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Simulierter Angriff

Experten der FH Aachen unterstützen das Bundeskriminalamt


Ob Fitnesstracker, smartes Auto oder vollautomatisierte Produktion: Die Digitalisierung schreitet mit großer Dynamik voran und erfasst alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Doch der Fortschritt hat auch Schattenseiten: Die steigende Anzahl digitaler Geräte bietet Cyberkriminellen immer neue potenzielle Ziele.

Das Bundeskriminalamt hat jetzt in Wiesbaden interessierten Medienvertreterinnen und Medienvertretern das Bundeslagebild Cybercrime für das Jahr 2018 vorgestellt. Ein Schwerpunkt des Bundeslagebilds Cybercrime 2018 sind Cyberangriffe auf Unternehmen und kritische Infrastrukturen. Um die Gefahren solcher Angriffe zu verdeutlichen, unterstützten Wissenschaftler der FH Aachen das Bundeskriminalamt bei der Präsentation gemeinsam mit der Firma @yet Industrial IT-Security.  

Die Wissenschaftler des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik demonstrierten in Form eines "Live-Hacks" einen Angriff auf einen industriellen Produktionsprozess, mit welch einfachen Mitteln moderne Industrieanlagen gehackt werden können. In wenigen Minuten kaperten die Forscher die Anlage und steuerten den Produktionsprozess nach Belieben. "Aufgrund der oft fehlenden Trennung der IT im Büro und der Produktionsanlage im Werk, ist es häufig möglich, von der einen Seite auf die andere zuzugreifen", erklärte Hans Höfken, Experte für IT-Security an der FH Aachen. Auf diese Weise sei es Kriminellen möglich, Einfluss auf Abläufe in der Produktion zu nehmen und diese sogar ganz abzuschalten. "Deshalb müssen sich Unternehmen im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung mit diesem Thema beschäftigen", so Prof. Dr. Marko Schuba, der an der FH Aachen im Bereich IT-Security, Datennetze und IT-Forensik lehrt. Zwar sei in den letzten Jahren die Bedeutung der IT-Sicherheit im industriellen Umfeld stark gewachsen, dennoch würde noch zu wenig getan.

An der FH Aachen steht dieses Thema schon lange im Fokus von Lehre und Forschung. Regelmäßige Veranstaltungen wie der IT-Forensik-Workshop oder die Tagung zur Industrial IT-Security ergänzen die Lehre und ziehen Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland an.