstandort geschaffen", sagte Dr. Ralf Petercord, Leiter des Referats "Waldbau, Klimawandel im Wald, Holzwirtschaft" im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW, bei der Eröffnung der 5. Aachener Holzbautagung, die jetzt an der FH Aachen stattfand. Zwei Tage lang nutzten Forschende, Lehrende und Studierende sowie Vertreter:innen aus Industrie, Handwerk und Verbänden die Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung im Bereich des Holzingenieurwesens. Insgesamt nahmen 230 Fachleute teil. Ausgerichtet wurde die Tagung durch den Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Aachen, gefördert wurde sie vom Aachener Freundeskreis der Holzingenieure e.V. (AFH).

 

Koalition für den Holzbau

Dr. Petercord bekräftigte, die Landesregierung wolle eine landesweite Koalition für den Holzbau schmieden. Dabei spielten das Lehr- und Forschungsgebiet Holzbau der FH Aachen und vor allem das neue Aachener Zentrum für Holzbauforschung (AZH) in Simmerath eine entscheidende Rolle. Er betonte: "Davon wird nicht nur die ganze Region profitieren, sondern auch der Holzbau insgesamt."

Vielseitig einsetzbarer Baustoff

Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Bernd Pietschmann, sagte in seinen Begrüßungsworten, Holz werde schon seit Jahrhunderten als Baustoff verwendet. Er sei vielseitig einsetzbar und vor allem nachhaltig – für die FH ein guter Grund, die innovative Forschung im Bereich des Holzingenieurwesens auszuweiten. In seiner Eigenschaft als Vorstand des AFH bekräftigte Prof. Dr. Thomas Uibel, der Holzbau könne einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten: "Mit Holz bauen heißt nachhaltig bauen." Allein im Land NRW seien 8000 Stellen im Bauingenieurwesen unbesetzt, gute Nachwuchskräfte würden in Forschung und Praxis dringend benötigt. Aus diesem Grund vergebe der Freundeskreis auch in diesem Jahr den AFH-Studienpreis für herausragende Abschlussarbeiten, um dem Fachnachwuchs im Rahmen der Tagung ein Forum zu bieten. Nominiert waren Tom Jansen, Jan Meyer, Leon Pilarczyk und Julia Sundermann; ausgezeichnet wurden Jan Meyer und Leon Pilarczyk.

Umfangreiches Programm

Das zweitägige Konferenzprogramm bot eine große Bandbreite an Themen. Den Auftakt bildete der Vortrag "Scheitern als Sprungbrett mit Impulsen für den Holzbau" von Prof. Hermann Blumer, FH Aachen. Zum Umgang mit dem Klimawandel in der Forst- und Holzwirtschaft und insbesondere zum Einsatz von Birke im Holzbau referierten Prof. Katja Frühwald-König, TH OWL, und Dr. Stefanie Wieland, Wald und Holz NRW. Den Beitrag der FH Aachen zum Solar Decathlon Europe 2021 stellten Markus Fleuth und Raphael Hüttinger vor. Über die Entstehung des AZH und dessen Laborneubau berichteten Prof. Uibel (FH Aachen), Peter Verspay (Hahn Helten Architekten), Helmut Zellerröhr (ahw Ingenieure) und Dr. Jan Wenker (Brüninghoff Holz). Weitere Vorträge kamen von Prof. Dr. Patricia Hamm (Hochschule Biberach), Prof. Dr. Markus Enders-Comberg (htw saar Saarbrücken), Anders Übelhack (ZÜBLIN Timber), Christoph Herzinger und Tobias Wiesenkämper (Büro Ripkens und Wiesenkämper) sowie Harald Schwab (Fraunhofer-Institut für Holzforschung – WKI, Braunschweig). Geleitet wurde die Konferenz von Prof. Dr. Wilfried Moorkamp, Prof. Dr. Leif Arne Peterson und Prof. Uibel.

Begleitend zur Tagung fand eine Fachausstellung statt, bei der sich rund 30 Unternehmen und Institutionen präsentierten. Die Aachener Holzbautagung ist als Fortbildungsmaßnahme durch die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen, Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen anerkannt.