Forschung

Septischer Schock

Links: Endotoxinadsorbtion an pyrolytischem Kohlenwasserstoff ; Rechts: Pyrolytischer Kohlenwasserstoff

Sepsis und septischer Schock sind weltweit eine der Haupttodesursachen und ihre Therapie stellt nach wie vor eine medizinische Herausforderung dar. Das LZM beschäftigt sich mit der extrakorporalen Aufreinigung infizierten Blutes; die derzeit im klinischen Gebrauch befindlichen Systeme sind leider zu uneffektiv. Endotoxine (die Hauptverursacher des septischen Schocks) sollen spezifisch aus dem Blut entfernt werden. Die neuen adsorptionsbasierten Technologien ermöglichen, eine schnelle und kostengünstige Blutaufreinigung mittels nanostrukturierter, pflanzenbasierter Kohlenstoffmaterialien. Erste Ergebnisse sind ausgesprochen ermutigend.

Dekontamination

Proteindegradation von E-Coli nach Wasserstoffperoxid-Behandlung

Um eine noch unberührte Umwelt auf fernen Welten wie auch auf der Erde bei deren Untersuchung zu schützen, ist es unabdinglich, sämtliche eindringenden Gerätschaften zuvor von mikrobiellen Infektionen zu befreien. Da eine Vorab-Sterilisation nur unbefriedigende Ergebnisse erreicht, entwickelt das LZM ein Verfahren, das erst kurz vor dem Eindringen in das unberührte Habitat Anwendung findet und somit nachträgliche Kontaminationen ausschließt. So können bspw. erstmals Bedrohungen für existierende subglaziale Ökosysteme der Erde bei ihrer Erforschung ausgeschlossen und der Weg einer Sondenentwicklung zur Erforschung fremder Planeten gezeigt werden.

Viroiderkrankung

Viroide sind parasitische RNA-Moleküle und schädigen viele Kulturpflanzen – oft auch mit schwerwiegenden volkswirtschaftlichen Folgen. Möglichkeiten betroffene Pflanzen zu heilen oder wenigstens zu bereinigen sind bislang unbekannt; die Pflanzen fallen der Vernichtung anheim. Entwickelt wird somit ein hochinnovatives Verfahren zur Bekämpfung von Viroid-Infektionen in Pflanzen, das sich die biophysikalischen Eigenschaften der Viroide zu Nutze macht.

BacHarvester

BacHarvester Prototyp

Das Gerät soll eine schnelle, effiziente und reproduzierbare Probensammlung für mikrobiologische Screenings ermöglichen. Die Technologie bürgt das Potential eines neuen Standards bei der Analyse mikrobieller Kontamination, sowohl in Raumfahrtforschung als auch in der biomedizinischen sowie der Lebensmittelindustrie zu setzen.

Die mikrobiologische Kontaminationskontrolle ist in Industrie und Forschung von immenser Bedeutung, insbesondere auch in der Raumfahrt. Es gelten die strengen Richtlinien des „Planetary Protection“-Gesetzes, dessen Vorgaben allerdings noch auf Methoden basieren, die bereits im 19. Jh. etabliert wurden u. seitdem keiner wesentlichen Verbesserung unterzogen wurden. (Z.B.: ESA Standard-Protokoll „Microbial examination of flight hardware and cleanrooms“, ECSS-Q-ST-70-55, beruht auf manuellen Wattestäbchen-Manipulationen.) Solche Verfahren sind ungenau, zeitaufwendig u. Benutzer-abhängig. Es besteht die dringende Notwendigkeit, bessere Probenahme- u. Analysemethoden zu entwickeln, die modernen Vorstellungen von Effizienz, Reproduzierbarkeit und Präzision entsprechen.

Nanomaterialien