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Interdisziplinär und vernetzt

Tagung des Forschernachwuchses lieferte wichtige Impulse

„Wir stehen an der Schwelle einer neuen Epoche in der Geschichte der Industrialisierung.“ Das war der Tenor des Impulsreferats von Dr. Frank Hees bei der Tagung des Forschernachwuchses der FH Aachen. In einer Zeit, in der die physikalische und die digitale Welt verschmelzen und als cyberphysische Systeme (CPS) die vierte industrielle Revolution einläuten, ist interdisziplinäres und vernetztes Denken stärker gefragt denn je.

Eine besondere Rolle spielen dabei die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Es komme darauf an, Technik, Gesellschaft und Wissenschaft im Zusammenhang zu betrachten. „Als Modelle werden verstärkt soziale und biologische Systeme dienen“, sagte Dr. Hees. Er ermunterte den Forschernachwuchs, über die Grenzen der eigenen Disziplin hinaus zu denken und den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen zu suchen.

Genau um diesen Austausch der jungen Forscherinnen und Forscher untereinander, aber auch mit Partnern aus Gesellschaft und Wirtschaft, geht es bei der Forschernachwuchstagung, die erstmals in den Räumen des Technologiezentrums am Europaplatz Aachen (TZA) stattfand. Der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, betonte in seiner kurzen Ansprache, die Hochschule sei stolz auf den wissenschaftlichen Nachwuchs. Er ermunterte die Doktorandinnen und Doktoranden, aktiv an der Umsetzung von Inventionen in Innovationen und damit auch in marktfähige Produkte mitzuarbeiten. Sie, die jungen Forscherinnen und Forscher, seien gefragte Nachwuchskräfte für die Unternehmen der Region, aber auch potenzielle Existenzgründer. „Mit dieser Vernetzung leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Technologietransfer in die Region“, sagte Prof. Baumann.

Nachwuchswissenschaftler und Professoren nutzten die Gelegenheit, ihre Ergebnisse einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. Sebastian Schusser berichtete über den Einsatz von chipbasierter Sensorik in modernen Werkstoffen, Prof. Eva Vitting referierte zum Einsatz von Infografiken in Produktionsprozessen. Die Modellierung und Simulation von Implantaten waren das Thema von Ralf Frotscher, mit dem Einsatz von Sensoren in der Biogasproduktion beschäftigte sich Christina Huck. Vorträge von Prof. Dr. Alexander Ferrein zum Thema Robotik und von Prof. Dr. Isabel Kuperjans zu den Herausforderungen der Energiewende rundeten das Programm ab.

Die Forschernachwuchstagung geht auf eine gemeinsame Initiative der Prorektorin für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer, Prof. Dr. Christiane Vaeßen, sowie des Leiters des Instituts für Nano- und Biotechnologien, Prof. Dr. Michael J. Schöning, zurück. Ziel ist, eine Plattform für
den interdisziplinären Dialog über wissenschaftliche Arbeitsergebnisse zu schaffen und die Brücke zu Kooperationspartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zu schlagen.