Details

Die Zukunft des Maschinenbaus

Workshop zu Digital Twins an der FH Aachen

"Wir möchten zeigen, was die Digitalisierung für die Zukunft des Maschinenbaus bedeutet", sagte Prof. Dr. Jörg Wollert, Leiter des Instituts für angewandte Automation und Mechatronik (IaAM), zum Auftakt des Interreg-Workshops "Digital Twin Academy". Mehr als 20 Fachleute aus Hochschulen in der Euregio Maas-Rhein waren an die FH Aachen gekommen, um über Konzepte und Umsetzungsszenarien für die "digitalen Zwillinge" zu diskutieren.

Mit dem Begriff Digital Twin werden umfassende Simulationen industrieller Prozesse bezeichnet. Diese Simulationen können den gesamten Lebenszyklus von Produkten, Maschinen, Produktionslinien oder sogar ganzen Unternehmen umfassen und ermöglichen es, besser und effizienter zu planen. Gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland will das IaAM in diesem EU-geförderten internationalen Forschungsprojekt ausloten, welche Potenziale das Konzept bietet und wie diese genutzt werden können.

"Industrielle Produktionsprozesse müssen heutzutage so angelegt werden, dass sie eine individuelle, flexible und effiziente Fertigung ermöglichen", betont Prof. Wollert. Die Planung und Steuerung von industriellen Prozessen sei eine komplexe Angelegenheit, so gebe es bei einzelnen Automodellen mehr als eine Million unterschiedlicher Spezifikationen. Jessica Ulmer betreut das Projekt "Digital Twin Academy" am IaAM, sie ergänzt: "Als eine der Schlüsseltechnologien von Industrie 4.0 sind Digitale Zwillinge ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung, indem sie ein virtuelles Abbild einer realen Einheit schaffen." Das Konzept umfasse die komplette Wertschöpfungskette: Forschung und Entwicklung, Konzeption und Prototyping, Produktion und Wartung, Datenmanagement, Kundendienst und Logistik.

Mit dem halbtägigen Workshop wollte das Projektteam die Diskussion über mögliche Umsetzungsszenarien befeuern – und das im Schulterschluss von Wissenschaft und Wirtschaft. An den Hochschulen sollen die Potenziale des Konzepts erforscht werden, ebenso wichtig ist aber der Austausch zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen sowie der Transfer von Grundlagenwissen sowie Forschungsergebnissen in Lernmodule für verschiedene Zielgruppen.

Das Projekt "Digital Twin Academy" wird durch den "CALL 6" des Interreg V-a Programms der Euregio Maas-Rhein gefördert. Dieses Programm wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.