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Fulbright Summer School 2019 in die USA

Gastbeitrag dreier Studentinnen der FH Aachen


Im Sommer dieses Jahres waren drei Studentinnen des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik (Studiengang: Media and Communications for Digital Business (MCD)) aus dem vierten Semester in den USA und absolvierten eine Summerschool. Hier berichten sie von ihren Erfahrungen: 

Dreieinhalb Wochen an einer amerikanischen Hochschule das Campusleben kennenlernen, ein Stipendium von der renommierten Fulbright Kommission erhalten, den amerikanischen Lifestyle erleben? Das alles hörte sich sehr verlockend an und so bewarben wir uns im Rahmen der Fulbright Kommission für das Summer Institute in den USA für Fachhochschulstudierende. Das Programm bietet zweit Themenschwerpunkte an: „Communicating Across Disciplones: New Approaches for Applied Sciences an der Virginia Tech“ in Blacksburg, Virginia und „The Urban Turnaround: The Transition from Smokestacks to Sustainable Industries“ am Washington & Jefferson College in Washington, Pennsylvania. 

Nach der Zusage ging alles recht schnell: Kaum hatten wir die Klausuren hinter uns, hieß es auch schon Koffer packen und ab nach Frankfurt zum Flughafen. Den Flug nach Washington DC verbrachten wir noch gemeinsam – ab dort trennten sich unsere Wege: Nora und Lena fuhren noch weiter nach Pennsylvania und für Antonia ging es nach dem Aufenthalt in DC mit ihrer Gruppe nach Virginia. Beide Programme bestehen aus ca. 20 FH Studierenden aus den unterschiedlichsten Studiengängen, die aus ganz Deutschland kommen. 

Lena und Nora in Washington, PA

Für Lena und Nora ging es nach dem Flug mit dem Bus nach Washington, PA. Endlich angekommen, zogen wir auch schon in unser neues zuhause für die nächsten drei Wochen ein: Ein Verbindungshaus direkt auf dem Campusgelände des Washington & Jefferson Colleges. So konnten wir die „real american student experience“ noch besser erleben. Die ersten paar Tage nutzen wir, um uns ein wenig einzugewöhnen. Unsere drei amerikanischen „Buddies“, die mit uns im Verbindungshaus gewohnt haben, uns mit Rat und Tat zur Seite standen und sogar für einen Midnight Snack zu „Walmart“ fuhren, schlossen wir schnell ins Herz. Auch in der Zeit nach den Kursen und am Wochenende verbrachten wir beinahe jede freie Minute zusammen. 

Am ersten Montag gingen dann unsere Kurse los. Im Großen und Ganzen ging es in der ersten Woche um die Geschichte der Stadt Pittsburgh und der Region von Western Pennsylvania, in der zweiten Woche um die aktuelle Situation und in der dritten Woche, um die Zukunftsgestaltung der Umgebung. Im Zuge dessen, konnten wir sowohl unsere Design-, als auch unsere Marketing- und Kommunikationskenntnisse gebrauchen. Durch die Zusammenarbeit mit den anderen Studierenden kamen wir auf interessante Ergebnisse und diskutierten zum Beispiel über „Fracking“, das amerikanische Bildungssystem, Patriotismus, Politik und gestalteten am Ende des Kurses ein Reinnovationskonzept für Washington, PA. Hier konnten wir vieles, was wir im MCD Studium gelernt haben, auch praktisch anwenden. 

Abends und am Wochenende standen immer viele tolle Freizeitaktivitäten auf dem Plan: Von Bowling, über den Besuch eines Footballgames, über Barbecue und Tea Tasting bis zu gemeinsamen Abenden auf der Veranda unseres Hauses. Die letzten Tage in der Landeshauptstadt waren ein echtes Highlight und haben unseren Aufenthalten perfekt abgerundet. 

Antonia auf dem Campus der Virginia Tech

Während Lena und Nora auf dem kleinen, privaten Campus des W&J Colleges untergebracht waren, bezog Antonia zusammen mit ihrer Mitbewohnerin ihr Zimmer auf dem riesigen Campus der Virginia Tech. Ein Campus, wie bei High-School Musical, mit riesigen Sportanlagen für Football, Baseball, Soccer etc., weiten Grünflächen und überall Wohnhäuser für Studierende. Auch die Mensa war dementsprechend groß und es gab gefühlt kein Essen, was es hier nicht gab. Von mexikanischen Nachos über thailändischen Reis bis hin zu italienischer Pizza oder veganen Gerichten. Nicht umsonst zählt die Mensa dieses Colleges zu einer der Besten in ganz Amerika. Neben dem leckeren Essen hatten auch wir natürlich Unterricht. 

Kommunikation und Theater standen auf dem Programm. Auch hier halfen die gelernten Inhalte aus dem MCD Studium weiter. Nicht nur einmal mussten wir aus uns herausgehen, und ganz nach dem Motto „Steppin‘ out of your Comfort Zone“ agieren. Vorbereitet wurden wir Fulbrighter auf den großen Showdown am Ende des Aufenthaltes: einen „TedTalk“. Jeder einzelne durfte einen dreiminütigen Vortrag über eine Herzensangelegenheit halten, der nach Zustimmung auch auf dem YouTube-Kanal des Colleges hochgeladen wurde. 

Auch wir haben natürlich jede freie Minute genutzt, um die Umgebung zu erkunden. Viele Aktivitäten, wie Wandern, Mountainbiking oder Klettern im Hochseilgarten, fanden in der wunderschönen Natur Western Virginias statt. Aber auch Besuche im Cultural Communication Center oder auf der Smithfield Plantation, einer Farm, die früher Sklaven gehalten hat, standen auf dem Programm. Krönender Abschluss war unser umgedichteter Song „Party at Virginia Tech“, den wir unseren Mentoren am letzten Abend vorgesungen haben. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge gingen auch diese tollen dreieinhalb Wochen zu Ende.

Der nicht-touristische Blickwinkel
 
Wir durften sehr viel erleben und es gab viele positive und natürlich auch ein paar negative Erlebnisse, die unser interkulturelles Verständnis geprägt haben. Vor allem die permanente Unterstützung und hervorragende Organisation hat uns sehr gut gefallen und dafür gesorgt, dass wir uns wie zu Hause gefühlt haben. Durch die Summerschool konnten wir unseren Horizont erweitern und auch viel für unser persönliches Leben mitnehmen. Auch die Erfahrung jeden Tag von Menschen umgeben zu sein, die eigentlich fremd waren, hat unser Gefühl für Gruppendynamik geprägt, aber auch Fremde zu Freunden gemacht. 

Alles in allem war es eine tolle und ereignisreiche Zeit und wir können jedem nur empfehlen sich für einen Auslandsaufenthalt, sei es in den USA oder woanders, zu bewerben. Pennsylvania und Virginia mögen zwar nicht die beliebtesten Reiseziele der USA sein, aber gerade deswegen war es besonders interessant, das Land von einer nicht so touristischen Seite kennen lernen zu dürfen. Gerade im Rahmen von Summerschools hat man die Möglichkeit in kurzer Zeit sehr viele Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln und Freundschaften zu schließen- so eine Chance bekommt man nicht oft.