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Mit Leidenschaft für Weiterentwicklung im Beruf

Ein Gespräch mit FH-Absolventin Vivi Dimitriadou

Foto: Vivi Dimitriadou

"Damals hieß es noch oft: ‚Warum sollten wir etwas ändern? Unsere Vorgehensweise funktioniert doch!‘ Da war E-Commerce noch nicht so bekannt", erinnert sich Vivi Dimitriadou an ihre ersten Kontakte mit dem Arbeitsmarkt Anfang der 2000er Jahre. eCommerce, also der Kauf und Verkauf von Waren oder Leistungen im Internet, war zu der Zeit in Deutschland noch nicht so etabliert wie heute. Jetzt ist Vivi Dimitriadou Teil der Geschäftsführung und Chief People Officer bei dem internationalen Sportvermarktungsunternehmen SPORTFIVE. Zu ihren Aufgaben gehört es unter anderem, die Veränderungsprozesse zur Erreichung der Unternehmensziele sowie individuelle Entwicklung der Mitarbeitenden aktiv zu gestalten. Begonnen hat ihre Karriere mit einem Wirtschaftsstudium an der FH Aachen.

"Ich habe mich damals ganz bewusst für die FH entschieden. Nach meiner Ausbildung zur Industriekauffrau war klar, ich möchte ein Studium mit hohem Praxisbezug, um viel Erfahrung während des Studiums sammeln zu können", erzählt die gebürtige Hückelhovenerin. Besonders hat ihr das Gemeinschaftsgefühl an der FH Aachen gefallen, und die gute Vernetzung innerhalb der Hochschule fand sie während ihres Studiums sehr hilfreich.

Von Aachen nach Hamburg

Vivi Dimitriadou erinnert sich gerne an ihre Zeit in der Städteregion zurück: "Aachen hat den Charme einer Studierendenstadt". Mittlerweile lebt sie in Hamburg, aber in vielen Dingen kann Deutschlands westlichste Domstadt ihrer Meinung nach mit der norddeutschen Hafenstadt mithalten: "Aachen bietet einem viele Möglichkeiten für Freizeit und Kultur, alles was man als Studierender braucht. Im Sommer haben die Pontstraße und der Marktplatz eine unschlagbare Atmosphäre." Das sehen aber nicht alle so: "Mein Mann hingegen fand Aachen immer eher langweilig, er kommt aus Essen, vielleicht liegt es daran", sagt Dimitriadou lächelnd.   

Leidenschaft für Digitales

Schon früh hat die Diplom-Kauffrau ihre Leidenschaft für digitale Themen entdeckt und ihr Studium nach dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik ausgerichtet. "In meiner Abschlussarbeit habe ich die Konzeption und Realisierung von eCommerce-Plattformen für die BtoC- und BtoB-Anwendung analysiert. Die digitale Transformation begleitet mich, mit einem anderen Fokus, bis heute", erzählt Dimitriadou. Nach dem Abschluss ihres Studiums im Jahr 2000 startet sie zunächst in der digitalen Vermarktung eines großen deutschen Medienunternehmens. "Ich sollte ein Team zusammenstellen, doch damals gab es noch keine Expertinnen oder Experten auf diesem Gebiet. Daher habe ich Personen nach dem Motto ‚Train for skills and hire for attitude‘ ausgesucht. Online-Marketing konnte ich den Menschen beibringen, aber gute Analysefähigkeiten oder eine starke Kundenorientierung kann man nicht so schnell lernen."
   
Potenziale erkennen und Weiterentwicklung fördern

"Es motiviert mich jedes Mal, wenn ich Menschen dazu ermutigen kann, sich weiterzuentwickeln." Diese Leidenschaft kann sie in ihrer Arbeit als Chief People Officer umsetzen. "Enabling - einen Rahmen zu schaffen, wo wir die Business Potential heben und gleichermaßen die Potenziale der Menschen in der Organisation fördern, begeistert mich. Daher habe ich auch irgendwann nach einer Weiterbildung zum Business Coach den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt." Auf einmal musste sie alles selber machen, vom Druck der Visitenkarten bis zu den Aufgaben der Geschäftsleitung. Diese Erfahrung war für Vivi Dimitriadou unglaublich wichtig, denn dadurch lernte sie bei der Organisation der Selbständigkeit ganz neue Arbeitsbereiche kennen und hat bei jedem Beratungsauftrag ihr Verständnis, was ein erfolgreiches Unternehmen benötigt, erweitert. Von einem ihrer Kunden wurde Dimitriadou dann wieder in ein Unternehmen geholt. Ihr Business Coaching betreibt sie aber bis heute noch weiter.    

Es gibt keinen "richtigen" Lebenslauf

"Ich habe keinen geradlinigen Lebenslauf. Ich glaube, deswegen konnten mich einige Personalerinnen und Personaler nicht richtig einordnen." Nach der Meinung von Vivi Dimitriadou gibt es keinen strikten Karriereweg. Sie hat mit neuen beruflichen Stationen ihren Erfahrungsschatz immer gerne erweitert. "Man sollte sich immer fragen, wie viel Veränderung tut mir persönlich gut? Es gibt kein perfektes Kochrezept oder den ‚richtigen‘ Karriereweg." Vivi Dimitriadou fand es bereits im Studium wertvoll, einige Praktika für die berufliche Orientierung zu machen: "Die Gelegenheit sollte man nutzen, um möglichst viele Einblicke zu gewinnen."

Mehr Alumni-Geschichten finden Sie hier auf der Seite des Alumnimanagements der FH Aachen.