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"Catcalling" ist kein Kompliment!

Gleichstellungsbüro ruft zu Teilnahme an bundesweiter Aktion auf

 

Pfeif- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, anzügliche Sprüche auf offener Straße, übergriffige Nachrichten auf Social Media und die ungewollte Konfrontation mit Bildern oder Videos sexuellen Inhalts im Netz: Das sind Beispiele für Verhaltensweisen, die mit dem eher niedlichen Begriff "Catcalling" bezeichnet werden. Darunter werden alle sexuell konnotierten Verhaltensweisen und verschiedene Arten der sexuellen Belästigung ohne Körperkontakt im öffentlichen Raum zusammengefasst. Eine bundesweite Aktion will das Thema ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit bringen – das Gleichstellungsbüro der FH lädt ein, sich an der Aktion zu beteiligen und gegen "Catcalling" einzutreten.

Von Juni 2022 bis Mai 2023 sind Betroffene aufgerufen, ihre erlebten Belästigungen zu melden (per Mail). Insgesamt sind bislang mehr als 40 Institutionen in der Bundesrepublik an der Aktion beteiligt. Die Meldungen werden gesammelt und dokumentiert. Mit dem Aktionstag am 10. Juni 2022 wurde der Auftakt gemacht; am zweiten Aktionstag im Juni 2023 werden regional organisierte Aktionsgruppen diese Übergriffe mit Kreide dann an dem Ort sichtbar machen, an dem sie stattgefunden haben.

"Catcalling" richtet sich hauptsächlich gegen jüngere Frauen. Belästigungen auf der Straße wirken sich bei Betroffenen körperlich und emotional aus: Sie berichteten von Symptomen wie Muskelverspannungen, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit sowie starker Angst, etwa vor Vergewaltigung oder davor, die eigene Privatsphäre nicht schützen zu können. Catcalling führt dazu, dass Frauen und Mädchen Bereiche im öffentlichen Raum meiden und sich nicht mehr unbefangen in der Öffentlichkeit bewegen. 44 Prozent Frauen und 32 Prozent Männer haben solche sexistischen Angriffe schon erlebt: Das hat eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ergeben.