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Dr.-Richard-Escales-Preis für Prof. Gebhardt

Ehrung für besondere Leistungen in der Vermittlung technischen Fachwissens

 

Prof. Dr. Andreas Gebhardt ist mit dem Dr.-Richard-Escales-Preis ausgezeichnet worden. Der ehemalige Dekan des Fachbereichs Maschinenbau und Mechatronik der FH Aachen und Pionier im Bereich der additiven Fertigungsmethoden wird für "besondere Leistungen in der Vermittlung technischen Fachwissens" geehrt – so heißt es in der Urkunde. Der Preis wird alle drei Jahre vom Carl Hanser Verlag vergeben. 

"Mir ist es ein Anliegen, Dinge zu systematisieren", kommentierte Prof. Gebhardt seine Tätigkeit im Bereich der additiven Fertigung. Sein Grundlagenwerk "Additive Fertigungsverfahren" ist bereits 1995 in der ersten Auflage erschienen, sein jüngstes Buch "Produktgestaltung für die Additive Fertigung" (mit den Co-Autoren Julia Kessler und Alexander Schwarz) wurde gerade veröffentlicht – dazwischen lagen zahlreiche weitere Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen in Deutsch und Englisch.

Gebhardt studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen und kam Anfang der 1990er-Jahre als Geschäftsführer der Laser Bearbeitungs- und Beratungszentrum NRW GmbH, Aachen, in Kontakt mit dem Rapid Prototyping, das anfangs ein wichtiger Treiber für den Einsatz der erst wenige Jahre zuvor entwickelten Maschinen für additive Fertigung war. Im Jahr 2000 wurde er als Professor für "Hochleistungsverfahren der Fertigungstechnik und Rapid Prototyping" an die FH Aachen berufen, der er nach seiner Emeritierung im August 2019 als Lehrbeauftragter treu bleibt. Daneben ist er aktiv als Geschäftsführer der Centrum für Prototypenbau GmbH, Erkelenz, und der IWF Institut für werkzeuglose Fertigung GmbH, Aachen.

Die entscheidende Rolle spielte der 3-D-Druck diesmal auch bei der neu designten Siegestrophäe. Bereits Anfang 2019 gab der Carl Hanser Verlag dazu der italienischen Künstlerin Lady Be den Auftrag für ein Mosaik, das den Namensgeber des Preises darstellt. Dr. Richard Escales hatte 1910 die mittlerweile im Carl Hanser Verlag erscheinende Zeitschrift Kunststoffe gegründet. Die Besonderheit des nach einer über 100 Jahre alten Schwarzweißzeichnung erstellten farbigen Werks: Alle "Mosaiksteinchen", aus denen das Porträt sich zusammensetzt, bestehen aus Kunststoff – teilweise bei näherer Betrachtung gut erkennbare Spielzeugfiguren. Mit dem Auftrag verband sich die Absicht, dieses 30 x 30 cm große Wandbild künftig als neue und unverwechselbare Trophäe in additiver Fertigung reproduzieren zu lassen.

Die festliche Verleihung des Dr.-Richard-Escales-Preises wurde in diesem Jahr gemeinschaftlich ausgerichtet vom Carl Hanser Verlag und dem Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF). Hanser-Geschäftsführer Wolfgang Beisler und VDWF-Präsident Prof. Thomas Seul konnten zur Preisverleihung über 100 Gäste aus der Kunststoffbranche willkommen heißen.