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In weiter Ferne, so nah!

Architekturstudierende präsentieren Ergebnisse des Formine-Workshops


Den Blick in die Ferne schweifen lassen, über den Lago Maggiore und den Monte Tamaro hinweg – und doch ein Auge fürs Detail, für Material, Form und Licht haben. Prof. Thomas Tünnemann bietet jedes Jahr einen Workshop für Architekturstudierende im Bergdorf Formine an, das unweit der schweizerisch-italienischen Grenze liegt. Die Arbeiten, die im letzten Jahr entstanden sind, werden jetzt im Gebäude des Fachbereichs Architektur gezeigt.

Bei der Vernissage erläuterte Prof. Tünnemann, der Workshop 2019 habe sich mit der Neuinterpretation der Terrassendekoration beschäftigt. So laute der Titel der Ausstellung dann auch "In Cima" – obenauf. Die Aufgabe der Studierenden sei es gewesen, sich mit dem Ort auseinanderzusetzen und mit großer kreativer Freiheit Ideen für die Geländersockel zu entwickeln und umzusetzen. Die Konzepte der Studierenden sind unterschiedlich: Einige haben sich an Details der Gebäude orientiert, an Fenstern, Mauern oder Schornsteinen. Andere sind auf Motive aus der Natur eingegangen, etwa den See oder einen Kormoran. Zeichnungen, Installationen, Skulpturen – die Bandbreite der Umsetzungen ist groß. Prof. Tünnemann betonte, ein wichtiger Teil des Workshops sei die Präsentation der Ergebnisse. Da ist zum einen das von den Studierenden entwickelte Stahlregal, das die Arbeiten der Studierenden zeigt; zum anderen gibt es einen Katalog, der die Ergebnisse vorstellt.

Erst so nah, bald in weiter Ferne: Schon seit Jahren arbeitet Prof. Tünnemann eng mit der Berliner Kuratorin Isolde Nagel zusammen. Bislang wurden die Formine-Ausstellungen immer in einer Galerie gezeigt. In diesem Jahr bietet sich dem FH-Team aber eine ganz besondere Gelegenheit: Drei Wochen lang wird "In Cima" in einem Schaufenster im Haus der Statistik zu sehen sein, direkt am Alexanderplatz. Das Gebäude steht seit zehn Jahren leer, derzeit werden Konzepte für eine gemeinwohlorientierte Folgenutzung entwickelt. Dabei spielen auch Veranstaltungen und Ausstellungen eine wichtige Rolle.

Möglich gemacht wurden Workshop und Ausstellung durch die Unterstützung des Bremer Vereins zur Förderung des deutsch-italienischen wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs e.V.

Die Arbeiten der Studierenden können noch bis zum 29. Januar 2020 zu den regulären Gebäudeöffnungszeiten im Fachbereich Architektur, Bayernallee 9, Brücke 4, 52066 Aachen betrachtet werden. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss wird die Ausstellung vom 7. bis 29. März 2020 im Haus der Statistik in Berlin (Ecke Karl-Marx-Allee/Otto-Braun-Straße) zu sehen sein.