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"Innovationslabore" sollen neue Wertschöpfung ermöglichen

Modellregion BioökonomieREVIER Rheinland vorgestellt

 

"Vom Braunkohle- zum BioökonomieREVIER": Diesem Leitgedanken folgt das Forschungszentrum Jülich mit Partnern aus der Region - darunter die FH Aachen - in einer gemeinsamen Initiative. Im Rahmen des Strukturwandels soll das Rheinische Revier zu einer Modellregion für ressourceneffizientes und nachhaltiges Wirtschaften werden. Zum Auftakt eines zweiten Teilprojekts im BioökonomieREVIER kamen Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft in Merzenich zusammen. Das Ziel: Insgesamt 15 "Innovationslabore" sollen an der Schnittstelle zwischen (Land-)Wirtschaft und Wissenschaft aufgebaut werden und den schnellen Transfer neuer Verfahren von der Wissenschaft in die Wirtschaft ermöglichen. So entstehen aus wissenschaftlichen Erkenntnissen schneller neue Wertschöpfung und neue Arbeitsplätze – basierend auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit.

Die FH Aachen ist bei 2 der 15 Innovationslabore dabei. Die Gesamtfördersumme für die FH beträgt 1.438.980 Euro, das Projekt läuft bis Mai 2021. Formaler Projektleiter der FH Aachen ist Prof. Dr. Volker Sander vom Fachbereich Medizintechnik und TEchnomathematik, wobei das Solar-Institut Jülich eigenverantwortlich den Beitrag in dem entsprechenden Innovationslabor leistet. Hier ist der Ansprechpartner Dr. Joachim Goettsche. Das Innovationslabor "Schnittstellenlabor BioDig (SL_BIODIG)" wird an der FH Aachen eingerichtet.

Die Bundesregierung fördert das Projekt BioökonomieREVIER im Rahmen des Sofortprogramms für den Strukturwandel bis Mitte 2021 mit rund 25 Millionen Euro. In dem Projekt entwerfen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam Konzepte für den Wandel einer ganzen Region: von einer bisher stark von der Nutzung fossiler Rohstoffe geprägten Region zu einer Modellregion für nachhaltiges Wirtschaften auf Basis einer modernen Bioökonomie.

"Mit der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wollen wir die Bioökonomie in die Anwendung bringen und so zu neuen Produkten, neuen Produktionsverfahren und neuen Arbeitsplätzen kommen. Das Rheinische Revier bietet dafür beste Voraussetzungen und wird einer der Eckpfeiler sein, um die jüngst beschlossene, neue Bioökonomiestrategie der Bundesregierung mit Leben zu füllen. Das unterstützt auch den Strukturwandel", betont Forschungsstaatssekretär Thomas Rachel MdB die Bedeutung des Projektes über die Region hinaus.

Im ersten Teilprojekt von BioökonomieREVIER Rheinland wird eine Regionalstrategie ausgearbeitet. Parallel dazu entstehen aber jetzt schon die darin geplanten Innovationslabore und -plattformen an den Schnittstellen von Wissenschaft, Wirtschaft und Landwirtschaft. Sie sollen dabei helfen, die Regionalstrategie mit Fokus auf Arbeitsplätze und Innovation schnell umzusetzen. Dazu bündeln Wissenschaftseinrichtungen (Forschungszentrum Jülich, Fraunhofer Gesellschaft, RWTH und FH Aachen) und Unternehmen der Region ihre Expertisen, um aussichtsreiche Technologien, Verfahren und Dienstleistungen der Bioökonomie strukturwirksam und beispielhaft in der Region umzusetzen.

"Das Forschungszentrum Jülich ist sich seiner Verantwortung für die Region im Strukturwandel bewusst und wird mit seiner Forschung einen Beitrag leisten. Das BioökonomieREVIER steht dabei sowohl für unsere enge Zusammenarbeit mit den Partnern aus der Region als auch für den Umbruch der Region hin zum nachhaltigen Wirtschaften", bekräftigt Prof. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums.

Dass sich vom Ansatz her so unterschiedlich aufgestellte Forschungseinrichtungen in einer solchen Kooperation für die Bioökonomie gemeinsam einsetzen, ist richtungsweisend. Im Projekt treffen Organisationen und Einrichtungen zusammen, die das gesamte Spektrum von der Grundlagenforschung bis hin zur praktischen Umsetzung abdecken.

"Die nachhaltige Bioökonomie ist ein wichtiger Schritt im Strukturwandel. Mit den Innovationslaboren gehen wir auf konkrete Probleme im Rheinischen Revier ein, setzen auch in der Fläche wirksame Maßnahmen um und schaffen damit gute Voraussetzungen für den Erhalt und den Aufbau von nachhaltigen Arbeitsplätzen und echter Wertschöpfung", erklärt Projektleiter Prof. Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich den Ansatz.

Weitere Informationen: www.BiooekonomieREVIER.de