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Kampf um die goldene Dose

Robotik-Wettbewerb für Scientific-Programming-Studierende

Die Entscheidung fällt erst in der zweiten Verlängerung: Beim Kampf um die goldene Dose hat der Roboter mit der Startnummer 5 knapp die Kunststoffnase vorn. 18 Teams mit je zwei Scientific-Programming-Studierenden haben ihre selbstgebauten und –programmierten Roboter beim Robotik-Wettbewerb des Fachbereichs Medizintechnik und Technomathematik ins Rennen geschickt. Nach Vorrunde und Halbfinale setzt sich der Roboter von Moritz Völkel und Till Petersen-Kraus gegen die Startnummer 1 durch, die von Karsten Seelert und Jonas Robers aufs Feld geschickt wurde.

Die Aufgabe hört sich nur auf den ersten Blick einfach an: Auf einem Spielfeld stehen sechs Getränkedosen. Die Roboter sollen diese orten, sich dorthin bewegen und die Dosen schließlich in die eigene Heimzone befördern. Wer mehr Dosen einfängt, gewinnt. Aber es ist wie im richtigen Leben: Zu zweit macht‘s mehr Spaß, die Dinge werden aber auch ungleich komplizierter. In diesem Fall bestehen die Probleme darin, dass die Roboter sich auf dem Spielfeld in die Quere kommen, die Orientierung verlieren und umgefallene Dosen den Weg blockieren. "Das ist das Spannende an der Aufgabe", sagt Prof. Dr. Andreas Terstegge, "die Studierenden müssen nicht nur ein gutes Konzept entwickeln, sie müssen sich auch überlegen, welche Probleme auftreten können, und dann einen Notfallplan entwickeln."

Angefertigt wurden die Roboter mit Baukasten-Sets, die der Fachbereich zur Verfügung stellte. Einige Teams favorisierten Greifarme, um die Dosen zu befördern, andere setzten darauf, sie mit dem Roboter zu schieben. Bei der Programmierung galt es, das Zusammenspiel aus Motorik und Sensorik so zu gestalten, dass der Roboter die Dosen nicht nur findet, sondern auch unfallfrei befördert und den Weg in die Heimzone findet. "Wir haben ganz bewusst einfache Komponenten eingesetzt", erzählt Prof. Terstegge, "dadurch haben die Studierenden viel Freiheit bei der Konstruktion."

Die Spannung beim Finale war mit den Händen zu greifen. Die Studierenden standen dicht gedrängt um den Tisch herum, auf dem die Roboter versuchten, die Coladosen zu befördern. "Es ist wichtig, auch solche spielerischen Elemente in den Studienplan einzubauen", betont Prof. Terstegge, "der Wettbewerb ruft aber auch Kompetenzen ab, die in Praxissituationen gefragt sind: Die Studierenden lernen, eine Aufgabe realistisch einzuschätzen und mit begrenzten Mitteln und in einer begrenzten Zeit zu bewältigen." Der Robotik-Wettbewerb fand im Studienort Köln statt, einem von drei Orten, wo der duale Studiengang Scientific Programming gelehrt wird.