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Grenzen überschreiten

Wanderhütte am Vierherrenstein feierlich eingeweiht

„Die Hütte steht in Rheinland-Pfalz, der Kuchen steht in Nordrhein-Westfalen.“ Dahlems Bürgermeister Reinhold Müller brachte die Sache am Samstag auf dem Punkt. Die neue Wanderhütte, von Studierenden der FH entworfen und gebaut, steht an einem besonderen Ort. Der Vierherrenstein markiert seit dem ausgehenden Mittelalter eine Grenze – früher zwischen vier Herrschaften, heute zwischen zwei Bundesländern. Vor allem aber führen am Vierherrenstein zahlreiche Rad- und Wanderwege vorbei, so dass sich der Ort als Standort für eine Wanderhütte anbot. Am Samstag wurde sie feierlich eingeweiht.

Die Studiengänge der FH Aachen sind praxisnah und anwendungsorientiert – ein gutes Beispiel dafür ist der Bachelorstudiengang Holzingenieurwesen, der zum Wintersemester 2010/11 eingeführt worden ist und in dem bald die ersten Studierenden ihren Abschluss machen. Vorher stellen die angehenden Holzingenieure aber noch unter Beweis, dass sie ihr akademisches Handwerk verstehen. Dimitri Leinwerker, Alexander Schmitz, Anna Velten und Joren Amrein haben nicht nur die Pläne für die neue Wanderhütte in Dahlem erstellt, sie haben die Holzteile auch auf der Abbundanlage am Studienort Euskirchen angefertigt und die Hütte dann gemeinsam mit Handwerkern des Eifelvereins vor Ort aufgebaut. Prof. Dr. Leif Arne Peterson, der die Studierenden gemeinsam mit seinen Kollegen Uibel und Moorkamp betreut, erzählte, die angehenden Holzingenieure hätten den Bau „Mandalahütte“ getauft – in Anspielung auf die elegante, spiralförmig verlaufende Dachkonstruktion.

Eine weitere Wanderhütte wurde in Hellenthal, wenige Kilometer nördlich von Dahlem, gebaut. Grundlage war in beiden Fällen ein Wettbewerb, den der Fachbereich Bauingenieurwesen gemeinsam mit dem Naturpark Nordeifel für die angehenden Holzingenieure ausgerichtet hatte. Die Entwürfe für die Hütten mussten speziellen Anforderungen genügen: So war eine Sitzmöglichkeit für bis zu zehn Personen auf einer Grundfläche von maximal vier mal vier Metern gefordert, die Hütten mussten barrierefrei, wetterfest und vandalismussicher sein.

Am Samstag hatten nun Gäste aus Politik und Gesellschaft Gelegenheit, die neue Hütte in Augenschein zu nehmen. Unter ihnen waren auch Diane Schmitz, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Obere Kyll (Rheinland-Pfalz) und Jan Lembach, Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel. Der Eifelverein sorgte mit Kaffee und Kuchen dafür, dass Wanderer und Radfahrer gestärkt den Rückweg antreten konnten – über die Landesgrenzen hinweg.