Details

Von Asteroiden umgeben

FH Aachen veranstaltet 32. Raumfahrtkolloquium


Über 850.000 – das ist die Anzahl an bekannten Asteroiden, die um die Sonne kreisen. 21.400 von ihnen befinden sich in Erdnähe. Bereiten Asteroiden auf der einen Seite Sorgen um Einschläge auf der Erde, bieten sie auf der anderen Seite auch Chancen: Als ein Überbleibsel der Zeit, in der unser Sonnensystem entstand, können wir durch sie eine Menge über seine und damit auch unsere Vergangenheit erfahren. Aufgrund der vielschichtigen Fragen, die mit diesen Himmelskörpern verbunden sind, fand das 32. Raumfahrtkolloquium unter dem Motto "Asteroiden: Wissenschaft – Missionen – Gefahren" statt und ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen, der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik e.V. (DLR).

"Für mich ist es jedes Jahr aufs Neue eine sehr angenehme Pflicht, das Raumfahrtkolloquium zu besuchen", begrüßte der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, die Anwesenden und lächelte in die Runde. "Ich rechne mit tollen Vorträgen." Und nichts Anderes erwartete die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer.

Das Besondere am Raumfahrtkolloquium sei es, verschiedene Themen unter einem Motto zusammenzubringen, um in der Gesamtheit über die einzelnen Facetten und Zusammenhänge diskutieren zu können, sagt Prof. Dr. Bernd Dachwald über das Format des Raumfahrtkolloquiums. Als sein langjähriger Organisator hat er gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Markus Czupalla viele hochkarätige Referentinnen und Referenten zum Themenkomplex "Asteroiden" zusammengebracht. Und so ermutigte auch Engelbert Plescher vom Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik als langjähriger Vertreter der DGLR die Anwesenden: "Diskutieren Sie miteinander. Stellen Sie Fragen."

Der Dekan, Prof. Dr. Peter Dahmann, zeigte sich ebenfalls überzeugt von dem jährlichen Kolloquium: "Das Raumfahrtkolloquium ist eine tolle Möglichkeit, um zu erfahren, was in der Raumfahrtforschung wichtig und möglich ist", sagte er und leitete im Anschluss in die zahlreichen Vorträge ein: So wurde der erste Vortrag von einem Wissenschaftler gehalten, dessen Name seit 2015 ein Asteroid trägt: Dr. Gerhard Drolshagen von der Universität Oldenburg führte in die Thematik der Asteroiden ein. Darüber hinaus berichtete Dr. Tra-Mi Ho vom DLR Bremen von der Landung auf einem Asteroiden und Dr. Stefanus Schröder vom DLR Berlin von den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Landung. Da noch Millionen Asteroiden bislang unentdeckt sind, berichtete Dr. Rüdiger Jehn von der europäischen Raumfahrtagentur ESA darüber, was getan wird, um diese aufzuspüren. Gisela Pösges vom Geopark Ries berichtete danach über Asteroideneinschläge auf der Erde und ihre Folgen. Um solch einen Einschlag in Zukunft zu verhindern, ist es den Menschen – im Gegensatz zu den Dinosauriern vor 65 Millionen Jahren – heute möglich, einen Asteroiden von seiner Bahn abzulenken. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, erklärte Prof. Dachwald in einem zusammen mit dem Experten Dr. Christian Gritzner ausgearbeiteten Vortrag. Anknüpfend an diesen beschäftigte sich Thimo Grundmann vom DLR Bremen mit der Frage, was passieren würde, wenn ein Asteroid mit der Erde auf Kollisionskurs ist. 

Ganz nach dem Motto "Nach dem Raumfahrtkolloquium ist vor dem Raumfahrtkolloquium" machen sich Prof. Dachwald und Prof. Czupalla bereits Gedanken über die Thematik im nächsten Jahr. "Wir könnten uns vorstellen, etwas zum Thema Raumfahrt und Wetter oder aber auch Raumfahrt und Klimawandel zu machen", gewährt Prof. Dachwald schon jetzt einen kleinen Einblick in die momentanen Überlegungen für das kommende Jahr.