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Solar Decathlon: FH-Team landet auf Platz 5

Wettbewerbsergebnisse in Wuppertal bekannt gegeben

Das Localplus-Bauwerk beim Solar Decathlon 2022 in Wuppertal. Foto: FH Aachen | Sascha Halabut

Die Ergebnisse des Solar Decathlon Europe (SDE) 21/22 in Wuppertal stehen fest: Das LOCAL+-Team der FH Aachen landet nach Angaben der Veranstaltenden mit 745 Punkten auf Rang 5 von 16 bewerteten Teams. Der Sieg geht an RoofKIT aus Karlsruhe (814 Punkte). Auf dem zweiten Platz folgt das Team VIRTUe aus Eindhoven (801). Den dritten Platz teilen sich AuRA aus Grenoble und SUM aus Delft mit je 795 Punkten.

In der Kategorie Urbane Mobilität holte das LOCAL+-Team den ersten Platz, jeweils den zweiten Rang erzielte es in den Kategorien Gebäudetechnik und Bauphysik sowie Kommunikation und Bildung. Auch bei den Sonderpreisen konnte das Aachener Team zweifach punkten – mit dem 2. Platz beim Solar Award und dem 3. Platz beim Mirke Choice Award.

Radikaler Ansatz bei der Hausplanung

Der SDE ist ein internationaler Wettbewerb, der sich mit nachhaltigen Wohn- und Lebensformen beschäftigt. Geleitet wird das FH-Team von Prof. Jörg Wollenweber und Thomas Lehmann. Die zehn Disziplinen des Wettbewerbs erstreckten sich auf die Themen Architektur, Gebäudetechnik & Bauphysik, Energieperformance, Realisierbarkeit & Sozial-ökonomischer Kontext, Kommunikation & Bildung, Nachhaltigkeit, Komfort, Funktion, Urbane Mobilität und Innovation.

Die Projektverantwortlichen an der FH Aachen entschieden sich bewusst für einen radikalen Ansatz. "Wir haben die Vorstellung vom Thema städtisches Wohnen auf den Kopf gestellt", sagt Thomas Lehmann, "wir haben komplett neu gedacht." Es wird unterschieden zwischen öffentlichen Bereichen und privaten Bereichen, die auch baulich unterschiedlich umgesetzt werden. Für die privaten Bereiche gibt es sogenannte CUBEs, also Wohnwürfel, die innerhalb des Gebäudegrundrisses verschoben werden können. Das ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität und Nutzungsfreundlichkeit. Die öffentlichen Lebensbereiche hingegen setzen baulich bewusst auf Offenheit, um ein soziales Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch in der Nachbarschaft zu ermöglichen.

Transport von Aachen nach Wuppertal

Und auch bei der baulichen Umsetzung wählte das Team LOCAL+ einen innovativen Weg: In einer hundert Meter langen Halle im Aachener Stadtteil Rothe Erde entstanden zehn Module, die vorgefertigt und schließlich auf Tieflader geladen wurden, mit denen sie nach Wuppertal zum Wettbewerbsgelände gebracht wurden. "Da ist schon alles drin, sogar die Möbel", sagt Prof. Wollenweber. Vor Ort wurden die Module zusammengebaut, am Ende entstand ein zweigeschossiges Haus mit einer Grundfläche von zehn mal zehn Metern. Bei der Materialwahl des Rohbaus entschied das Team sich für Holz – bei der Planung kamen auch die Forschungsergebnisse zur Anwendung, die der Fachbereich Bauingenieurwesen im Bereich des Holzbaus gesammelt hat. Beteiligt waren auch Studierende des Studiengangs Smart Building Engineering, sie kümmerten sich um innovative Lösungen im Bereich der technischen Gebäudeausstattung. Ein weiterer Partner war das Solar-Institut Jülich der FH Aachen (SIJ).