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Der FS22 überzeugt mit Leichtigkeit

Rollout des neuen Aixtreme Racing-Wagens

Der neue FS22 startet bald in seine erste Rennsaison. Foto: FH Aachen | Sascha Halabut

Das Aixtreme-Racing-Team der FH Aachen macht sich bereit für die nächste Rennsaison: Am Flugplatz Aachen-Merzbrück präsentierte das Team stolz seinen neuen, selbstgebauten Rennwagen – den FS22. Mit dem FS22 will das Team an Wettbewerben in ganz Europa teilnehmen – und natürlich Plätze auf dem Siegertreppchen ergattern. Zu den Neuheiten zählen die Gewichtsreduktion und die Praktikabilität des Wagens. Darüber hinaus überraschte das Team mit innovativen Zukunftsplänen.

"Unser Konzept dieses Jahr war: Wir wollten Fehler suchen, finden und angehen. Die Zuverlässigkeit des Autos zu steigern war unser großes Ziel für die neue Saison", erklärt Niklas Schütz, Technischer Leiter des Aixtreme-Racing-Teams. Marco Krüger, Fahrwerkleiter des Teams, betont: "Es wurde so konstruiert, dass das Arbeiten am Fahrwerk erleichtert wird, sodass wir effizienter testen können. Wir haben den Konstruktions- und Fertigungsaufwand minimiert, indem wir mehr Bauteile verwendet haben, die ähnlich bis gleich zueinander sind." Derzeit kommt das Auto auf 80 PS bei einer Beschleunigung von drei bis vier Sekunden auf 100 km/h.

FS22 fährt auch mit E-Fuel

Auch neu: Der FS22 fährt neben herkömmlichem ebenfalls mit einem nachhaltigen Treibstoff: "Wir sind das erste Formula-Student-Team weltweit, das E-Fuel, also Electrofuel, im Renneinsatz testet", erklärt André Ludewig, der studentische Projektleiter. Durch den Einsatz eines solchen Treibstoffes spart das Team bis zu 95 Prozent globaler CO2-Emissionen. Ludewig: "Wir wollen, dass dieses Team nachhaltig weitergeht, es soll weitere 15 Jahre fortbestehen. Mit dieser neuen Art des Treibstoffes sollen die Studierenden sich in der Praxis ausprobieren, um auf dem neuesten Stand zu bleiben." In Zukunft plant das Team aber auch einen Rennwagen, der vollkommen elektrisch fährt. Frieder Platte, Technischer Leiter für das Project FS Electric: "Mit dem Schritt einen Rennwagen zu entwickeln, der einen elektrischen Antrieb nutzt, sind die Studierenden bestens auf zukünftige Herausforderungen in der Automobilbranche vorbereitet."

Glückwünsche zum neuen Wagen bekam das Team von Ruth Roelen, Geschäftsführerin des Flugplatzes Merzbrück, und von Prof. Dr. Josef Rosenkranz, Prorektor für Studium, Lehre und Internationales: "An Hochschulen für Angewandte Wissenschaften lernen wir nicht in Hörsälen, sondern indem wir mit Begeisterung Dinge anpacken. Da gibt es Projekte mit kompetitiven und komplexen Aufgabenstellungen, wie den Bau eines Rennfahrzeuges. Hier wird mit Emotion gelernt, es werden Fehler gemacht und korrigiert, man arbeitet im Team miteinander und eben auch gegeneinander – eben eine echte Lebenssimulation!" Auch die zukünftigen Pläne des Teams lobte Prof. Rosenkranz nachdrücklich: "Das Team weiß auch, dass sich die Welt verändert und wir uns mit ihr ändern müssen. Nachhaltigkeit mit Rennsport glaubhaft zu vereinen und nach außen zu kommunizieren ist eine große Aufgabe, die sich natürlich nicht nur dem Team alleine, sondern dem gesamten Wettbewerb 'Formula Student' stellt."

Rennsport – die Wiege für Innovationen


Sichtlich stolz zeigte sich vor allem Prof. Dr. Frank Janser aus dem Lehrgebiet Strömungsmechanik und Aerodynamik am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik, der das Hochschulteam vor 15 Jahren mitbegründete: "Rennsport war immer die Wiege für Innovationen. Wettbewerb bringt uns weiter. Wir sind das Volk der Dichter und Denker, aber auch das der Schrauber."

Seine Premiere feiert der FS22 in Tschechien: Das erste Rennen für das Team findet vom 18. bis 24.7. auf der Teststrecke des Autodroms Most statt. Es folgen weitere Wettkämpfe in Österreich (23.-30.7.2022) am Red Bull Ring und in Spanien am Circuit Parcmotor Castellolí (29.8.-4.9.2022).