Marline Stock, M.Sc.

Marline Stock, Wirtschaftsingenieurwesen

Studenten des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesens erarbeiten sich im Laufe ihres Studiums ein umfangreiches und interdisziplinäres Fachwissen aus den Bereichen der Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften. Dieses Wissen ermöglicht ihnen bei der Bearbeitung von betrieblichen Aufgaben technische und ökonomische Aspekte abzuschätzen und letztlich optimale Lösungen zu finden.

Bei dem Prozess der Studienwahl habe ich mich besonders für die Vielseitigkeit des Wirtschaftsingenieurs interessiert, da dessen Einsatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Unternehmen erfolgen kann. So habe ich auch im Laufe meines Studiums diverse Praktika in unterschiedlichen Abteilungen und Unternehmen absolvieren und wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Disziplinen sammeln dürfen. Auch der Studienplan des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen spiegelte die Anforderungen an das Berufsbild wider. Neben Modulen wie Physik, Technische Mechanik, Thermodynamik und Elektrotechnik standen auch Module wie BWL, VWL, Finanzwirtschaft und Marketing auf der Tagesordnung des Bachelorstudiums. Dies bedeutete zwar viel Arbeit in der Vor- und Nachbereitung der Vorlesungsinhalte, aber gestaltete den Studienalltag spannend und abwechslungsreich. Zudem wurden auch viele Übungen und Tutorien angeboten, die das selbstständige Lernen gut ergänzten.

An der Fachhochschule Aachen habe ich mich eingeschrieben, da die Hochschule ein praxisorientiertes Studium mit kleinerer Studentenanzahl bietet. Es wurden vorlesungsbegleitende Praktika in Laboren und Computerräumen durchgeführt, mit Planspielen betriebliche Entscheidungen simuliert, Exkursionen zu Unternehmen und Instituten gemacht, Präsentationen erarbeitet und gehalten. Darüber hinaus hat mir auch das Modul „Pro 8“ sehr gefallen, bei dem zusammengewürfelte Teams (bestehend aus Studenten des Maschinenbaus, der Mechatronik und des Wirtschaftsingenieurwesens) gegeneinander antraten und die gleiche Aufgabe bearbeiteten. Die damalige Aufgabe stammte aus dem Bereich Thermotechnik der Bosch GmbH.

Zum Abschluss des Bachelorstudiums habe ich meine Bachelorarbeit bei der FEV GmbH geschrieben, bei der ich noch während des gesamten Masterstudiums als studentische Hilfskraft tätig war.

Auch für den Master habe ich mich an der Fachhochschule Aachen für den damals noch ziemlich neuen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen eingeschrieben. Im Vergleich zum Bachelorstudium war der Master noch anwendungsbezogener, was bedeutete, dass mehr Fallstudien und Planspiele durchgeführt wurden, bei denen die Theorie in die Praxis umgesetzt wurden. Auch wurden aktuelle Ereignisse in der Wirtschaft und Technik einbezogen und deren Bedeutung und Konsequenzen analysiert. Zudem hatte die Anzahl der englischsprachigen Kurse zugenommen, was ich für sehr wichtig im Hinblick auf die zunehmende Globalisierung hielt.

Nachdem ich für ein Semester ein freiwilliges Praktikum bei der Bosch Produktie NV in Belgien absolviert habe, schrieb ich daraufhin meine Masterarbeit bei der Faymonville Gruppe in Luxemburg, die Auflieger für den Spezial- und Schwertransport entwickelt und produziert.

Nach Abschluss der Masterarbeit und des Studiums blieb ich bei Faymonville und auch bis heute, zwei Jahre später, bin ich dort als Wirtschaftsingenieurin tätig. Zu meinen Tätigkeitsfeldern gehört als Schwerpunkt das Value Stream Management bei logistischen Prozessen in unserem Logistikzentrum in Luxemburg, als auch an den Produktionswerken in Luxemburg, Belgien und Polen. Darüber hinaus zählen die Optimierung von interdisziplinären Prozessen in der Auftragsabwicklung (inkl. Implementierung in die Informationstechnik) und die Aufgaben eines ISO-Auditors zu meinem Berufsbild. Damit befasse ich mich täglich mit Prozessanalysen, -modellierungen sowie den anschließenden Implementierungen und Ergebniskontrollen und bin bei der Durchführung immer direkt am Ort des Geschehens. Die Diversität dieser Tätigkeiten lässt mich interessante und immer neue Erfahrungen sammeln, die den Berufsalltag definitiv nicht langweilig machen.

Zusammenfassend kann ich sicher sagen, dass ich sowohl die Entscheidung der Studienwahl als auch der Hochschulwahl richtig getroffen habe. Die Fachhochschule Aachen ermöglicht ein Studium in einer sehr angenehmen Lernatmosphäre, welche meiner Meinung nach durch die gute Erreichbarkeit der Professoren und Mitarbeiter bei Fragen, aber auch durch die kleinen Studentenzahlen in den Vorlesungen und Übungen begründet ist.