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DFG fördert zwei Projekte am INB

Kooperationen mit der Uni Stuttgart und dem Forschungszentrum Jülich

 

"Dass in einer Arbeitsgruppe zwei Projekte gleichzeitig von der DFG gefördert werden, ist selten. Dass dies an einer FH vorkommt, dürfte nahezu einzigartig sein." Der Leiter des Instituts für Nano- und Biotechnologien der FH Aachen (INB), Prof. Dr. Michael J. Schöning, kann mit einer Erfolgsmeldung aufwarten, die für eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften wie die FH Aachen sehr ungewöhnlich ist: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat gleich für zwei Forschungsprojekte eine Förderung zugesagt.

Das erste Projekt betreibt das INB gemeinsam mit dem Team von Prof. Dr. Christina Wege, der Leiterin der Forschungseinheit Molekulare und Synthetische Pflanzenvirologie am Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme der Universität Stuttgart. Dabei wird untersucht, ob Tabakmosaikviren als Nanocarrier (Nanoträger) genutzt werden können. Biomoleküle – beispielsweise Enzyme oder Erbgutbestandteile – werden an die Viren angekoppelt, um sie auf Biosensoren besser untersuchen zu können. Dabei kommt den Forscherinnen und Forscher die röhrchenförmige Gestalt der Viren zugute – auf der Sensoroberfläche sind diese ausgerichtet "wie die Zinnsoldaten", so die Beschreibung von Prof. Schöning. Generell lassen sich damit die Biomoleküle auf der Sensoroberfläche stabilisieren, um die Genauigkeit der Messergebnisse zu erhöhen und auch die einzelnen Bindungs- und Kopplungsreaktionen besser zu verstehen.

Gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) untersucht das INB in einem zweiten Projekt, wie Magnetnanopartikel in Biosensoren eingesetzt werden können. Dabei sollen Testkits entwickelt werden – sogenannte Assays –, die etwa bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen könnten. Neben den bekannten biochemischen Messgrößen werden in dem neuen Verfahren auch die magnetischen Eigenschaften erfasst – eine präzisere Analyse ist die Folge. Durch den zusätzlichen Einsatz einer Feldeffektmessung lassen sich Rückschlüsse auf die Ladungseigenschaften ziehen und damit die Ergebnisse weiter verbessern. Einen weiteren Vorteil sieht Prof. Schöning darin, dass die Sensorchips durch das Ein- und Ausschalten des Magnetfelds regenerierbar sind. An dem Forschungsprojekt sind Dr. Corinna Kaulen (INB) und Prof. Dr. Hans-Joachim Krause (FZJ) beteiligt.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist die zentrale Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland. Sie dient der Wissenschaft in all ihren Zweigen durch die Förderung von Forschungsprojekten an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. Im Jahr 2019 wurden durch die DFG 31.150 Projekte mit einer jahresbezogenen Bewilligungssumme von 3,3 Milliarden Euro gefördert. Basis der Förderentscheidungen der DFG sind Gutachten von Gutachterinnen und Gutachtern aus den jeweiligen Wissenschaftsbereichen.