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Zentrale Herausforderungen der euregionalen Mobilitätsplanung

Tagung des FH-Instituts European Center for Sustainable Mobility

 

"Wir müssen Raumplanung und Verkehrsplanung eng miteinander verzahnen" – mit diesem Appell wandte Prof. Dr. Christoph Hebel sich an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 3. Fachtagung des FH-Instituts European Center for Sustainable Mobility (ECSM), die im Hauptgebäude der FH Aachen stattfand. Rund 100 Fachleute aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung waren an die FH gekommen, um über die Perspektiven und Chancen für die Mobilität in unserer Region zu diskutieren.

Es sind drei Faktoren, die dieses Themenfeld in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bestimmen werden:

  • Wir stehen an der Schwelle zur Mobilitätswende, die von veränderten Mobilitätswünschen und –anforderungen der Menschen ebenso geprägt ist wie von äußeren Zwängen, etwa in Bezug auf Luftqualität und Klimawandel.
  • Die Rheinische Region wird in den nächsten Jahrzehnten im Zuge des Braunkohleausstiegs voraussichtlich bis zu 15 Milliarden Euro Strukturfördermittel erhalten.
  • Durch die Schließung der Tagebaue steht Raum zur Verfügung, der für Wohnen und Gewerbe genutzt werden kann – der aber auch an die bestehende Infrastruktur angeschlossen werden muss.

"Bei unserer Tagung geht es um die zentralen Herausforderungen der euregionalen Mobilitätsplanung", betonte ECSM-Direktor Prof. Hebel. Es gelte, ein integriertes Konzept für die gesamte Region zu erstellen, in dem die unterschiedlichen Verkehrsträger intelligent vernetzt werden. So wurde etwa das Konzept der Regio-Tram vorgestellt, die in Zukunft das Ballungszentrum Aachen mit dem Aachener Nordraum und dem nördlichen Kreis Düren verbinden soll. Diese Tram könnte auch den neuen Forschungsflugplatz Merzbrück anfahren – für dieses Vorhaben wurde jüngst der Startschuss gegeben.

Das Ziel der Fachtagung, die in Kooperation mit der StädteRegion Aachen ausgerichtet wurde, war es, die Akteurinnen und Akteure aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenzuführen und aus dem Informationsaustausch heraus neue Ideen und Projekte zu generieren. In kurzen Impulsvorträgen wurden laufende Vorhaben und künftige Pläne vorgestellt, wobei vor allem die grenzüberschreitende und (eu)regionale Mobilität eine wichtige Rolle spielen. Es wurde deutlich, dass gerade im Zusammenspiel der Partnerinnen und Partner aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien noch Hindernisse zu überwinden sind – etwa, wenn die Etablierung grenzüberschreitender Mobilitätsangebote an infrastrukturellen Problemen scheitert. Jan Schliewert, Vertreter der Region Aachen beim Europäischen Verbund für Territoriale Zusammenarbeit, sprach von der "mentalen Mobilität", die es erst ermögliche, die Vorzüge dieser internationalen Region zu erfahren.