Seit dem 26. August 2013 ist es offiziell: Leif Battermann ist der Beste. An diesem Tag bestand er als Bester des Landes NRW den letzten Teil der Abschlussprüfung an der IHK zu Köln im Ausbildungsberuf Mathematischtechnischer Softwareentwickler (MATSE). Die Ausbildung war Teil des dualen Bachelorstudiengangs Scientific Programming, den der Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik der FH Aachen anbietet.
Leif Battermanns Weg führte ihn über Umwege zum Scientific Programming. „Ich habe mich zwar schon immer für Naturwissenschaften interessiert, aber zunächst hat die Leidenschaft für die Musik überwogen“, sagt er schmunzelnd. Und so studierte er nach dem Abitur Musik mit Fachrichtung Jazz- Schlagzeug am Conservatorium van Amsterdam, zog anschließend nach Köln und war hauptberuflicher Musiker und unterrichtete Schlagzeug. Bis heute spielt er Schlagzeug in verschiedenen Bands, etwa dem Bonn Jazz Orchester oder mit dem Vibraphonisten Matthias Strucken. „Die Musik ist meine große Passion. Aber irgendwann wuchs der Wunsch in mir, ein weiteres meiner Interessensgebiete zu erschließen und ein zusätzliches Standbein aufzubauen. Als ich dann auf den dualen Studiengang Scientific Programming gestoßen bin, wusste ich: Das ist genau das Richtige“, sagt Leif Battermann.
Drei gute Gründe für das Studium
Für ihn war vor allem die inhaltliche Ausrichtung des Studiengangs entscheidend: „Das Studium ist eine perfekte Kombination aus Mathematik und Informatik, wobei es mir gefiel, dass viel Wert auf den mathematischen Teil des Faches gelegt wird.“ Dass der Studiengang ausbildungsintegrierend ist, empfindet er als weiteren Vorteil: „Durch die Verbindung mit einer Ausbildung bekommt man sehr viel praktische Erfahrung, was die Chancen auf dem Arbeitsmarkt enorm verbessert“, findet er.
Ein drittes Argument, das in den Augen des Kölners für den Studiengang sprach: Obwohl der Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik am Campus Jülich der FH Aachen beheimatet ist, musste Battermann nicht nach Jülich pendeln; sämtliche Vorlesungen werden an drei Standorten, Jülich, Aachen und Köln, gehalten. „In Köln beteiligen sich derzeit 25 Firmen am Studiengang Scientific Programming, weitere sind interessiert. Deshalb haben wir nach Absprache mit der FH Köln in 2010 den Studienort Köln im Technologiepark in der Josef-Lammerting-Allee für dieses spezifische Angebot eröffnet“, erklärt der Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Volker Sander, warum es die FH Aachen nach Köln zieht. Die Studiengruppen in Köln sind mit maximal 30 Teilnehmern überschaubar, was Leif Battermann positiv bewertet: „Das Studieren hat großen Spaß gemacht, die Betreuung war hervorragend und es sind gute Freundschaften entstanden – sicherlich auch, weil der Jahrgang so klein war.“
Erfolgreich im und nach dem Studium
Seit Oktober absolviert Leif Battermann einen wahren Auszeichnungsmarathon: Ende Oktober wurde er auf der Bestenehrung der IHK zu Köln für das beste MATSE-Ausbildungsergebnis im Bezirk Köln geehrt, Anfang November prämierte die FH Aachen seine herausragenden Studienleistungen mit einer Ehrenplakette, und Ende November wird er auf der Landesbestenehrung in Lemgo als bester MATSE-Absolvent in ganz NRW ausgezeichnet. Für den 35-jährigen Leif Battermann ein Grund zur Freude, aber auch zum Kopfschütteln: „Das ist schon unglaublich. Ich habe, ehrlich gesagt, überhaupt nicht damit gerechnet und bin noch immer ziemlich überrascht. Aber ich freue mich wahnsinnig über diesen Erfolg.“
Für die Zeit nach dem Studium plant Leif Battermann, viele praktische Erfahrungen als Softwareentwickler zu sammeln. „Ich interessiere mich sehr für Softwarearchitektur und denke, dass man nur ein guter Architekt werden kann, wenn man viel Erfahrung in verschiedenen Projekten aufweisen kann. Es gibt viele Leute, die sich aktuell Gedanken zu Prinzipien und Richtlinien für gute, erweiterbare und saubere Softwarearchitektur machen. Bei diesen Forschungen und Überlegungen maßgeblich mitzuwirken, ist definitiv ein attraktives Ziel für mich“, sagt er. Bei den derzeitigen Marktprognosen scheint Leif Battermann eine sehr gute Wahl für eine erfolgreiche Zukunft getroffen zu haben. Das ist umso bedeutsamer und erfreulicher, als er und seine Frau im November dieses Jahres zum ersten Mal Eltern geworden sind.