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In der Unterwelt

FH-Student Markus Thomas arbeitet beim U-Bahn-Bau in Düsseldorf mit

Es ist kühl im U-Bahn-Tunnel der neuen Wehrhahn-Linie in Düsseldorf. Immer an den Schienen entlang läuft Markus Thomas, Student des Fachbereichs Bauingenieurwesen der FH Aachen. Selbst der Zweimetermann wirkt klein und unbedeutend angesichts des beeindruckenden Tunnels, der hier entsteht. Seit 2011 ist der FH-Student als Hilfskraft für Bauprojektorganisation bei Bilfinger, einem Bau- und Dienstleistungskonzern für Immobilien, Infrastruktur und Industrieservice, angestellt. Enthusiastisch verfolgt er jeden Arbeitsschritt des U-Bahn-Tunnelbaus – wie ein Schwamm saugt er alles Wissenswerte über die Großbaustelle auf. „Ich bekomme als Aushilfe Einblick in jeden Teil dieses Großbauprojekts und lerne viele Gewerke kennen, das finde ich besonders spannend.“ Ingenieurbau, Spezialtiefbau, Tunnelbau, Straßenbau, Gleisbau, Kanalbau, Leitungsbau, Rohbau – ein Großprojekt wie das in Düsseldorf bietet vielfältige Möglichkeiten, den Arbeitsalltag der Baubranche kennenzulernen.

Heute Morgen übt Markus Thomas sich als Besucherführer und rekapituliert den Prozess der Bauarbeiten; den Fachjargon sowie die einzelnen Arbeitsschritte und Hintergrundinformationen beherrscht er tadellos. Er erzählt davon, wie Bahnhöfe in Deckelbauweise gebaut wurden, der komplette Straßenverkehr umgeleitet wurde und wie die gigantische Tunnelbohrmaschine den Weg für die Schienen frei gemacht hat.

Das Tagesgeschäft beschreibt Markus weniger spektakulär: „Eigentlich bin ich Mädchen für alles“, sagt er. „Meine Aufgabe ist es, meine Kollegen zu entlasten.“ Seinen Job sehe er als sehr gute Vorbereitung für das spätere Berufsleben als Bauleiter. „An der FH habe ich mir bisher ein breites solides Fachwissen angeeignet, sodass ich viele Verfahren aus Vorlesungen kenne. Auf der Baustelle kann ich das praktisch umsetzen und verinnerlichen – das ergibt ein super Gesamtpaket.“ Was er bei Prof. Dr. Johannes Feiser zur Gebäude-, Baugrund- und Grubensicherung gelernt habe, werde auch beim Tunnelbau in Düsseldorf angewendet.

Mittlerweile arbeitet Markus Thomas in Aachen für Bilfinger. „Bilfinger hat hier im Gegensatz zum Bauprojekt in Düsseldorf nicht die alleinige Generalunternehmerrolle, sondern erstellt nur einen Teil in einer Arbeitsgemeinschaft.“ Das erfordere sehr viel Fingerspitzengefühl, Teamwork und den Willen, gemeinsam etwas im geforderten Zeitrahmen fertigzustellen. „Meine Aufgaben dort sind aber in etwa dieselben wie in Düsseldorf: Zusammenstellen und Aufarbeiten von Daten, um zum Beispiel den Stand der Bauarbeiten mit dem Bauzeitplan zu vergleichen. Das ist wichtig für unsere interne Kostenermittlung.“ Nach dem Studium würde Markus Thomas gerne weiter für Bilfinger arbeiten. Die Chancen dafür scheinen nicht schlecht zu stehen: Seine Kollegen jedenfalls loben ihn, seine Hilfsbereitschaft und sein Engagement in den höchsten Tönen.