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Das Interview ist die vielleicht schwierigste Disziplin im Journalismus. Denn es ist gar nicht so einfach, ein Gespräch auf eine vorgegebene Länge zu kürzen und es dabei trotzdem verständlich und flüssig wiederzugeben. Dafür bietet es authentische Informationen, weil die Fachleute selbst zu Wort kommen. Wie man sich auf Interviews richtig vorbereitet, ein authentisches Porträt schreibt oder eine anschauliche Reportage anfertigt, lernen Studierende von Prof. Dr. Roger Uhle im Modul Digitaler Journalismus, eins aus einer Reihe von journalistischen Modulen im interdisziplinären Studiengang Media and Communications for Digital Business (MCD) am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik.

Theorie und Praxis verbinden

Die Schwerpunkte des Studiengangs liegen in den Bereichen Informatik, Betriebswirtschaftslehre und Kommunikation und die Studierenden können sich im Laufe des Studiums auf die Themen konzentrieren, die am besten zu ihnen passen. Neben Digitaler Journalismus unterrichtet Prof. Uhle auch noch die beiden Module Wissenschaftlicher Journalismus sowie Personalmarketing und Personalkommunikation. Außerdem ist er Leiter der Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Marketing der FH Aachen. "Es macht großen Spaß, Theorie und Praxis im digitalen Journalismus gemeinsam mit Studierenden anhand realer Interviews oder anderer Formate zu verbinden. Oft entstehen so innovative und zielgruppennahe Inhalte von der Zielgruppe für die Zielgruppe, dadurch lernen alle voneinander, es ist die Schnittstelle Lehre, Forschung und künftiger Berufspraxis", erläutert Uhle.

Praxisnähe und die Teilnahme an Projekten aus dem echten Leben bei einem Studium spielen an der FH Aachen eine große Rolle. Das Modul Digitaler Journalismus geht hier mit gutem Beispiel voran. Neben der Wissensvermittlung steht auch die Durchführung eines Praxisprojekts auf dem Plan. Die Studierenden dürfen am Ende des Semesters in Gruppen von sechs bis acht Personen eigenständig Interviews mit bekannten Personen führen und somit unter Beweis stellen, was sie im laufenden Semester gelernt haben. Prof. Uhle unterstützt sie dabei. Sie können sich aussuchen, ob sie ein klassisches Text-Interview oder ein Video-Interview produzieren möchten. Eine Gruppe fertigt sogar eine Podcast-Folge an.

Prominente Gäste

In diesem Jahr stehen die dreifache Goldmedaillengewinnerin Rica Reinisch, der Profi-Musiker und Leiter der Big Band der FH Aachen, Boris Bansbach, und der FH-Alumnus, Stuntman und Action-Designer Vi-Dan Tran am Standort Bayernallee der FH Aachen für Interviews bereit. Rica Reinisch freut sich über die vielseitigen Fragen und das große Engagement der Studierenden. "Es ist sehr erfrischend, junge Menschen mit so viel Elan und Spaß bei der Sache zu erleben", erklärt sie mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Boris Bansbach brachte ein Saxofon mit zu seinen Interviews, um den Studierenden Fragen zu seinem Arbeitsgerät möglichst anschaulich beantworten zu können.

Vi-Dan Tran reist sogar aus Budapest an, um persönliche Interviews mit den Teilnehmenden durchführen zu können. Dort arbeitet er aktuell an dem Science-Fiction-Epos "Dune: Teil 2" mit. Wie schon beim ersten Teil trainiert er die Schauspieler, entwickelt Kampfchoreografien und dreht Probeszenen für den Regisseur Denis Villeneuve. Für ihn ist es eine Ehrensache, an die FH Aachen zurückzukehren, an der er im Jahr 2012 noch am Fachbereich Gestaltung studierte, um jungen Menschen seine Arbeit näher zu bringen. "Ich möchte andere Menschen dazu inspirieren, selbst Filme und Videos zu machen, so wie Jackie Chan, der mich immer schon fasziniert und motiviert hat", sagt er.

Am Ende haben alle Gruppen entweder vollgeschriebene Seiten Papier oder Speicherkarten gefüllt mit Video- oder Tonaufnahmen. Als nächster Schritt werden Artikel geschrieben, Videos geschnitten und Podcasts produziert. So sieht Praxisnähe an der FH Aachen aus.