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Brückenschlag zwischen Deutschland und Marokko

Marokkanische Delegation besucht den Campus Jülich

Im Zuge der Kooperation der FH Aachen mit der Université Moulay Ismaïl in Meknès (Marokko) hat eine Delegation von fünf Professoren gemeinsam mit dem Generalkonsul des Königreichs Marokko, Jamale Chouaibi, den Campus Jülich besucht. Bei Ihrem Aufenthalt machten Sie sich ein Bild von den Studienbedingungen an der FH Aachen und besprachen weitere Schritte und Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Inzwischen bieten alle Jülicher Fachbereiche Studiengänge an, die in Kooperation mit der Universität in Marokko stattfinden. Nach dem Fachbereich Chemie und Biotechnologie exportierte zunächst der Fachbereich Energietechnik einen Studiengang nach Marokko. Nun öffnet auch der Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik zwei seiner Studiengänge für dieses Modell: Biomedizinische Technik und Scientific Programming.

Das Studium gestaltet sich wie folgt: Die marokkanischen Studierenden beginnen ihr Bachelorstudium in Meknès nach dem Vorbild des gleichnamigen FH-Studiengangs. Gleichzeitig erhalten sie Deutschunterricht. Hinzu kommen im vierten Semester Blockseminare auf Deutsch, die Hochschullehrerinnen und -lehrer aus Aachen abhalten. Die letzten beiden Semester verbringen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Deutschland. Das Studium schließen sie mit einem Doppel-Bachelorabschluss beider Partnerhochschulen ab. 

Künftig bis zu 150 Studierende aus Marokko an der FH Aachen

Die Kooperation der beiden Hochschulen, die von Hamid Chayeb koordiniert wird, wurde vor einigen Jahren von Prof. Dr. Thomas Mang und Prof. Dr. Walter Rath aus der Taufe gehoben – ein komplexes Unterfangen, schließlich galt es unter anderem, Vertragsverhandlungen bezüglich der Studienabläufe und Finanzen zu führen sowie einen Projektantrag beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zu stellen. Insgesamt dauerte dieser Prozess länger als zwei Jahre. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

"In den kommenden Jahren rechnen wir damit, dass wir pro Semester 120 bis 150 Studierende aus Marokko hier an der FH Aachen haben werden", sagte Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Ing. Josef Rosenkranz. Auch der Generalkonsul des Königreichs Marokko unterstrich das Potential und die Relevanz der Zusammenarbeit nicht nur der beiden Hochschulen, sondern auch zweier Länder: "Es ist eine gute Möglichkeit, eine Brücke zwischen den beiden Ländern zu schlagen und die bestehende Partnerschaft zu stärken". Und weiter: "Deutschland rangiert auf Platz sechs der marokkanischen Handelspartner. Auch das Thema Erneuerbare Energien ist für uns ein immer größer werdender Wirtschaftsfaktor, aber unser Schwachpunkt ist die Forschung. Hier hoffen wir, durch die Kooperation mit der FH Aachen den Fortschritt im eigenen Land vorantreiben zu können."

Die Absolventinnen und Absolventen sollen als hochqualifizierte Fachkräfte die Anforderungen der Industrie sowohl in Marokko als auch in Deutschland erfüllen. Deshalb arbeiten die Partnerhochschulen eng mit der Wirtschaft zusammen. Verschiedene Firmen fördern Studierende mit Stipendien oder bieten Plätze für Praktika und Bachelorarbeiten an.