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Auszeit beim Fliegen

Student Michael Hermann ist Gleitschirmflieger

Foto: Michael Hermann

In unserer Reihe "Auszeit" erzählen wir, was unsere Studierenden interessiert und begeistert und was sie tun, wenn sie nicht studieren. Hier berichten wir über Michael Hermann, der nicht nur Luft- und Raumfahrttechnik an der FH Aachen studiert, sondern auch in seiner Freizeit – in seiner Auszeit – den Traum vom Fliegen lebt. In seiner Heimatstadt in Bayern, nahe der Zugspitze, fliegt er mit seinem Gleitschirm durch die Lüfte.

"Das ist Freiheit" – Michael Hermann spricht vom Fliegen, genauer gesagt vom Gleitschirmflug. Neben seinem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen macht er gerade einen Gleitschirm-Schein.

"Als Kind war ich öfters in den Alpen spazieren und habe die Gleitschirmflieger gesehen", erzählt Michael. Die Faszination des Fliegens lässt ihn bis heute nicht los. 2018 verlässt er seine bayerische Heimat und zieht nach Aachen, um an der FH Aachen Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren. Sein neues Zuhause Aachen hat er zu schätzen und lieben gelernt, eins kann es ihm jedoch trotz Lousberg nicht bieten: "Gut, die Alpen fehlen", sagt Michael schmunzelnd über Aachen. "Deswegen fahre ich immer wieder zurück in die Heimat", fügt er hinzu.

Als er im Rahmen seines Studiums im zweiten Semester den Arbeitskurs "Segelfliegen" beim Dekan des Fachbereichs Prof. Dr. Peter Dahmann absolviert hat, packt ihn der Traum vom Fliegen noch mehr. Zunächst möchte er einen Motorflugschein auf dem Forschungsflugplatz in Merzbrück machen und beginnt auch damit, merkt aber schnell: "Das Motorfliegen ist für mich nicht richtig Fliegen, sondern mehr das Managen von Fluginstrumenten, Funk und Lufträumen. Und dann habe ich mich an die Alpenspaziergänge erinnert. Wie war das nochmal mit dem Gleitschirm? Du brauchst nur einen Rucksack mit deinen Flügeln drin, machst ihn auf und fliegst los."

Michael wartet nicht lange und lernt Gleitschirmfliegen in seiner Heimat. Seit einem Jahr fährt er am Wochenende immer wieder nach Süddeutschland, um einen Kurs zu belegen und bald seine Prüfung abzulegen. Er wandert dann mit Gleitschirm auf dem Rücken in den Alpen und übernachtet dort, bevor am nächsten Tag der Flug ansteht: "Auf dem Berg morgens aufwachen, den goldenen Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer in den Tälern bewundern und sich dann mittags in die Luft schwingen und vom Wind treiben lassen", so beschreibt Michael das Gefühl des Gleitschirmflugs. Und weiter: "Der tollste Moment war, als ich das erste Mal auf dem Berg stand, loslief und der Boden unter mir entschwand. Wenn man dann in einen warmen Aufwind einfliegt und nach oben gezogen wird, bekommt man richtig Energie – im mentalen und physikalischen Sinne."