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Wärme aus der Tiefe

NOWUM-Energy ist Forschungspartner bei Machbarkeitsstudie Tiefengeothermie

Der Standort Düren-Kreuzau wurde für den Wettbewerbsaufruf „Wärme aus Tiefengeothermie für NRW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) ausgewählt. Das Ziel des Projektes ist die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für eine auf Tiefengeothermie basierende Wärmeversorgung in Düren und Kreuzau. Ein erster Entwurf ist hier zu sehen. Foto: WIN.DN


Eine umweltfreundliche Wärmeversorgung für die Bereiche Wohnen und Industrie ist gerade für die energieintensive Papierindustrie im Rurtal wichtig. Der Standort Düren-Kreuzau wurde für den Wettbewerbsaufruf "Wärme aus Tiefengeothermie für NRW" des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) ausgewählt. Das Ziel des Projektes ist die Durchführung einer Machbarkeitsstudie für eine auf Tiefengeothermie basierende Wärmeversorgung in Düren und Kreuzau. Im Fokus der Versorgung stehen Produktionsbetriebe, insbesondere die Papierindustrie entlang der Rur. Durch die Verwendung einer Fernwärmetrasse mit drei Temperaturniveaus (z. B. 40-60 °C, 70-90 °C und 100-120 °C) bestünde die Möglichkeit zur Anbindung sowohl der Industrie als auch bestehender und neuer lokaler Fernwärmenetze und Quartiere. Durch die Nutzung der rücklaufenden Wärme im jeweils niedrigeren Temperaturniveau und die mögliche Einspeisung von Prozess-Abwärme und Solarthermie könnte ein hoher Wirkungsgrad der Wärmenutzung im gesamten Netzgebiet erreicht werden.  

"Für den Wirtschaftsstandort Düren und den Strukturwandel ergibt sich eine wichtige neue Option. Wir sind dankbar, dass wir für die Machbarkeitsstudie ausgewählt wurden. Das Vorhaben knüpft sehr gut an unsere anderen Projekte mit dem Fokus neue Energiequellen an", freut sich Thomas Hissel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Stadt Düren "WIN.DN GmbH".

Als Forschungspartner sind das Fraunhofer-Institut für Energiesysteme und Geothermie, das Institut NOWUM-Energy der FH Aachen und das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen involviert. Die Koordination übernimmt die WIN.DN GmbH. Als Energieunternehmen sind die Stadtwerke Düren sowie die Leitungspartner beteiligt.

Prof. Dr. Isabel Kuperjans, Leiterin des Instituts NOWUM-Energy freut sich über die Zusammenarbeit und betont: "In Düren und Kreuzau müssen alternative Energieressourcen für die heimische Papierindustrie erschlossen werden. Geothermie und Abwärme wären ein wichtiger Baustein klimafreundlicher Energieversorgung."

Ein besonders großer Stellenwert bei der Durchführung der Machbarkeitsstudie wird auf die Praxispartner aus dem Bereich der Papierindustrie gelegt. Der Industriepark Niederau, die Papierfabrik Niederauer Mühle GmbH, die Schoellershammer GmbH, VOITH Paper Fabrics Düren GmbH, Neapco Europe GmbH und die Modellfabrik Papier gGmbH sind nur einige der wichtigen Industriepartner, die von diesem Projekt profitieren können.

"Für uns als Papierunternehmen am Standort Kreuzau ist es in der aktuellen Situation des Strukturwandels besonders interessant, neue Möglichkeiten geliefert zu bekommen. Daran arbeiten wir als Familienunternehmen sehr gerne mit. Wir sind begeistert von den Entwicklungen, die zurzeit im Raum Düren stattfinden", äußert sich Holger Autenrieb, Geschäftsführer der Papierfabrik Niederauer Mühle.

Bei der Präsentation der Wettbewerbsergebnisse brachte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, das Anliegen des Landes auf den Punkt: "Wir bringen die Wärmewende in Nordrhein-Westfalen weiter voran. Die Tiefengeothermie bietet hierbei große Potenziale, die wir stärker nutzen wollen. Die Kommunen sind ein verlässlicher Partner, wenn es darum geht, die klimafreundliche Wärmeversorgung vor Ort voranzutreiben und die Tiefengeothermie in der Fläche nutzbar zu machen."