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Gegen Mobilfunk-Kriminalität

Studenten der FH Aachen unterstützen das Cybercrime Kompetenzzentrum des LKA NRW

„Irgendwie hat es sich cool angehört, die Bachelorarbeit beim Landeskriminalamt  machen zu können“, darüber sind sich die beiden frisch gebackenen FH-Absolventen vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik einig. Sie sind die ersten Studenten der Fachhochschule Aachen, denen diese Möglichkeit geboten wurde.

„Für uns war das erst einmal vollkommenes Neuland in der internen Logistik“, sagt Diplom-Ingenieur für Nachrichtentechnik (FH) Michael Breuer, Sachverständiger im<link http: www.polizei-nrw.de external-link-new-window external link in new> Landeskriminalamt NRW (LKA NRW). Er hatte die Studenten während der Bachelorarbeit betreut und war als Ko-Referent und Prüfer tätig. „Wir mussten ein Thema finden, bei dem sichergestellt war, dass die Studenten keine Einsicht in personenbezogene Daten haben. Gleichzeitig sollte es aber auch einen Mehrwert für beide Seiten bieten.“ Die Aufgabe eines Studenten lautete, Handys auf schädliche Programme, sogenannte Sabotagesoftware, zu untersuchen. Dazu hat er mithilfe eines kleinen eigenen Mobilfunknetzes den Datenverkehr eines Mobiltelefons untersucht. „Dieses Netz kann ich mit einer Software verwalten und sehen, ob eine Schadsoftware auf dem Handy kommuniziert.“ 

Im Bereich der forensischen Untersuchung von Mobiltelefonen hat auch der zweite Student geforscht. Er wollte herausfinden, wo bestimmte Informationen auf einem Handy gespeichert werden. „Das ist wichtig für zukünftige Analysen. Ich weiß dann: Beim Modell XY muss ich an dieser Stelle nach einer SMS suchen.“  Dazu lässt er ein Programm das Handy mit vorher festgelegten Daten bespielen. „Da ich diese Daten kenne, muss ich sie nur noch im Speicher finden.“  Beide Studenten haben ihre Arbeiten im LKA NRW im Sachgebiet Iuk-Ermittlungsunterstützung des Cybercrime-Kompetenzzentrums erstellt.
Die Ergebnisse der Studenten sieht das LKA NRW als Vorarbeiten an, um kurzfristig auf die sich rasch verändernde Mobilfunkwelt reagieren zu können. „Natürlich sollen sie noch weiterentwickelt werden“, sagte Norbert Braun, der als Sachverständiger dort tätig ist. 

Einer der Absolventen hat sich aufgrund seiner im LKA NRW erworbenen Einblicke in die Materie der IT-Forensik dazu entschlossen, sich nach dem Studium beim LKA zu bewerben. In einem Auswahlverfahren konnte er sich gegen viele Mitbewerber durchsetzen und wurde als Ingenieur beim Landeskriminalamt NRW angestellt.

„Die projektorientierte Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Aachen im Zusammenhang mit der Erstellung von Bachelorarbeiten wollen wir gerne weiter ausbauen“, erklärte der Direktor des LKA NRW, Wolfgang Gatzke, der erst vor wenigen Monaten die Kooperationsurkunde gemeinsam mit dem Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, unterzeichnet hatte.

Auch Prof. Dr. Marko Schuba, betreuender Professor, ist sehr zufrieden über die Zusammenarbeit mit dem LKA: „Wir sind froh, wenn wir den Studierenden praxisnahe Projekte anbieten können. Da ist die Motivation noch einmal höher.“ Bei beiden Studenten äußerte sich das in ihren Noten: Sie erhielten eine 1,0 für ihre Abschlussarbeiten.

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