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Drohnen-Testflug unter Realbedingungen

Erster Praxistest im Rahmen des SkyCab-Projekts

Foto: Lukas Laarmann


Im Rahmen des Forschungsprojekts SkyCab entwickelt ein interdisziplinäres Konsortium unter Beteiligung der FH Aachen ein Flugtaxi mit dazugehörigem Mobilitätskonzept für die Menschen zwischen Maas, Rhein und Ruhr. Mit vereinter Expertise aus dem Flugzeug- und Automobilbau, Design, sowie diversen Experten in der Entwicklung neuer Mobilitätsformen will das Team wissenschaftliche Antworten in der öffentlichen Diskussion über den Nutzen von Flugtaxis liefern. Jetzt fand am Flughafen Mönchengladbach (MGL) ein erster Praxistest statt.
Eine Songbird-Drohne von Germandrones startete als klein-skaliertes SkyCab zum Flug um das Mönchengladbacher Stadtgebiet mit Zwischenlandung am Borussia-Stadion im Nordpark. Die Flugstrecke demonstriert damit alle Elemente der Lufttaximission: Start am Mobilitätshub Airport MGL, Flug und Zwischenlandung im urbanen Raum. "Eine spätere Flugtaxiroute könnte als Zubringer den Flughafen mit dem Nordpark als internationalem Gewerbepark und renommierter Sportstätte verbinden", erläutert MGL-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus.
Um die neuen Fluggeräte nachhaltig und vor allem sicher in den aktiven Luftraum zu integrieren, finden bereits die SkyCab-Testflüge in Übereinstimmung mit Luftfahrtstandards und nach Genehmigung durch die Luftfahrtbehörden in Zusammenarbeit mit der DFS Aviation Services (DAS), dem Flugsicherungsanbieter des Flughafens Mönchengladbachs, statt. Das komplexe Verfahren hat sich gelohnt, wie Projektleiter David Osten sagt: "Wir haben ein gutes Zwischenergebnis und kommen einer technisch und flugbetrieblich sicheren Lösung näher."

Sicher in den aktiven Flugverkehr integrieren
Beim Luftraummanagement innerhalb des kontrollierten Luftraums rund um den Flughafen hat der MGL eng mit dem örtlichen Flugsicherungsunternehmen DAS und der Droniq GmbH zusammengearbeitet – beides Töchter der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH. Die Demonstrator-Drohne erhielt bei laufendem Flugbetrieb von der Flugsicherung in der Kontrollzone am Airport MGL die Startfreigabe. Auf der gesamten Flugstrecke stellte Droniq für die Fernpiloten von Germandrones mit ihrem Verkehrsmanagement-System (UTM) die elektronische Sichtbarkeit des Flugobjekts sicher. "Durch unser Verkehrsmanagementsystem können wir den bemannten und den unbemannten Flugverkehr in einem Luftlagebild abbilden und den Flugverkehrsteilnehmern so ein kombiniertes Luftlagebild zur Verfügung stellen", sagt Droniq-CEO Jan-Eric Putze. "Dies schafft die Grundlage, um die Drohne sicher in den aktiven Flugverkehr zu integrieren."
Am Nordpark – im Luftraum außerhalb der Kontrollzone gelegen – erfolgte eine Zwischenlandung auf einem definierten Landeplatz. Nach kurzem Zwischenstopp startete die Demonstrator-Drohne von dort aus wieder, um den Flug rund um Mönchengladbach fortzusetzen. Nach dem Überflug des Mönchengladbacher Stadtgebietes erhielt die Drohne von den Lotsen der DAS die Einflugerlaubnis in die Kontrollzone zur sicheren Rückkehr und landete wieder am Airport MGL. Philip Ammermann, Tower Manager bei der DFS Aviation Services, bestätigt: „Um einen kontinuierlichen Betrieb am verkehrsreichen Flughafen Mönchengladbach zu ermöglichen, war schnell klar, dass unbemannter und bemannter Flugverkehr zeitgleich stattfinden müssen. Die Fluglotsen integrieren dabei im Rahmen ihrer Verkehrskontrollaufgabe die SkyCab-Testflüge durch abgestimmte Flugkorridore in den laufenden Flugplatzbetrieb.“
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