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MINT-Scouts erleben praxisnahe Forschung

18 Schüler und Schülerinnen besuchen das Aero Race Lab

Die 18 MINT-Scouts erlebten einen Tag voller forschungsnaher Themen. Foto: FH Aachen | Nina E. Schreyer

Brumm! Ein tiefes Dröhnen hallt im Hof des FH-Gebäudes an der Goethestraße. Die 18 Schülerinnen und Schüler zucken zusammen, schauen auf, wo das Geräusch herkommt. Ursprung des Lärms: Der Rennwagen des Studierendenprojekts Aixtreme Racing. Die Jugendlichen drängen sich dicht um das Auto. Heute steht praxisnahe Forschung auf dem Stundenplan. Diese erleben die 18 sogenannten MINT-Scouts im Aero Race Lab am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik.

Doch was sind MINT-Scouts? Jugendliche, die als MINT-Scouts fungieren, sollen spannende Lernorte oder Veranstaltungen in der StädteRegion Aachen entdecken. "Das Besondere an dem Projekt ist: Die Schülerinnen und Schüler bilden als MINT-Scouts nicht nur sich selbst aus", erzählt Nadine Bellingradt-Hannig von der Allgemeinen Studienberatung, die Mitglied im Arbeitskreis MINT vom Bildungsbüro der StädteRegion ist, "sondern nehmen das Wissen auch in die Schulen mit. So erhalten die Schülerinnen und Schüler früh Einblicke in ganz unterschiedliche außerschulische Lernorte im MINT-Bereich." Die 18 ausgewählten Schülerinnen und Schüler des Projektes stammen aus drei unterschiedlichen Schulen der StädteRegion Aachen: der Gesamtschule Aachen-Brand, dem Kaiser-Karls-Gymnasium Aachen und dem Städtischen Gymnasium Herzogenrath. Potenzielle interessierte Jugendliche werden von ihren Lehrerinnen und Lehrern angesprochen und für das Projekt vorgeschlagen. Ziel ist es, jungen Menschen zu zeigen, wie wichtig MINT-Fächer für die Zukunft sind und wie viel Spaß diese machen. Zusätzlich sollen die Schülerinnen und Schüler Verbesserungsvorschläge einbringen.

Zu Besuch bei Triebwerken und Windkanälen

Doch bevor es zum Rennwagen geht, steht die Besichtigung des Windkanals in der Goethestraße an. Das Team Aero Race Lab, bestehend aus Laborleiter Henry Page und der studentischen Leiterin Tina Sankul, erkundet mit den interessierten Jugendlichen den Windkanal. Henry Page erklärt: "Hier können Messungen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 130 Km/h gemacht werden." Die Jugendlichen staunen nicht schlecht und halten ihre Köpfe in den zugigen Luftstrom. Sie erfahren, dass der Windkanal zur Messung von Luftkräften und ihrer Visualisierung verwendet wird. So lassen sich Flugzeuge, Autos oder Motorräder optimieren.

Die FH Aachen eignet sich als Lernort für die MINT-Scouts auf vielfältige Weise: "Sie kann in solchen MINT-Kursen, die von Studierenden begleitet werden, Einblicke nicht nur ins Thema, sondern auch in die Lehr-/Lernkultur der Hochschule geben", erklärt Nadine Bellingradt-Hannig. "Und nebenbei – so ganz ohne Erwachsene – bauen wir Hürden ab, die vielleicht dazu führen, sich ein Studium in einem MINT-Fach nicht zuzutrauen. Das ist unser Beitrag zu einer klischeefreien Berufswahl: Nur wer sich ausprobiert, weiß, wo die die eigenen Stärken liegen, und wofür man brennt."

Mit lockerer Atmosphäre zum Mitmachen anregen

Der nächste Programmpunkt führt die Schülerinnen und Schüler zur Ausstellung für Triebwerke. Dort gibt es Triebwerke für Raketen, Hubschrauber und Flugzeuge zu bestaunen. Henry Page erklärt, wofür sie genutzt werden und was sie dazu im Studium lernen. Die Schülerinnen und Schüler schauen sich neugierig die Triebwerke an und stellen Fragen. Tina Sankul erklärt: "Unser Vorteil ist die Lehre auf Augenhöhe. Wir bauen eine lockere Arbeitsatmosphäre auf, welche zum Mitmachen animiert. Die Jugendlichen sind sehr offen für unsere Themen."

Einmal in einem Rennwagen sitzen: In der Werkstatt des Aixtreme Racing Teams wird dieser Traum für die MINT-Scouts Wirklichkeit. In diesem Studierendenprojekt baut ein Team jedes Jahr eigenständig einen Rennwagen, der in Rennen der Formula Student gegen andere Hochschulen antritt. Den letzten Stopp machen die Schülerinnen und Schüler beim Fahrsimulator. Dort fahren die MINT-Scouts mit einem Rennwagen über die Rennstrecke. Danach machen sich Schüler und Schülerinnen und Lehrer wieder auf den Weg nach Hause. Im Gepäck mit vielen neuen Erfahrungen, die sie bald in der Schule ihren Mitschülerinnen und -Schülern erzählen werden.