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Temporäres Wohnen: Preis für FH-Studentin

Konzept "Green Houses" von Dominika Detko ausgezeichnet

Wer von einem Haus spricht, denkt im wahren Sinne des Wortes oft an etwas Immobiles – solide und unverrückbar, aber eben auch unflexibel. Viele Architekten suchen derzeit nach neuen Denkansätzen im Bereich des temporären Wohnens, die der flexiblen und schnelllebigen Welt des 21. Jahrhunderts Rechnung tragen.

Prof. Heike Matcha und ihre Studierenden am Fachbereich Architektur beschäftigten sich mit dieser Thematik im Sommersemester 2013 in ihrer Lehrveranstaltung "Modular Living". Für die darin entstandene Arbeit "Green Houses" hat nun die Studentin Dominika Detko den Sonderpreis für Siedlungsvermögen beim Studentenwettbewerb Rachel des Kölner Vereins Jack in the Box gewonnen.

In ihrer Arbeit hat die Studentin ein Konzept für modulares Wohnen entwickelt. Sie hat Baukörper entworfen, die nicht nur miteinander kombinierbar und vielseitig einsetzbar, sondern auch transportabel (und damit wiederverwendbar) sind. Das lässt auch eine kurzfristige, bedarfsorientierte Nutzung auf innerstädtische Brachen oder Konversionsflächen zu. Die Grundkomponenten sind vereinheitlicht, so dass dynamisch wachsende Kleinstsiedlungen entstehen können, deren einzelne Bausteine sowohl zum Wohnen als auch zum Arbeiten nutzbar sind. Die Mischnutzung soll für ein ausgewogenes soziales Miteinander sorgen, von Alt und Jung, aber auch von unterschiedlichen sozialen Gruppen. Ein Kennzeichen des Entwurfs von Dominika Detko ist der grüne Raum: Eines der Module ist als Wintergarten mit Gewächshaus angelegt, der zu einer Stadtoase werden soll. Die einzelnen Module sollen jeweils weniger als 25.000 Euro kosten.

Der Kölner Verein Jack in the Box hat sich als soziokulturelle Einrichtung in erster Linie der Beschäftigungsförderung verschrieben. Einen Namen machte sich der Verein durch zahlreiche öffentlichkeitswirksame Projekte, in deren Rahmen ausrangierte Logistikcontainer für kulturelle oder soziale Zwecke genutzt werden. Mit dem Rachel-Architekturprojekt will Jack in the Box innovative Ansätze im Bereich des temporären Wohnens fördern. Der zweistufige Wettbewerb läuft noch bis September 2014. Die erste Stufe endete am 15. August, Anfang Oktober wurden die Sieger vorgestellt. Insgesamt sind 8000 Euro Preisgeld ausgelobt. Beide Stufen sind als Open-Source-Wettbewerb konzipiert.